Finale

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Oliver Abendroth
Graphik: Marion Pott
Spieleranzahl : 2
Alter : ab 12Jahren
Dauer : 30-40 min.
Erscheinungsjahr : 1998

Spielart: Taktikspiel

Auszeichnungen:
A la carte 1998 (Platz 7)

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Anmerkung
In diesem Jahr ist auf der Spielemesse in Essen der Nachfolger von "Finale", nämlich "Tooor!" erschienen.

Das Spielmaterial
60 Fußballerkarten - 60 Taktikkarten - 1 Spielplan - gelbe Karten - rote Karten - 2 Fussbälle - Verletztmarker - 2 Pokale - 1 Schiedsrichter - 1 Spielregel

Wovon träumt jeder Fußballfan nachts? Richtig: Mal selber eine Mannschaft zusammenstellen und damit gegen den Kollegen antreten. Und das kann man hier: Jeder der beiden Spieler übernimmt die Kontrolle über - die mehr oder weniger bekannten - Vereine "FC Acker" und "SV Stollen". Gespielt wird mit Taktikkarten. Dabei kommt es darauf an, diese Karten richtig zu nutzen und die richtigen Spieler aktiv werden zu lassen. Denn wer immer den gleichen Spieler zu häufig einsetzt, macht diesen schnell kaputt und damit auch unbrauchbar. Aber, man braucht natürlich eine gute und fitte Mannschaft, um - wie beim Fußball so üblich - mehr Tore als der Gegner zu schießen.

Vor dem Spiel stellt sich jeder Spieler eine Mannschaft zusammen, die aus 11 Feldspielern und 4 Reservespielern besteht. Die Werte aller Spieler zusammen darf dabei 50 Punkte nicht überschreiten. Zu den Spielerkarten: Auf den 4 Seiten der Spielerkarten sind jeweils Bälle abgebildet, wobei diese Bälle die aktuelle Stärke des Spielers anzeigen. Die Pfeile geben an, in welche Richtung die Karte nach einer einmaligen Benutzung gedreht wird. Die anderen Symbole sind bestimmte Ereignisse, die das Drehen der Karte auslösen kann. Am Anfang stellt jeder Spieler seine Mannschaft beliebig auf, wobei die Spieler nur auf ihren entsprechenden Positionen aufgestellt werden dürfen. Dabei liegen die Spieler jeweils so aus, dass sie für den jeweiligen Spieler "richtig herum" aussehen. Der Torwart muss natürlich immer an der gleichen Position eingesetzt werden. Für die ersten Spiele gibt es eine feste Aufstellung, später kann man dann beliebig varriieren. Zum Schluss der Vorbereitung erhält jeder Spieler seine Taktikkarten. In den ersten Spielen sollte man nur die roten und weißen Karten beider Seiten verwenden, hinterher kann man dann noch die anderen dazunehmen. Jeder Spieler stellt sich aus diesen Karten ein Deck von 12 Karten zusammen, die er dann mischt und drei davon auf die Hand nimmt. ACHTUNG: Die letzte Karte des Spiels ist immer die Schlusskarte. Sie wird als zwölfte Karte unter den Nachziehstapel gelegt, d.h. auch nicht mitgemischt. Der Schiedsrichter kommt auf die 15 und die beiden Bälle auf die Null der Torleiste. Und dann ..... Anpfiff!

Gespielt wird in Runden. Zu Beginn jeder Runde wählt jeder Spieler eine Taktikkarte aus und legt sie verdeckt vor sich ab. Dann drehen beide Spieler gleichzeitig ihre Karten um. Der Spieler mit der höheren Zahl ist der Angreifer, der andere Spieler der Verteidiger. Bei Gleichstand wird mit dem Zahlenwürfel gewürfelt. Die Karte des Angreifers ist die für diese Runde die Karte, die die Taktik beider Spieler vorgibt. Ein Angreifer hat so viele Angriffe, wie die Differenz zwischen den beiden ausgespielten Taktikkarten vorgibt.

Entsprechend der Taktikkarte fängt der Angreifer nun an, Spieler aus den Reihen - wie dies den Abbildungen auf der Taktikkarte entspricht - auszuwählen und markiert diese mit einem Markierungsstein. Ist er damit fertig, macht dies auch der Verteidiger - entsprechend der Anzeige auf der Taktikkarte des Angreifers. Danach würfeln beide Spieler einmal, um ihre endgültige Stärke zu ermitteln. Diese berechnet sich aus der Anzahl der Bälle, die aktuell bei jedem Spieler einer Seite obenliegen und der Zahl auf dem entsprechenden Zahlenwürfel. Konnte der Angreifer ein höheres Ergebnis erzielen, kann er nun zum Spielabschluss übergehen und versuchen, ein Tor zu erzielen (s.u.). Ist das Ergebnis des Verteidigers höher, wechselt nun die Offensive und der Angreifer ist mit einem Konter an der Reihe, den er mit seiner Taktikkarte durchführt. Außerdem erhält er einen Konterbonus, der der Differenz zwischen den beiden Taktikkarten entspricht. Egal wie oft ein Angreifer in einer Runde scheitert - der ursprüngliche Verteidiger kann immer nur einen Konter durchführen. Gelingt ihm das allerdings auch nicht, führt der Angreifer nun seinen nächsten Angriff durch und spielt dafür eine neue Taktikkarte aus. Der Verteidiger legt immer eine Karte aus seiner Hand ab und zieht eine neue vom Stapel nach.

Nach dieser Phase - egal ob der Angriff erfolgreich war oder nicht - werden immer die ausgewählten Spieler beider Parteien eine Position in Pfeilrichtung weitergedreht. Kommt beim Drehen ein Symbol ganz nach oben, so muss man mit dem Würfel würfeln. Hat der Spieler z.B. ein Rotes-Kreuz-Zeichen und man würfelt die Zahl 3, bekommt der Spieler ein "Verletzt"-Zeichen und muss vom Platz gehen, darf aber ersetzt werden. Bei einer gelben Karte bekommt der Spieler auch eine gelbe, bei einer zweiten fliegt er aus dem Spiel. Das gilt auch bei einer Roten Karte, nur fliegt der betreffende Spieler hier sofort.

Immer wenn es zum Spielabschluss kommt, wählt der Angreifer nun Spieler laut der unteren Hälfte der Taktikkarte aus. Nur in Ausnahmefällen dürfen dabei Spieler verwendet werden, die schon im Spielaufbau beteiligt waren. Der Verteidiger wählt ebenfalls Spieler aus. Beide Spieler würfeln dann und rechnen die Gesamtwerte zusammen. Nur wenn der Angreifer ein höheres Ergebnis erzielt hat, gewinnt er und macht ein Tor, das entsprechend markiert wird. Nach einem Spielabschluss - egal ob erfolgreich oder nicht - endet ein Angriff des Angreifers. Danach werden noch einmal die Spieler gedreht und auf Ereignisse hin überprüft. Alle Markierungssteine werden wieder eingesammelt und der Angreifer wählt eine neue Taktikkarte aus und legt sie vor sich hin. Der Verteidiger darf eine aus seiner Hand abwerfen und nimmt sich dafür die oberste Karte von seinem Nachziehstapel.

Eine Runde endet, wenn der Angreifer alle seine möglichen Angriffe durchgeführt hat. Der Schiedsrichter wird ein Feld weiter nach vorne gerückt.
Vor jedem neuen Zeitabschnitt können die Trainer ihre Spieler auswechseln, allerdings

Das Spiel endet - normalerweise - nach 90 Minuten bzw. nach 6 Runden. Dabei wird die letzte Runde immer mit der Schlusskarte bestritten. Gemäß den bekannten Regeln des Fussballs gewinnt dann der Spieler, der mehr Tore machen konnte. Genau wie im echten Fussball kann es jedoch auch einen Gleichstand geben. In diesem Fall kommt es zunächst zur Verlängerung. Dann mischt jeder Spieler seine weißen Taktikkarten und nimmt sich die drei obersten Taktikkarten und legt die Schlusskarte darunter. Dann wird genau wie in den normalen Runden weitergespielt. Gibt es auch danach noch kein Ergebnis, kommt es zum Elfmeterschießen. Dazu wählt jeder Spieler fünf seiner Feldspieler aus und danach treten diese abwechselnd gegen den Torwart an. Nur der Torwart wird nach der Ausführung des Elfmeters noch gedreht. Auch das Elfmeterschießen kann noch verlängert werden - bis eine Mannschaft nach der gleichen Anzahl von ausgeführten Elfmetern endlich einen Vorsprung hat und somit das Spiel gewinnt.
(Troudi 25.12.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Vom rein optischen Aspekt her und auch von der Möglichkeit her, selber ein Team zusammentstellen zu können etc. ist "Finale" natürlich wesentlich interessanter und besser als sein Nachfolger "Tooor!". Auch die Auswahl an Taktikkarten ist größer und das Ganze wirkt dann schon irgendwie realistischer. Dafür ist "Tooor!" etwas taktischer, da man hierbei genau weiß, welche anderen Taktikkarten der Gegner nun noch zur Verfügung hat. Auch die Verletzungsregel ist bei "Finale" ausgesprochen hart, denn man verliert dann doch mal einen wertvollen Spieler und muss ihn auswechseln. Alles andere über das Spiel sagt eigentlich unsere Rezension zu "Tooor!" aus. Beide Spiele sind interessant und haben ihre Stärken und Schwächen. Trotzdem: Warum hat Kosmos nicht einfach einen besseren Mix aus beiden Spielen zusammengestellt. Spielt man "Finale" nämlich nur mit den Taktikkarten von "Tooor!", hat man ein wirklich gut gelungenes Fußballspiel, das noch mehr überzeugen kann, als die beiden Spiele in dieser Form. "Finale" gibts natürlich nicht mehr auf dem Markt, ist aber sehr günstig bei Ebay oder Gebrauchtspielehändlern zu haben.

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