Draco

Vielen Dank an Schmidt-Spiele für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Schmidt
Autor : Leo Colovini
Grafik : Kerem Beyit und Anne Pätzke
Spieleranzahl : 2 bis 5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2011
 
Spielart: Zugspiel

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Draco von Schmidt-Spiele

Das Spielmaterial
10 Drachen - 10 Drachenreitersteine - 110 Spielkarten - 1 doppelseitiger Spielplan - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es durch geschicktes Ziehen der verschiedenen Drachen möglichst viele Punkte zu sammeln.

Zu Beginn des Spieles erhält jeder Spieler eine beliebige Spielkarte die er vor sich offen auslegt, wobei jeder Spieler eine andere Kartenfarbe vor sich liegen haben muss. Der Zahlenwert der Karte spielt dabei keine Rolle. Auch die Farbe ist nicht wirklich entscheidend, da die vor einem liegende Karte anzeigt welchen Drachen man gerade führt. Während des Spieles werden aber alle Spieler ihre Drachen mehrfach wechseln. In Abhängigkeit der Spieleranzahl wird die entsprechende Spielplanseite in die Tischmitte gelegt. Der Spielplan zeigt eine Laufstrecke die aus mehreren Feldern besteht, wobei jedes Feld eine Zahl zeigt. Einige Felder sind farblich unterlegt. Auf diesen Feldern kann später im Spiel eine Wertung ausgelöst werden. Alle zehn Drachen beginnen das Rennen vor dem ersten Lauffeld und werden dort plaziert. Außerdem legt noch jeder Spieler seinen Drachenstein, mit dem die Punkte festgehalten werden, auf die Null der Punkteleiste.

Gespielt wird reihum. Der aktive Spieler spielt zunächst eine beliebige Karte. Die Kartenfarbe und der Zahlenwert der Karte geben dabei an welcher Drache um wieviele Felder nach vorn gezogen wird. Dabei spielt es zunächst keine Rolle ob man diesen Drachen gerade selber führt, ob er zu einem Mitspieler gehört oder vielleicht sogar zu niemanden zugeordnet ist.
Liegt die gespielte Kartenfarbe vor einem Mitspieler aktuell aus, wird die gespielte Karte unter den vor dem Spieler liegenden offenen Ablagestapel gelegt. Es findet somit kein Wechsel in der Kartenfarbe in der eigenen Auslage statt. Liegt die Kartenfarbe bei keinem Mitspieler wird sie oben auf den eigenen Kartenstapel gelegt. Der eigene Ablagestapel wird dabei immer so auslegt dass immer nur die oberste Karte sichtbar ist.
Endet die Bewegung des gerade gezogenen Drachens auf einem farbigen Feld wird eine Wertung in Abhängigkeit der Farbe des Feldes ausgelöst.
Die Spieler die in einer Wertung Punkte erhalten haben ziehen ihren Drachenstein entsprechend der Punkteleiste sofort nach vorn.

Hat der aktive Spieler mit seinem Zug keine Wertung ausgelöst oder hat er keine Karten mehr auf der Hand zieht er vom Nachziehstapel solange Karten nach bis er wieder sechs Karten auf der Hand hat. Vor dem Nachziehen der neuen Karten darf er beliebig viele Karten in der Farbe von Drachen abwerfen, die bereits eines der Gipfelfelder erreicht haben.

Das Spiel endet nachdem ein dritter Drache eines der Gipfelfelder erreicht hat. Es erfolgt noch wie gewohnt eine Große Wertung. Der Spieler der nun auf der Punkteleiste mit seinem Drachenstein vorn steht, also die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt dieses Spiel.

(Superfred 14.05.11)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Schmidt-Spiele

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Draco ist ein interessantes Optimierungsspiel mit einem Fantasy Thema. Positv erwähnt sei die hervorragende Gestaltung der Spielkarten, die nicht nur Freunde des Fantasy-Genres begeistern konnte. Fast schmucklos hingegen erscheinen die verhältnismäßig kleinen Drachenfiguren, die sich auf dem Spielplan verlieren. Sicherlich, sie erfüllen ihren Zweck, und auch die zehn Farben der Figuren lassen sich prima auseinanderhalten, dennoch wäre es schön gewesen, wenn sich die Drachenfiguren ebenfalls dem ansonsten insgesamt sehr hohen Standard des Kartenmaterials angepasst hätten. Auf der anderen Seite sind solche Figuren auch ein Kostenfaktor, und wie gesagt, auch die recht kleinen Drachenfiguren erfüllen ihre Aufgabe. Das Spiel selber kam recht unterschiedlich an. Der eine oder andere Spieler hatte hier wohl ein Drachenrennspiel im Sinn, dieses ist Draco aber mit Sicherheit nicht. Es spielt keine Rolle auf welcher Position sich der eigene Drache auf der Laufstrecke gerade befindet. Und bei den Top 3 Drachen beim Einlauf der Figuren muss man auch nicht sein um das Spiel zu gewinnen. Vielmehr geht es bei Draco darum, die verschiedenen Drachen mit seinen Karten so zu steuern, dass bei den Wertungen der eigene Drache möglichst viele Punkte und die Drachen der Mitspieler möglichst wenig Punkte erlangen. Dies führt dazu dass das Spiel eher ruhig, fast schon träge abläuft. Denn erst wenn man an die Reihe kommt und somit alle Positionen der Drachen auf dem Spielplan kennt, kann man Überlegungen zu seiner Kartenhand anstellen, welche Karte wohl den besten Ertrag oder zumindest die beste Position für eine baldige Wertung liefert. Zu zweit hat uns Draco am besten gefallen, zum Einen weil man natürlich viel schneller an der Reihe ist, zum Anderen, weil es hier gut möglich ist vorausschauend zu planen um punktebringende Kartenkombies vorzubereiten. Unnötig zu sagen, dass es bei steigender Spieleranzahl immer schwieriger wird Vorausplanungen vorzunehmen, so dass man hier letztendlich die Situation in der man sozusagen das Spiel wieder übernimmt in der Regel komplett neu bewerten muss. Wer auf Grund der Laufstrecke ein Rennspiel erwartet wird sicherlich enttäuscht werden. Und auch wenn das Fantasythema mit den schönen Spielkarten wirklich stimmig umgesetzt worden ist, hat es nicht viel mit einem klassischen Fantasyspiel gemeinsam. Wer aber gerne aus einer Kartenhand Spielzüge optimiert sollte sich Draco unbedingt genauer anschauen. Im Handel ist das Spiel für rund 18 Euro erhältlich.

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