Down Under / Sturt's Stony Desert

Vielen Dank an Bambus Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Bambus Spiele
Autor : Günter Cornett
Grafik : Ro Sato
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 15 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart: Taktisches Legespiel


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Down Under von Bambus Spiele

Anmerkung:
In der Spieleschachtel findet man die beiden Legespiele Down Under und Sturt's Stony Desert. Die Anleitung bietet zu beiden Spielen kleine Varianten. Das Spiel Down Under ist eine grafisch überarbeitete Neuauflage des Spiels Schlangennest (Bambus, 1995)

Das Spielmaterial
54 Aufgabenkarten - 1 Übersichtskarte - 36 Chips - 8 Würfel - 1 Spielanleitung

Down Under:
Ziel des Spieles ist es
durch geschicktes Auslegen seiner Spielplättchen einen möglichst langen Weg in seiner Farbe auszulegen.

Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler die Plättchen in seiner Wunschfarbe. Die Plättchen zeigen dabei immer zwei Wege, einen in der Farbe des Spielers, der andere in der neutralen, weißen Farbe. Entweder überkreuzen sich die beiden Wege, oder die beiden Wege bilden jeweils eine 90°-Kurve. Je nach Spieleranzahl und nach Schwierigkeitslevel, mit dem gespielt werden soll, wird vor dem Spiel festgelegt, wie groß die Spielfläche werden darf. Ein komplexes Spiel mit 3 Spieler wird zum Beispiel in einer maximalen Auslage von 4 mal 10 Felder gespielt.

Gespielt wird reihum. In der Vorrunde legt zunächst der Startspieler ein eigenes Plättchen aus dem Vorrat in die Tischmitte. Dachnach folgen die anderen Spieler reihum und legen ebenfalls ein eigenes Plättchen orthogonal oder diagonal an ein bereits liegendes Plättchen an. Haben alle Spieler genau ein Plättchen gelegt beginnt das eigentliche Spiel. Von nun ab muss jeder Spieler das nächste Plättchen so an seinen eigenen Weg anlegen, dass dieser fortgesetzt wird, wobei der eigene Weg immer aus Wegstücken der eigenen Farbe oder aus neutralen Wegstücken besteht. Es ist zu keinem Zeitpunkt erlaubt Wegstücke zweier Spieler zu verbinden. Außerdem muss man beim Legen der Plättchen darauf achten, dass man die zu Beginn des Spiels festgelegte Spielfeldgrösse, die sich so erst nach und nach im Spiel ausdehnt, nicht überschreitet. Kann ein Spieler kein sinnvolles Plättchen mehr gelegt werden, muss er ein Endteil anlegen. Auf Endteilen sind ebenfalls neutrale Wege vorhanden, die ebenfalls von den Mitspielern genutzt werden können. Hat ein Spieler beide Endteile gelegt, scheidet er aus dem laufenden Spiel aus. Die anderen Spieler spielen reihum weiter, bis auch sie jeweils ihre Endstücke gelegt haben. Endstücke dürfen auch außerhalb der im Vorfeld festgelegten Spielfeldgröße gelegt werden. Es kann vorkommen, dass ein Weg eines Spielers geschlossen wird, entweder aus taktischen Gründen oder durch den Zug eines Mitspielers. Kommt ein Spieler an die Reihe, dessen Weg geschlossen ist, so legt ein keine weiteres Plättchen, sondern er hat die Möglichkeit ein Kurven-Plättchen dieses Weges zu drehen und somit den Weg wieder in zwei Richtungen zu öffnen. Kann er kein Plättchen sinnvoll drehen, ist das Spiel für diesen Mitspieler sofort beendet, die anderen Mitspieler fahren reihum fort.

Das Spiel ist beendet, wenn alle Wege abgeschlossen sind. Der Spieler, dessen Weg aus den meisten Teilstücken besteht, gewinnt das Spiel.

Variante mit Sonderwertung:
Die neutralen Wegstücke zeigen Bilder von Tieren die im Basisspiel nicht von Bedeutung sind. In dieser Variante erhält man für Tiere, die sich auf dem eigenen Weg befinden zusätzliche Punkte. So erhält man für jedes Tripel bestehend aus Emu, Känguru und Schnabeltier einen zusätzlichen Punkt. Hat man keinen Dingo auf dem Weg, erhält man für jedes Kaninchen zwei Minuspunkte. Hat es ein Spieler bis Spielende nicht geschafft die Dingo-Karte ins Spiel einzubauen, hat er das Spiel auf jeden Fall verloren.

Sturt's Stony Desert:
Ziel des Spieles ist es
auf einem Spielfeld mit 5 mal 5 Feldern eine Verbindung zwischen zwei gegenüberliegenden Seiten herzustellen.

Bei diesem Spiel werden die schwarz-weißen Rückseiten der Plättchen benutzt. Insgesamt stehen drei unterschiedliche Wegemuster zur Verfügung. Zur besseren Übersicht sortiert man die Karten entsprechend nach den Plättchen mit den Doppelkurven, die Gabelungen und den Dreifachkurven.

Zu Beginn des Spiels wird festgegelegt welche beiden gegenüberliegen Seiten jeder der beiden Spieler verbinden muss. Gespielt wird abwechselt. Der Spieler nehmen abwechsend eine Karte aus dem Vorrat und legen sie in die allgemeine Auslage. Ab der zweiten Karten muss jede Karte an mindestens eine gelegte Karte orthogonal oder diagonal angrenzen, dabei darf die Rastergröße von 5 mal 5 Plättchen nicht überschritten werden. Das Spiel gliedert sich in zwei Phasen.

In der ersten Phase dürfen ausschließlich Plättchen mit zwei Kurven, also entweder die Doppelkurve oder die Gabelung, gelegt werden. Dabei gibt es keine Bauregeln. Jede Karte darf grundsätzlich an jede Karte angelegt werden, auch wenn es optisch nicht passen sollte, und Wege nicht verbunden werden. Dabei sollte man immer das Ziel vor Augen haben, seine beiden Seiten durch einen beliebigen Weg zu verbinden, immer unter der Beachtung, dass der Mitspieler blockiert wird. Sollte es ein Spieler innerhalb der ersten 25 Plättchen schaffen seine Seiten zu verbinden, hat der andere Spieler das Spiel wohl nicht verstanden. Im Normalfall wird so etwas aber nicht vorkommen und die zweite und entscheidende Phase kann beginnen.

In der zweiten Phase werden ausschließlich die Dreifachkurven benutzt und diese dürfen nur auf Plättchen mit zwei Kurven gelegt werden. Hat ein Spieler zwei Seiten verbunden teilt er dieses seinem Mitspieler mit. Dieser hat nun noch die Möglichkeit zu reagieren und die Wegstrecke durch geschicktes Legen eines Dreifachplättchen zu durchkreuzen und vielleicht selber eine Verbindung herzusellen. Schafft er es nicht mehr die Verbindung zu verhindern, hat er das Spiel verloren.

Gelingt es nach 24 Dreifachkurven keinem Spieler eine Verbindung herzustellen, endet das Spiel unendschieden.

Variante mit Sonderwertung:
Da ein Unentschieden für beide Seiten etwas unbefriedigendes hat, empfielt die Anleitung  folgende Regel. Stellt ein Spieler zu Anfang seines Zuges fest, dass niemand eine Verbindung mehr legen kann, kündigt er dieses an. Der andere Spieler spielt nun alleine weiter. Schafft er noch eine Verbindung, gewinnt er das Spiel, ansonsten gewinnt der Spieler, der die Ankündigung ausgesprochen hat.

(Superfred 03.05.08)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Bambus Spiele

Superfred vergibt 9 von 10 Punkten:
"Down Under" ist eine gelungene Spielesammlung aus zwei abstrakten Legespielen. Wer diese Art von Spiel nicht mag, braucht erst gar nicht weiterlesen, Freunde dieser Spielart aber werden begeistert sein. Das Spiel Down Under ist dabei ein solides Legesspiel welches in allen Besetzungen von zwei bis vier Spielern sehr gut funktioniert, aber sich je nach Spieleranzahl etwas unterschiedlich spielt. Zu zweit ist das Spiel natürlich am taktischsten, dafür nimmt aber bei steigenden Anzahl der Spieler auch die Anzahl der neutralen Elemente zu, gleichzeitig ist man hier aber auch immer von den Überlegungen der anderen Mitspieler abhängig. Ich kann noch nicht mals sagen ob es mir zu zweit oder vielleicht doch zu viert besser gefällt, wie gesagt Down Under hat in jeder Spieleranzahl seinen Reiz. Ob man nun auch noch die Variante ins mit den unterschiedlichen Tiersymbolen hinzu nimmt, muss sicherlich jeder selber entscheiden. Sicher, hier ist es manchmal noch wichtiger einen Mitspieler einen Weg abzuschneiden oder selber eine Verbindung zu legen. Wir fanden aber die Basisversion insgesamt dann doch spannender. "Sturt's Stony Desert" wurde an Anfang doch sehr belächelt. Was soll schon so schwierig sein mit ein paar Kurvenplättchen zwei Seiten eines 5 mal 5 großen Rasters zu verbinden. Nun, hauptsächlich ist es der Mitspieler der das gleiche vorhat. Aber auch die ungewöhnliche Bauregel, die besagt dass man wirklich beliebig bauen darf, also Wege des Mitspielers zum Beispiel einfach abschneiden üben einen interessanten Reiz aus. Und in der Schlussphase gilt es dann durch geschicktes überbauen einen Weg zu finden, den der Gegner nicht mehr zerstören kann. Somit bilden die Rückseiten von "Down Under" ein hochkarätiges Spiel, welche die Vorderseite dann doch etwas in den Schatten stellt. Beide Spiele wurden thematisch nach Australien eingebettet. Und damit das Ganze auch stimmig daher kommt wurden die Grafiken des Spiels nicht nur der Aborigine-Kunst nachenpfunden, dem Spiel liegt auch noch ein kleiner, durchaus lesenswerter und liebevoll gemachter Führer durch Australien bei. Aber trotz des gewählten Themas erhalten wir hier für günstige 14 Euro zwei abstrakte Spiele, die sich Fans dieses Genres nicht entgehen lassen sollten.

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