El Grande

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Wolfgang Kramer und Richard Ulrich
Grafik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl: 2-5
Alter : ab 12 Jahre
Dauer : ca. 90 min
Erscheinungsjahr: 1996

Spielart: Mehrheiten- und Strategiespiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1996
Deutscher Spielepreis 1996 (Platz 1)
Juego del Ano 2015 Finalist

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Das Spielmaterial
5 grosse Holzwürfel - 155 kleine Holzwürfel - 5 Geheimscheiben - 1 Spielfigur König - 1 Schwarzer Spielstein -
65 Machtkarten - 45 Aktionskarten - 9 Karten mit den Regionen - 1 Turm (Castillo) - 2 Wertungstafel -
1 Spielbrett - 1 Spielanleitung

Im Spanien des 16. Jahrhunderts kämpfen fünf Völker um die Vorherrschaft in den 9 Regionen Spaniens. Mit ihren Adeligen – den Caballeros – und ihren Hochadeligen – den Granden – versuchen die Spieler nun, möglichst viele dieser Regionen unter ihre eigene Vorherrschaft zu bringen. Zusätzlich gilt es noch, sich die Gunst des Königs zu erwerben, der in den einzelnen Regionen zusätzliche Macht verleiht. Am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

Das Spiel geht über 9 Runden, eine Wertung findet am Ende von Runde 3, 6 und 9 statt. Zunächst einmal wird der Turm aufgebaut, dann wird der schwarze Spielstein auf die 1 des Spielrundenanzeigers gestellt. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält in seiner Farbe den Granden (großer Holzwürfel) und 10 Caballeros (kleine Holzwürfel), sowie einen Satz Machtkarten und eine Geheimscheibe. Jeder Mitspieler zieht nun eine Karte und erhält so seine Heimatregion. Darin werden der Grande und zwei Caballeros positioniert. Ein Caballero wird auf das Startfeld des Erfolgspfades gesetzt, 7 weitere Caballeros darf jeder Spieler vor sich ablegen, diese sind nun die Caballeros an seinem Hof. Die restlichen Caballeros jedes Spielers werden zur Seite gelegt, sie befinden sich nun in der Provinz. Zum Schluss werden noch die Aktionskarten nach ihren Rückseiten getrennt und in 5 Stapeln neben den Spielplan gelegt. Die beiden Wertungstafeln werden erst später im Spiel benötigt (wenn sie durch Aktionskarten ins Spiel gebracht werden).

Am Anfang jeder Runde wird der Rundenzähler um ein Feld nach vorne gesetzt (außer in der ersten Runde), danach werden die obersten Karten der 5 Aktionskartenstapel aufgedeckt (der fünfte Stapel kann offen liegen bleiben, er besteht nur aus einer Karte). In Spielzug 1 beginnt der jüngste Spieler nun damit, eine Machtkarte auszuspielen, später spielt der Spieler zuerst eine Karte aus, der in der vorherigen Rund als Letzter dran war. Die Machtkarte kann einen beliebigen Wert haben, die nachfolgenden Spieler können jetzt mit ihrer Machtkarte diese Karte unterbieten oder überbieten. Es dürfen lediglich keine doppelten Werte vorkommen. Der Spieler mit der höchsten Machtkarte fängt dann mit seinem Spielzug an, die anderen Spieler folgen der Höhe ihrer Machtkarten entsprechend. Jeder einzelne Spieler kann nun folgende Aktionen der Reihe nach durchführen: Jeder Spieler kann so viele eigene Caballeros von der Provinz an seinen Hof holen, wie auf der ausgespielten Machtkarte abgebildet sind. Wenn in der Provinz nicht mehr genügend Caballeros vorhanden sein sollte, darf er auch eigene Caballeros vom Spielplan entfernen. Danach gibt der aktive Spieler seine Machtkarte ab, sie kommt aus dem Spiel. Dann darf sich der aktive Spieler eine der fünf offenen Aktionskarten aussuchen. Die Aktionskarten geben jeweils an, wieviele eigene Caballeros der aktive Spieler von seinem Hof auf den Spielplan bringen darf und welche Sonderaktion er durchführen (oder auch verhindern) darf. In der nächsten Phase darf er dann die angegebene Anzahl von Caballeros auf den Spielplan stellen, und zwar in alle Regionen, die benachbart zu der Region sind, in der sich der König gerade befindet. In der Königsregion selber dürfen keine Veränderungen vorgenommen werden. Als Alternative dazu darf der aktive Spieler seine Caballeros in den Turm (das Castillo) werfen. Danach gibt er die gewählte Aktionskarte bzw. dreht sie auf die Rückseite und zeigt so an, dass diese nicht mehr von anderen Spielern verwendet werden kann. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Zum Schluss werden, vorausgesetzt dass weniger als 5 Spieler teilnehmen, nicht gewählte Aktionskarten ebenfalls umgedreht, die mit der Ausnahme der Karte des 5. Stapels nicht wieder zur Verfügung stehen.

Nach der 3., 6. und 9. Runde findet außerdem eine Wertung statt. Zunächst einmal stellt jeder Spieler geheim auf seiner Scheibe eine Region ein, auf der alle seine Caballeros aus dem Castillo gestellt werden sollen. Danach wird dann zunächst das Castillo gewertet, das genau wie die Wertung einer Provinz gewertet wird: Zunächst einmal werden die Caballeros eines jeden Spielers gezählt. Der Spieler mit den meisten Caballeros erhält die Siegpunkte, die ganz links auf der Siegpunktleiste unter dem Feld für den Turm stehen. Dementsprechend erhalten auch der zweite und dritte Spieler Punkte. Bei Gleichständen erhalten beide Spieler die nächstniedrigere Punktzahl. Danach setzt jeder Spieler seine Caballeros in die Provinz, die er vorher auf seiner Geheimscheibe eingestellt hat. Danach werden die Provinzen entsprechend der Leiste neben dem Rundenanzeiger gewertet. Der Spieler mit den meisten Caballeros erhält die Siegpunkte auf dem Feld ganz links, der mit den zweitmeisten Caballeros die Punkte auf dem Feld rechts daneben. Unter Umständen erhalten nicht alle Spieler in einer Region Punkte. Gleichstände werden genauso wie bei der Wertung des Castillo behandelt. Der Spieler, der in der Region mit dem König die meisten Caballeros hat, erhält zwei Zusatzpunkte. Auch Spieler, die in ihrer Heimatregion (Region mit dem Granden) die Mehrheit an Caballeros haben, erhalten für diese Region zwei zusätzliche Punkte. Bei zwei Mitspielern gilt nur die erste Ziffer auf der Wertungsleiste, bei 3 Spielern nur die ersten beiden Ziffern. Zum Schluss wird das Castillo zurück auf seinen Platz auf dem Spielplan gestellt und die nächste Runde beginnt. Nach 9 Runden gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Wer ein kürzeres Spiel will, lässt einfach die Runden 1, 4 und 7 ausfallen, die drei Wertungen werden aber wie bisher durchgeführt (Anm. d. Autors: Man sollte sich aber Zeit nehmen, die lange Version zu spielen, zumal die nicht wesentlich zeitintensiver, dafür aber wesentlich spannender ist.).
(Troudi 14.12.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Meiner Meinung nach ist "El Grande" nicht nur zu Recht Spiel des Jahres 1996 geworden, sondern ist sogar auch das beste Spiel des Jahres der letzten 10 Jahre. Das Autorenteam legt hier ein sehr spannendes Strategiespiel vor, das eigentlich Spielern mit den unterschiedlichsten Vorlieben gefallen müsste. Besonders reizvoll und interessant wird das Spiel durch zwei Elemente: Einmal durch das Bieten um die Spielreihenfolge mit den Karten, die nur einmal verwendet werden können und danach aus dem Spiel kommen (es kann durchaus Sinn machen sich zu merken, welche Karten schon aus dem Spiel sind und welche die Konkurrenten evtl. noch ausspielen könnten) und natürlich die Geheimscheibne, die noch für manche Überraschung sorgen können. Besonders wenn man wieder mal nicht aufgepasst hat, ob ein Spieler Caballeros in das Castillo geworfen hat oder nicht."El Grande" gehört eigentlich in jede Spielesammlung und ist nicht nur für Leute gedacht, die häufiger spielen, sondern auch die erste Partie im Kreise der Familie kann bereits für Unterhaltung sorgen.

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