El Paso

Vielen Dank an Zoch für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Zoch Verlag
Autor : Stefan Dorra
Grafik : Victor Boden
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Zockerspiel


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El Paso von Zoch

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 36 Beuteplättchen - 50 Nuggets - 1 Figur "Doc Holiday" - 5 Würfel - 40 Raubzugkarten  - 1 Spielregel (Deutsch / Englisch / Französisch)

Der Wilde Westen war vor allem für seine berüchtigten Banditen und wilden Schießereien berühmt und endlich dürfen die Spieler mal die "Bösen" sein: Auf einen Raubzug kreuz und quer durch den Wilden Westen plündern sie die sieben wichtigsten Städte und müssen dabei nicht nur vor den Sheriffs auf der Hut sein, sondern auch vor der Gier der Mitspieler. Es gilt, viel Beute zu machen und diese gegen möglichst viele Goldnuggets einzutauschen, um so schließlich zum berüchtigsten Banditen des Wilden Westens aufzusteigen.

Vor dem Spiel wird Doc Holiday zunächst nach Deadwood gestellt, wo das Spiel beginnt. Die Raubzugkarten werden nach Farben getrennt gemischt und als verdeckte Nachziehstapel an die Markierungen des Spielplans angelegt. Danach zieht sich jeder Spieler eine Karte von jedem Stapel und nimmt sie auf die Hand. Die 36 Beuteplättchen kommen in den Stoffbeutel. Der Spieler, der zuletzt eine Bank besucht hat, erhält die Würfel und "steht Schmiere". Das restliche Material wird neben den Spielplan gelegt und das Spiel kann beginnen.

Im Spiel werden die einzelnen Städte hintereinander geplündert. Erst kommt Deadwood, dann Cheyenne, danach Abilene usw.. In der aktuellen Stadt werden zunächst 20 Beuteplättchen aus dem Beutel gezogen und auf die entsprechenden Gebäude der Stadt verteilt. Wenn mehrere Plättchen auf einem Gebäude liegen, dann werden die Plättchen gestapelt, wobei die Plättchen mit einem niedrigeren Wert immer auf die höherwertigen Plättchen gelegt werden. Wenn aus dem Beutel gezogene Plättchen in einer Stadt nicht vorkommen, dann kommen sie ersatzlos in den Beutel zurück.

Danach beginnt dann die Plünderung der Stadt, die sich über mehrere Runden erstrecken kann. An der ersten Plünderung müssen sich alle Spieler beteiligen: Dazu spielt jeder Spieler verdeckt eine Raubzugkarte aus und alle Spieler decken ihre Karten gleichzeitig auf. Der Spieler, der Schmiere steht, würfelt einmal mit allen 5 Würfeln und die Würfel die einen Sheriffstern zeigen werden auf das Sheriffsfeld gelegt.

Nun werden die gespielten Karten ausgewertet: Grundsätzlich gilt, das keine Rinder gestohlen und kein Saloon geplündert werden darf, wenn nicht mindestens ein Würfel ein Brandzeichen bzw. die 6 zeigt. Nun werden die einzelnen Orte der Stadt abgewickelt: Die Spieler plündern jeweils in dem Ort, dem die von ihnen ausgespielte Raubzugkarte entspricht. Befindet sich ein Spieler alleine an dem Ort, dann nimmt er das oberste Beuteplättchen des Ortes auf die Hand. Haben mehrere Spieler den Ort ausgewählt, dann dürfen die Spieler sich in absteigender Kartenwertigkeit ein Plättchen nehmen. Dabei kann es passieren, dass ein oder mehrere Spieler leer ausgehen.

Sind alle Raubzugkarten der Spieler ausgewertet worden, dann werden diese auf Ablagestapel neben den entsprechenden Nachziehstapel gelegt. Jeder Spieler darf sich nun genau eine verdeckte Raubzugkarte von einem beliebigen Nachziehstapel nehmen, so dass jeder Spieler wieder 6 Karten auf der Hand hat. Wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist, dann werden die abgelegten Karten einfach umgedreht und bilden, ohne gemischt worden zu sein, den neuen Nachziehstapel.

Danach müssen die Spieler sich, beginnend bei dem Spieler der Schmiere steht, entscheiden: Sie können entweder die Stadt verlassen oder noch weiter in der Stadt plündern. Für diese beiden Optionen gelten die folgenden Regeln:
Die Plünderung einer Stadt ist beendet, wenn entweder alle Spieler die Stadt verlassen haben oder alle 5 Würfel auf dem Sheriffsfeld liegen oder keine Beuteplättchen mehr in der Stadt liegen. Wenn alle 5 Würfel auf dem Sheriffsfeld liegen, dann müssen die noch plündernden Spieler die Stadt verlassen, ohne Beuteplättchen behalten oder eintauschen zu dürfen. Das gilt auch für Beuteplättchen im Vorrat des Spielers. Goldnuggets dürfen aber behalten werden.

Nachdem alle Spieler die Stadt verlassen haben oder verlassen mussten, wird die "Doc Holiday"-Figur auf die nächste Stadt gestellt und dort werden nun wieder die Beuteplättchen ausgelegt, bevor dann mit der Plünderung der Stadt begonnen werden kann.

Das Spiel endet, wenn alle 7 Städte von den Spielern geplündert wurden. Wer nun noch Beuteplättchen besitzt, der tauscht diese im Verhältnis 1:1 gegen Goldnuggets ein. Der Spieler mit den meisten Goldnuggets hat das Spiel gewonnen.

(Troudi 15.02.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Zoch

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
"El Paso" ist ein nettes Zockerspiel, das mit einer netten Grundidee und einfachen Mechanismen daherkommt. Durch die Einfachheit der Regeln ist ein schneller Einstieg ins Spiel möglich. Im Prinzip besteht das Spiel aus zwei großen Entscheidungslementen: Erstens die Entscheidung, welche Karte man ausspielen soll, denn wenn andere Mitspieler noch Interesse haben könnten, lohnt sich das Ausspielen einer hohen Karte um auf jeden Fall Beute machen zu können, es kann sich aber auch eine niedrigere lohnen, weil die bessere Beutepunkte ja weiter unten im Stapel liegen; dafür kann man mit einer zu niedrigen Karte aber auch wieder leer ausgehen. Zweitens ist dann da natürlich das Element, ob man noch ein Ründchen in der Stadt bleibt und weiter plündert oder doch lieber dem Sheriff ausweicht und die sichere Beute mitnimmt. Dazu kommen noch einige taktische Entscheidungen, was die Auswahl der nachzuziehenden Karten im Hinblick auf die Beute in dieser und der nächsten Stadt angeht und auch dem Spielen auf Beute, die in der nächsten Stadt 1:1 getauscht werden kann. Dazu muss man dann natürlich immer noch seine Mitspieler möglichst genau einschätzen - und das ist in "El Paso" genau wie in anderen Zockerspielen doch häufig sehr schwierig. "El Paso" ist eine nette Kombination verschiedener, wenn auch nicht unbedingt so innovativer, Elemente, die insgesamt viel Spaß bringen und für einen flotten und spannenden Spielablauf sorgen. Dabei gilt: Je mehr Mitspieler, desto besser. Zu zweit oder dritt macht "El Paso" eher weniger Spaß. Das Spiel ist für ca. 20 Euro im Handel zu haben.

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