Durch die Wueste Spielbericht

Durch die Wüste

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Reiner Knizia
Graphik : Claus Stephan
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 1998

Spielart: Legespiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1998 Auswahlliste
Deutscher Spielepreis 1998 (Platz 4)
NL Spielepreis 2006 Nominierungsliste
As d'Or Nominierungsliste 2007

ZUR HAUPTSEITE

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 170 Kamele - 5 graue Kamele - 30 Reiter - 5 Oasen - 45 Wasserstellen - 20 Oasenchips - 10 Gebietschips - 10 Karawanenchips - 1 Spielregel

Die Wüste ist relativ unfruchtbar, trotzdem machen sich mehrere Beduinenstämme auf die Reise, um die unendliche Wüste zu besiedeln. Dabei müssen sie Reiserouten von Wasserstelle zu Wasserstelle errichten, um so möglichst lukrative Karawanenstrecken für ihre Stämme zu erschließen. Gleichzeitig werden aber so auch Grenzen markiert, durch die die Führer der Beduinenstämme ihre Einflussgebiete abgrenzen.

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält darin die 6 Reiter, ein Kamel in jeder der fünf Farben und ein graues Kamel. Jeder Spieler stellt auf jedes Kamel einen Reiter, wobei das graue Kamel vor dem jeweiligen Spieler stehenbleibt und anzeigt, welcher Spiele welche Farbe gewählt hat. Die restlichen Kamele werden nach Farben getrennt neben den Spielplan gelegt, wobei bei 3 Spielern von jeder Farbe 5 und bei 2 Spielern von jeder Farbe 10 Kamele in die Schachtel zurückkommen. Bei 2 oder 3 Spielern wird außerdem nur mit dem kleinen, abgetrennten Spielplan gespielt. Die 5 Palmen kommen auf 5 beliebige Felder mit Palmensymbol darauf. Die Wasserstellen werden gemischt und auf die mit Kreis markierten Felder und leergebliebene Palmenfelder gestellt. Übrige Wasserstellen kommen in die Schachtel zurück. Der jüngste Spieler wird Startspieler und beginnt das Spiel.

Zunächst folgen jetzt 5 Einsetzrunden (nur 4 bei 5 Spielern). Im Uhrzeigersinn setzt nun jeder Spieler jeweils 1 Kamel auf ein freies Feld des Spielplans. Dabei darf das Kamel nicht auf ein Feld mit einer Wasserstelle, einer Oase oder anderem Kamel gestellt werden; nicht auf ein an eine Oase direkt angrenzendes Feld und nicht auf ein Feld neben einem anderen Kamel. In der ersten Runde muss jeder Spieler ein Kamel mit einer anderen Farbe einsetzen, wenn das möglich ist.

Danach geht es in Runden weiter. Jeder Spieler darf in seiner Runde zwei Kamele einsetzen bevor der nächste Spieler im Uhrzeigersinn dran ist. Dabei gilt es, die folgenden Regeln zu beachten:

Die beiden Kamele dürfen die gleiche oder zwei unterschiedliche Farben haben.
Die Kamele dürfen auf freie Felder oder auf Felder mit Wasserferldern gesetzt werden.
Ein Kamel darf immer nur auf ein Feld gesetzt werden, das an ein Kamel angrenzt, das zur eigenen Karawane gehört. Die Zugehörigkeit der Karawane erkennt man an dem Reiter auf dem Kamel. Jeder Spieler hat also in jeder Kamelfarbe nur eine Karawane.
Zwischen zwei Kamelen der selben Farbe aber unterschiedlichen Besitzern muss immer ein Feld frei bleiben. Neben Kamele anderer Farbe darf aber immer gesetzt werden, wenn die anderen Setzregeln eingehalten werden.
Wenn ein Spieler eine Wasserstelle erreicht, nimmt er diese vom Spielplan und legt sie verdeckt vor sich ab.
Wenn ein Spieler ein Kamel auf eins der 6 Felder setzt, das an eine Palme grenzt, nimmt er sich einen Oasen-Chip und legt ihn verdeckt vor sich ab. Ein anderes Kamel der gleichen Karawane erhält keinen weiteren Oasen-Chip, wenn es auf ein weiteres Feld der gleichen Oase gestellt wird. Pro Karawane an einer Oase nur ein Oasen-Chip. Unterschiedliche Karawanen des gleichen Spielers erhalten aber auch an der gleichen Oase einen Punktechip.
Wenn ein Spieler seine Kamele so stellt, dass er mit Kamelen einer Farbe ein Gebiet aus einem oder mehreren Feldern einschließt, dann gehört ihm dieses Gebiet. Dabei kann das Gebiet unter Zurhilfenahme des Spielfeldrandes oder des Gebirges in der Spielfeldmitte oder nur mit Kamelen gebildet werden. In diesem Gebiet dürfen sich keine anderen Kamele befinden. Wenn sich in dem Gebiet Oasen befinden, die von der Karawane noch nicht erreicht wurden oder dort noch Wasserstellen sind, darf der Spieler die entsprechenden Chips an sich nehmen. Ein eingeschlossenes Gebiet darf nicht mehr mit anderen Kameln besetzt werden.

Das Spiel endet, wenn das letzte Kamel von einer Farbe auf das Spielfeld gesetzt wurde. Nun wird festgestellt, welcher Spieler die längste Karawane in welcher Farbe hat. Diese Spieler erhalten dann den Karawanenchip in der entsprechenden Farbe. Bei einem Gleichstand erhalten die beteiligten Spieler je einen Karawanenchip mit dem Wert 5. Danach erhalten die Spieler jeweils einen Punkt für jedes Feld in einem eingeschlossenen Gebiet. Dazu werden die Gebietschipse benutzt. Danach zählt jeder Spieler den Gesamtwert seiner Chipse und der Spieler mit dem höchsten Gesamtwert gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand gibt es mehrere Sieger.

(Troudi 30.08.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

milenea vergibt 8 von 10 Punkten:
Durch die Wüste ist ein sehr solide gemachtes Mehrheitenspiel, welches großes taktisches Potential offenbart. Es ist mal wieder eins dieser von mir heißgeliebten Spiele, die mit äußerst wenigen Regeln eine große Vielfalt an Zugmöglichkeiten bieten und vom Spieler eine Entscheidung abverlangen, die da heißen kann: nutze ich den Zug um mir selbst was Gutes zu tun und meine Karawanen zu vergrößern, oder ärger ich den Mitspieler und zerstöre hinterhältig seine Größenwahnideen. Das einzige Manko sind die gewählten Kamelfarben, denn bereits beim ersten Auspacken weicht man vor der Farbwahl der Kamele geschockt zurück. Einige, wenige Begeisterte erinnern sie an Joghurt-Gums, andere sind nur genervt, da die Farbwahl das Spiel schwieriger,weil unübersichtlicher gestaltet. Durch die Wüste kann aufgrund der knappen Regeln und der kurzen und kurzweiligen Dauer sowohl eingeschworene Taktikfreaks, als auch Familien begeistern. Durch die Wüste ist leider nicht mehr im Handel erhältlich.

Fragen zu Durch die Wüste? Schickt uns eine mail.