Eine Frage der Ähre

Vielen Dank an Pegasus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Pegasus
Autor : Jeffrey D. Allers
Grafik : Hans-Georg Schneider
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 45-60 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Legespiel



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Eine Frage der Aehre von Pegasus

Das Spielmaterial
25 kleine Ackerplättchen - 60 große Ackerplättchen - 15 Viehplättchen - 1 "6+1"-Plättchen - 11 Farmen - 5 Siegpunktmarker - 25 Farmpunktwürfel - 5 Spielerplättchen - 1 Spielendeplättchen - 1 Spielregel (Deutsch / Englisch)

Wer selber Mal auf einem Bauernhof gearbeitet hat weiß, dass das Landleben nicht nur aus idyllischen Ansichten, sondern vor allem auch aus harter Arbeit besteht. Meist geht es dabei um eine reichhaltige Ernte, die nur dann besonders erfolgreich ausfällt, wenn man möglichst viel Land mit möglichst vielen Feldfrüchten bebaut. Und wenn man dann mal besonders gut gewirtschaftet hat, kann man sich dann das ein oder andere Vieh leisten, das ingesamt noch ertragreich ist. Wer kann also aus dem harten Kampf um Anbaugebiete und Vieh als Sieger hervorgehen?

Vor dem Spiel  legt jeder Spieler das Plättchen mit der 100 vor sich aus. Dann wählt jeder Spieler eine Farbe und platziert es folgendermaßen: Ein Spielmarker kommt auf das Feld Null der Siegpunktleiste; auf das jeweils unterste Feld jeder Reihe des Lagerhauses kommt ein eigener Farmpunktwürfel  und je 1 Farm wird auf die Felder im Lagerhaus gestellt, deren Symbole der Mitspieleranzahl entsprechen. Die 60 großen Ackerplättchen werden gemischt und in mehrere verdeckte Stapel aufgeteilt. Von diesen Stapeln werden 6 Plättchen genommen und das Spielendeplättchen wird darunter gemischt. Dieser Stapel wird dann mit dem "6+1"-Plättchen darauf zur Seite gelegt. Außerdem erhält jeder Spieler 3 zufällig gezogene große Ackerplättchen und jeweils ein kleines Ackerplättchen jeder Feldfruchtart. Der Spieler, der zuletzt auf einem Acker war, wird der Startspieler und erhält die schwarze Startspielerfarm.

Das Spiel wird in Spielerzügen gespielt. Der Startspieler beginnt mit seinem Zug und bis zum Spielende ist dann immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Ein Spielzug besteht aus vier Aktionen, die im Detail folgendermaßen ablaufen:
  1. Ackerplättchen legen: Der Spieler nimmt ein großes oder kleines Ackerplättchen aus seinem Vorrat und legt es auf den Spielplan. Dabei ist zu beachten, dass mit dem neuen Plättchen nicht eine Feldfruchtart überbaut werden darf, die sich auf dem Plättchen befindet und (im Falle eines großen Plättchens) müssen beide Anbaufelder des Ackerplättchens auf der gleichen Ebene liegen. Das Überbauen vorher gelegter Plättchen ist im Rahmen dieser beiden Regeln möglich. Ein kleines Ackerplättchen darf dazu verwendet werden, den Unterschied zwischen zwei Ebenen auszugleichen, wozu es dann verdeckt ausgelegt wird und keine Punkte bringt.
  2. Punkte erhalten:  Für jedes Anbaufeld eines neu ausgelegten Ackerplättchens muss sich der Spieler entscheiden, ob er dafür Sieg- oder Farmpunkte erhalten will. Ein Spieler kann immer nur eine Art von Punkten für ein Anbaufeld erhalten.
    • Siegpunkte: Grundsätzlich bringt ein Anbaufeld auf einem Ackerplättchen immer einen Siegpunkt. Für jedes daran waagerecht oder senkrecht daran angrenzende Anbaufeld mit der gleichen Feldfruchtart erhält er einen weiteren Punkt. Ein solche Fläche mit gleichen aneinandergrenzenden Anbaufeldern wird Region genannt. Der Marker auf der Siegpunktleiste wird entsprechend viele Felder vorgerückt.
    • Farmpunkte: Auf einigen Anbaufeldern sind Lagerhaussymbole abgebildet. Für diese Anbaufelder kann man alternativ zu den Siegpunkten auch Farmpunkte erhalten. Der Spieler darf nun beliebige seiner Farmpunktwürfel um so viele Felder in Pfeilrichtung bewegen, wie dies der Anzahl der Farmpunkte entspricht. Wenn alle Farmpunktwürfel eine Reihe erreicht oder überschritten haben, in der eine Farm steht, dann darf der Spieler diese Farm auf ein Anbaufeld innerhalb einer Region stellen, in der sich noch keine andere Farm befindet. Diese Region gehört ab sofort dem Spieler mit der Farm: Auf das Plättchen mit der Farm darf kein Ackerplättchen mehr gelegt werden; andere Spieler erhalten keine Siegpunkte mehr für ein Anbaufeld, dass sie an diese Region anlegen; zwei Regionen mit einer Farm darin dürfen nicht miteinander verbunden werden. Wenn ein Farmpunktwürfel eine Feld erreicht oder überschreitet, auf dem sich Viehplättchen befinden, dann nimmt sich der Spieler jeweils das oberste Plättchen. Dafür gibt es am Ende des Spiels Siegpunkte. Die entsprechenden Farmpunktwürfel werden aus dem Spiel genommen.
  3. Farm werten: Falls ein Spieler bereits eine Farm gebaut hat, dann kann er diese werten. Der Spieler erhält so viele Siegpunkte, wie dies den gleichartigen Anbaufeldern in der Region mit der Farm entspricht.
  4. Großes Ackerplättchen nachziehen: Der Spieler nimmt sich das oberste Plättchen von einem der Stapel mit großen Ackerplättchen auf die Hand. Sind alle Stapel aufgebraucht, dann kann auch der am Spielanfang zur Seite gelegte Stapel mit dem Spielendeplättchen verwendet werden. Hat ein Spieler ein kleines Ackerplättchen eingebaut, dann zieht er kein großes Ackerplättchen nach.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler das Spielendeplättchen gezogen hat und dann noch jeder Spieler rechts vom Startspieler einen letzten Zug durchgeführt hat. Die Spieler setzen ihre Marker auf der Siegpunktleiste nun noch so viele Felder vor, wie dies der Punktezahl auf ihren Viehplättchen entspricht. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, dessen Farmregionen insgesamt mehr Felder umfassen.
(Troudi 08.02.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Pegasus

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
"Eine Frage der Ähre" ist zunächst einmal bunt. Dann ist das Spiel zusätzlich noch schnell erklärt und das aufgrund einer gut gestalteten Anleitung, die keine Fragen offen lässt. Die Intention des Spiels ist es den Spieler dazu zu bringen, möglichst geschickt zu bauen. Und zwar so, dass er selber möglichst viele Siegpunkte erhält und das Erzielen von Siegpunkten für Mitspieler möglichst schwierig macht. Und das ist dann im Spiel auch tatsächlich angebracht: Durch geschicktes Überbauen verschafft man sich selber nicht nur Siegpunkte, sondern kann auch gleichzeitig anderen Spielern durch das Überbauen das Leben schwer machen. Das ist natürlich besonders dann interessant, wenn die anderen Spieler eine Farm gebaut haben. Alternativ dazu kann man auch noch im Lagerhaus mit seinen Würfeln aufrücken und dafür Bonuspunkte kassieren: Das lohnt sich besonders dann, wenn man gerade keine besonders lukrative Möglichkeit zum Einbau der eigenen Ackerplättchen hat oder einfach nur gegnerische Regionen verkleinern möchte - hier verwendet man dann ruhig mal ein Ackerplättchen mit wenig Siegpunkten, das aber dafür Farmpunkte hat. Das ist allerdings das Optimum und funktioniert immer nicht ganz so, letztendlich war jedoch der Spieler in der Regel siegreich, der möglichst schnell mit großen Gebieten gepunktet hat. Für einen Sieg ist es daher nicht unbedingt notwendig, überall im Lagerhaus Plättchen abgeräumt zu haben. Die Farm war häufig lukrativer. Das ganze Spielgeschehen in "Eine Frage der Ähre" ist recht schnell und unaufwändig, so dass der Einstieg schnell bewältigt ist. Die Zielgruppe dieses Spiel scheinen vor allem Gelegenheitsspieler und Familien zu sein, Vielspieler werden den Mechanismus über einen doch recht langen Zeitraum aber eventuell doch zu fade finden. Bei unseren Testgruppen kam das Spiel daher eher bei den beiden vorigen Spielertypen an, dafür dann aber auch richtig gut. Daher eine gute 6, da der Mechanismus zwar in der Form neu überarbeitet ist, im Endeffekt aber nicht wirklich einen großen taktischen Anspruch hat. Aber für Familien und Gelegenheitsspieler scheint der Reiz hoch zu sein. "Eine Frage der Ähre" ist für ca. 30 Euro im Handel zu haben.

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