Evolution

Vielen Dank an Schmidt für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Schmidt
Autor : Dominic Crapuchettes, Dmitry Knorre, Sergey Machin
Grafik : Catherine Hamilton
Spieleranzahl : 2 bis 5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30 bis 45 min
Erscheinungsjahr : 2015

Spielart: Aufbauspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2015 (Platz 5)

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Evolution von Schmidt Spiele

Das Spielmaterial
1 Wasserloch - 110 Eigenschaftskarten - 19 Tierarten-Tableaus - 38 Holzmarker - 180 Nahrungschips - 5 Nahrungs-Beutel - 1 Startspielermarker - 1 Kartenübersicht - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es durch das Füttern und Vermehren der eigenen Tierarten möglichst viele Punkte zu sammeln.

Zu Beginn des Spiels werden das Wasserloch und die Nahrungschips für alle Spieler gut erreichbar in die Tischmitte gelegt. Die Eigenschaftskarten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Jeder Spieler erhält ein Spielertableau, welches eine Tierart represäntiert. Die obere Reihe zeigt den Nahrungsvorrat an, der zu Spielbeginn leer ist. Die mittlere gibt die Populationsgröße und die untere Reihe die Größe der Tierart an. Zu Spielbeginn haben die Population und die Größe jeweils den Wert eins. Entsprechend wird jeweils ein Marker auf das Tierart-Tableau gesetzt. 

Gespielt wird über mehrere Runden. Jede Runde besteht dabei aus den vier nachfolgenden Phasen:
Karten verteilen: Zu Beginn jeder Rune erhält jeder Spieler drei Karten plus jeweils eine Karte für jede vor ihm ausliegede Tierart.
Nahrungsangebot festlegen: Nun legt jeder Spieler verdeckt genau eine Handkarte auf das Wasserloch. Mittels dieser Karten wird in der Fressen-Phase das Nahrungsangebot festgelegt.
Karten ausspielen: Beginnend mit dem Startspieler kann der Spieler nun beliebig viele Karten ausspielen. Jede Karte kann dabei auf drei unterschiedliche Arten genutzt werden.
  • Eigenschaften ausspielen: Die gewünschte Karte wird verdeckt oberhalb einer Tierart ablegt. Hierbei ist zu beachten, dass eine Tierart niemals zweimal die gleiche Eigenschaft besitzen darf. An jeder Tierart dürfen maximal drei Karten (in Spiel zu zweit zwei Karten) ausliegen. Die Karten teilen sich auf in rote Angriffskarten, graue Verteidigungskarten, grüne Fresskarten und beige Sonstige Karten. 
  • Neue Tierart erhalten: Durch das Abwerfen einer Karte auf den Ablagestapel kann der Spieler eine neue Tierart erhalten. Er legt dazu ein Tierart-Tableau links oder rechts an die bereits vorhandenen Tierarten an. Jede neue Tierart startet ebenfalls mit der Population eins und der Größe eins.
  • Population oder Größe erhöhen: Durch das Abwerfen einer Karte auf den Ablagestapel kann der Spieler die Population oder die Größe einer Tierart um eins erhöhen.
Danach ist jeder andere Spieler reihum genau einmal an der Reihe und kann ebenfalls beliebig viele Karten ausspielen. Haben alle Spieler ihren Zug komplett ausgeführt, werden alle verdeckten Eigenschaftskarten aufgedeckt.
Fressen: In der Fressen-Phase werden nacheinander die drei folgenden Dinge abgehandelt:
  • Aufdecken der Nahrungskarten: Die zu Beginn der Runde auf das Wasserloch gelegten Karten werden aufgedeckt und die Zahlen im linken oberen Bereich aufaddiert. Die Summe gibt an wieviele Nahrungschips nun auf das Wasserloch gelegt werden. Sollte die Summe negativ sein, werden noch vorhandene Chips entfernt. Die Karten auf dem Wasserloch werden abgelegt. Eigenschaftkarten die ein Nahrungssymbol zeigen können nun genutzt werden. 
  • Tierarten füttern: Beginnend beim Startspieler nehmen die Spieler nun reihum jeweils eine Nahrung vom Wasserloch und legen diese auf eine Tierart. Ein Spieler füttert seine Tierarten so lange, bis sie nicht mehr hungrig sind, d.h. die Anzahl der Nahrungschips mit der Anzahl der Population übereinstimmt. Fleischfresser fressen niemals pflanzliche Nahrung, sondern greifen andere Tierarten an. Dabei greifen sie immer Tiere an die kleiner sind und keine Verteidigung aufweisen können. Greift ein Fleischfresser erfolgreich an wird die angegriffene Population um eins reduziert. Der Angreifer erhält dabei soviel Nahrung aus dem allgemeinen Vorrat, die der Größe der angegriffenen Tierart entspricht. 
  • Ende der Fütterung: Die Fütterphase endet, wenn alle Tiere nicht mehr hungrig sind, oder keine Nahrung mehr zur Verfügung steht. Hungern nun noch Tierarten wird die Population so weit reduziert, wie Nachrung für die Tierart vorhanden ist.
Hat jetzt eine Tierart nun die Population Null so stirbt sie aus und die Karten kommen aus dem Spiel. Auch das Tierart-Tableau kommt zurück in den Vorrat. Noch vorhandene Nahrungschips legt der Spieler in seinen Beutel. Diese Nahrungschips sind am Spielende Siegpunkte.
Jeder Spieler der nun keine Tierart mehr besitzt, erhält wie zu Spielbeginn eine neue Tierart.
Alle nun noch vorhandenen Nahrungschips kommen ebenfalls in den Spielerbeutel
Der Spieler links vom aktuellen Startspieler wird neuer Startspieler und beginnt die nächste Runde.

Das Spiel endet in der Runde in der der Nachziehstapel komplett aufgebracht wurde. Werden noch für die erste Phase Karten benötigt, so werden die abgelegten Karten zu einem neuen Nachziehstapel gemischt. Die Runde wird noch komplett zu Ende gespielt.

Nun folgt die abschliessende Wertung. Für jeden Nahrungschip im eigenen Beutel erhält der Spieler einen Siegpunkt. Für jede ausliegende Tierart erhält der Spieler Siegpunkte gemäß der Populationgröße. Außerdem bringt jede ausliegende Eigenschaftskarte noch eine Siegpunkt.

Es gewinnt der Spieler, der in Summe die meisten Siegpunkte aufweisen kann.
(Superfred 03.09.15)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Schmidt Spiele

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Evolution ist ein tolles Kartenspiel in einer großen Schachtel. Dabei ist das Spiel nicht neu. Bereits 2010 erschien die erste Version dieses Spiels bei einem russischen Verlag unter dem Namen Evolution The Origin of Species und 2011 war es auf der Spielemesse in Essen erhältlich, an dem kleinen Verlagsstand von Right Games weit abseits der vielen großen Spiele. Es folgen Erweiterung und eine große Kickstarter Kampagne. Und endlich bringt Schmidt Spiele dieses schöne Spiel, in dem es um das Thema fressen und gefressen werden geht in deutsch heraus. Das beiligende Regelwerk ist umfangreich, bietet aber auch viele Beispiele und jede einzelne Karte wird ausführlich erklärt. Diese Regeln sind verständlich und gehen schnell in Fleisch und Blut über. Allerdings dauert es etwas bis man alle Karte und die daraus entstehenden Kombinationen verinnerlich hat und wie man mittels der Eigenschaften der Karten seine Tierarten optimiert. Das Spiel bietet viele Freiheiten. Man kann auf Masse spielen und eine nach der anderen Tierart zum Leben erwecken um sie kurz danach wieder aussterben zu lassen. Man kann aber auch seine Tierarten ausbauen und immer dafür sorgen, dass genug Nahrung vorhanden ist. Gerade am Anfang ist es nicht unbedingt einfach zu verstehen wie man eine fleischfressende Tierart optimal ins Spiel einbringt. Gleichzeitig kann es aber auch für die Mitspieler sehr frustrierend sein, wenn sich Fleischfresser auf die eigenen Tiere stürzen. Evolution ist ein Themenspiel, dass davon lebt, dass man seine Karten richtig einschätzt und gleichzeitig ein Auge darauf hat, welche Karten die Mitspieler vor sich ausliegen haben und welchen Zweck sie damit verfolgen. In unseren Testrunden hat sich gezeigt, dass gerade Spieler die sich auf eine einfache Art unterhalten wollten, dieses alles schon zu viel war. Zu viele Karten, dabei sind es gerade mal 17 unterschiedliche, mit nicht immer unbedingt klaren Spielaktionen, haben dann doch viele Spieler abgeschreckt. Die Spieler, die sich in das Spiel reingekniet haben waren aber begeistet und hoffen natürlich auf weiteres Futter, also weitere Eigenschaftskarten die vielleicht über Erweiterungen auch den deutschen Spielern zugänglich gemacht werden. Im Handel ist das Spiel für rund 29 Euro erhältlich.

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