Fifth Avenue

Auf einen Blick:
Verlag : alea
Autor : Wilko Manz
Graphik: Alexander Jung
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 60 bis 100 min.
Erscheinungsjahr : 2004

Spielart: Aufbauspiel

Auszeichnungen:
DSP: Essener Feder 2004

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Fifth Avenue von alea

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 60 farbige Baukarten - 50 schwarze Baukarten - 72 Hochhäuser - 36 Geschäftsplättchen - 4 Übersichtskarten - 2 Kommissionssteine - 6 Kommissionsplättchen - 2 Baustopp-Schilder - 1 Spielregel

New York in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts: In der Stadt herrscht eine Aufschwungsstimmung ohne Gleichen und der Bauboom ist in vollem Gange. An der Fifth Avenue entbrennt zwischen den Bauherren ein regelrechter Wettkampf um den Bau von Hochhäusern. Wer baut die besten Hochhäuser in einer exquisiten Lage? Wer kann die edelsten Boutiquen und die schicksten Galerien in seine Häuser locken? Also - die Ärmel hochgekrempelt und ab auf die Baustelle....

Vor dem Spiel werden die Geschäftsplättchen gemischt und verteilt. Zunächst werden 7 Geschäfte offen auf einen beliebigen Bauplatz in jedem Stadtviertel gelegt. Zwanzig weitere Plättchen kommen offen auf die dafür vorgesehenen Felder. Die übrigen Geschäfte kommen aus dem Spiel. Die farbigen Baukarten werden in nach Farben getrennten Stapeln abegelegt und jeder Spieler nimmt eine Karte jedes Stapels auf die Hand. Die restlichen Stapel kommen offen neben den Spielplan. Von den schwarzen Baukarten erhält jeder Spieler vier auf die Hand, die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Außerdem erhält jeder Spieler eine Übersichtskarte. Danach wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält fünf seiner Hochhäuser. Eins kommt auf das Feld 0/80 der Zählleiste. Dann platziert - beginnend mit dem jünsten Spieler - jeder Spieler gegen den Uhrzeigersinn ein Hochhaus auf einem leeren Bauplatz. Der letzte Spieler setzt direkt ein zweites Hochhaus ein und im Uhrzeigersinn macht das jeder andere Spieler auch. Drei Hochhäuser werden als persönlicher Vorrat auf die eigene Übersichtskarte gelegt. Die Kommissionsplättchen und -steine kommen auf die Felder des Startfelds. Der jüngste Spieler bleibt Startspieler und beginnt das Spiel.

Gespielt wird in Spielerzügen. Der Startspieler beginnt, danach folgt jeder weitere Spieler im Uhrzeigersinn. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, führt einen von 4 möglichen Spielzügen durch, der wiederum aus 3 verschiedenen Einzelaktionen besteht:

1. Aktion:


Spielzug A: Hochhäuser nehmen: Der Spieler nimmt sich drei seiner eigenen Hochhäuser aus dem allgemeinen Vorrat und legt diese Hochhäuser in seinen persönlichen Vorrat auf der eigenen Übersichtskarte.

Spielzug B: Geschäft platzieren: Der Spieler nimmt ein Geschäftsplättchen aus der offenen Auslage (immer aus dem Block ganz links) und platziert es auf einem Bauplatz seiner Wahl. Wenn dabei aus einem Block der Auslage das vorletzte Geschäft genommen wird, kommt das letzte Plättchen offen auf das Feld unterhalb des Central Park. Dadurch kann man dann aus dem Block rechts neben dem leeren Block kostenfrei ein Geschäft nehmen. Geschäfte dürfen immer auf leere Bauplätze gelegt werden oder auf Felder, die bereits ein Bauplättchen enthalten. Nach der Platzierung des 3., 6. und 9. Geschäftes gibt es eine Sonderwertung. Jeder Spieler, der dann in mind. 3 Stadtvierteln mindestens 1 Hochhaus besitzt, erhält er 4 Siegpunkte.

Spielzug C: Karte nehmen / Kommissionsstein versetzen: Der Spieler nimmt die oberste Karte vom Nachziehstapel mit den schwarzen Baukarten auf die Hand. Danach muss er einen der beiden Kommissionssteine versetzen. Der Spieler muss einen der beiden Stein in das Zentrum des rechts benachbarten Stadtviertels ziehen bzw. in den Central Park und von dort zurück auf das Startfeld. Stadtviertel mit einem Baustopp werden übersprungen. Bei mehr als einem möglich Zielfeld hat der Spieler die freie Wahl. Das soeben verlassene Stadtviertel wird mit einem Kommissionsplättchen markiert. Kommt ein Kommissionsstein vom Central Park auf das Startfeld, kommt es zu einer Versteigerung: Nun werden Bauplätze - ausgehend vom Feld rechts neben dem Startfeld - in allen Stadtvierteln versteigert, durch die der Kommissionsstein gezogen wurde - die also mit einem Kommissionsplättchen markiert sind. Versteigert wird mit den Baukarten: Die Spieler bieten in der Versteigerung mit Baukarten. Farbigen Karten ist in jeder der Stadtviertel ein gleichfarbiger Bauplatz zugeordnet, während die schwarzen Karten Joker sind, die den farbigen Karten beliebig hinzugefügt werden können. Die Zahlen auf den Karten geben den Wert an, wobei der Wert mehrerer ausgespielter Karten addiert wird. Die Hochhäuser geben an, wieviele Hochhäuser der Spieler nach dem Gewinnen einer Versteigerung bauen darf, wobei er immer nur so viele Hochhäuser bauen darf, wie auf der niedrigsten Karte angegeben. Vor einer Versteigerung muss der Spieler sich entscheiden, mit welcher Farbe er bieten möchte, da diese später den Bauplatz innerhalb des Viertels bestimmt. Hat er mindestens 1 Hochhaus in diesem Viertel stehen, darf er nur mit Karten in der Farbe des belegten Bauplatzes und schwarzen Karten bieten. Gibt es noch ganz leere Bauplätze im Viertel, in dem der Spieler noch kein Hochhaus stehen hat, darf er nur in einer der Farben, in der es noch leere Bauplätze gibt, und mit schwarzen Karten bieten. Wenn kein leerer Bauplatz mehr da ist, wobei der Spieler in dem Viertel noch kein Hochhaus hat, spielt er automatisch auf Baustopp. Er darf Karten mit beliebiger Farbe und schwarze Karten ausspielen. Der Auslöser der Versteigerung beginnt. In der ersten Bietrunde muss jeder Spieler immer eine passende farbige Baukarte spielen. Ab der zweiten Runde werden die Gebote mit gleichfarbigen und schwarzen Karten erhöht. Man muss den vorherigen Spieler überbieten oder passen, wobei sich der Wert eines Gebotes durch den Gesamtwert der ausliegenden Baukarten ermittelt. Die Versteigerung endet, wenn alle Spieler bis auf einen gepasst haben. Der Gewinner schiebt alle seine Karten offen unter die entsprechenden Stapel zurück und baut dann die entsprechende Anzahl an Hochhäusern in dem ersteigerten Bauplatz des Stadtviertels. Er muss dabei nicht die volle Anzahl an Häusern bauen, weil er z.B. nicht will oder nicht genügend im eigenen Vorrat hat. Ein Spieler kann (oder muss) einen Baustopp verhängen, wenn er keine Hochhäuser bauen will. Er erhält dann Siegpunkte entsprechend der Anzahl aller Hochhäuser im Viertel und die anderen Spieler erhalten die Hälfte der Punkte einer normalen Wertung (s.u.). Dann werden alle Geschäfte und Häuser in diesem Viertel vom Plan genommen und ein Baustopp-Schild wird auf das Viertel gelegt. In diesem Viertel wird nichts mehr gemacht. Bei einer Versteigerung am Central Park bestimmt der Spieler, der das erste Gebot abgibt, mit der ersten Karte seines Gebotes, welche Farbe gespielt werden muss. Entsprechend baut der Gewinner der Versteigerung am Rande des Central Parks Hochhäuser. Im Central Park gibt es keinen Baustopp.

Spielzug D:
Stadtviertel werten: Der Spieler kann ein Stadtviertel werten, wenn sich dort mindestens ein Kommissionsstein befindet. Jeder Spieler in dem ausgewählten Viertel erhält dann Siegpunkte. Die Punktzahl hängt von den direkt benachbarten, verschiedenen Geschäftsarten ab. Wenn eine Geschäftsart mehrfach vertreten ist, wird sie trotzdem nur einmal gewertet. Pro Hochhaus erhält man: Bei 0 benachbarten Geschäften 1 SP, bei einem 2 SP, bei zwei 3 SP, bei drei 5 SP und bei vier 8 Siegpunkte.

2. Aktion:

Spielzug A, B, C:
Baukarten nehmen: Der Spieler wählt nun aus den offenliegenden Stapeln mit farbigen Baukarten zwei Baukarten aus und nimmt sie auf die Hand. Dabei müssen die beiden genommenen Karten verschiedene Farben haben.

Spielzug D: Baukarten nehmen: Auch Spieler, die den Spielzug D gewählt haben, dürfen sich Baukarten nehmen. Allerdings nehmen sie die beiden obersten verdeckten Baukarten vom Stapel mit den schwarzen Baukarten

3. Aktion:

Spielzug A, B, C, D: Kommissionsstein versetzen: Die 3. Aktion ist immer für alle Spieler gleich. Entsprechend den oben genannten Regeln muss der aktive Spieler dann immer einen Kommissionsstein versetzen.

Das Spiel endet, wenn entweder das letzte Geschäftsplättchen aus der offenen Auslage in das Feld unter dem Central Park gelegt wird oder wenn nach einer Versteigerung der zweite Baustopp verhängt wird. Jedes Viertel, für das kein Baustopp gilt, wird dann noch normal gewertet. Außerdem folgt noch eine Wertung für die Gebäude am Central Park. Dazu werden alle Geschäftsplättchen unterhalb des Central Parks gemischt und drei Stück werden aufgedeckt. Diese gelten nun als benachbart zu den Hochhäusern am Central Park und dementsprechend werden Punkte vergeben. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit den meisten Handkarten.

Für 2 Spieler gelten mehrere Sonderregeln, die teilweise für die Regel von 3/4 Spielern abweichen.
(Troudi 06.08.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von alea

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Fifth Avenue ist ein interessantes Aufbauspiel, welches allerdings zunächst einmal erarbeitet werden muss. Das Spiel wirkt konstruiert und trotz der vielfältigen Zugmöglichkeiten scheinen sich zwei gewinnbringende Strategien abzuzeichen. Wenn man dann ebenfalls versucht auf solche Strategien aufzuspringen, anstatt sich Gegenstrategien zu überlegen kann der Spielablauf schnell langweilig und frustierend ablaufen. Dieses mag sich nun etwas abschreckend anhören, dennoch können wir Fifth Avenue empfehlen. Die Mechanismen sind einfach und greifen prima ineinander. Die Zugmöglichkeiten sind vielfältig und bieten grosse Freiräume. Gerade in den ersten Spielen ist es schwer zu sehen wer gerade führt und gegen wen man am besten spielen sollte, aber auch dieses legt sich mit der Zeit. Fifth Avenue ist kein Spiel welches man mal eben so spielt und somit auch sicherlich kein Spiel für jede Runde. Hat man aber die Muse sich in das Spiel einzuarbeiten wird man auf jeden Fall belohnt. Im Handel ist das Spiel für rund 28 Euro erhältlich.

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