Die Prinzen von Machu Picchu

Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : PD-Verlag
Autor : Walther "Mac" Gerdts
Graphik : Oliver Graute
Spieleranzahl : 3-8 Spieler
Alter : ab 12  Jahren
Dauer : 80-120 min.
Erscheinungsjahr : 2008

Spielart : Taktikspiel

Auszeichnungen:
Jogo do Ano 2008 Nominierungsliste

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Die Prinzen von Machu Picchu von PD-Verlag

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 1 Zeitmarker - 8 Opfersteine - 36 Lamas - 28 Cocablätter - 28 Keramiksteine - 28 Tuchsteine - 60 Inkascheiben - 10 Spielfiguren - 64 Maismarker - 6 Jungfrauenmarker - 5 Puma-Priestermarker - 4 Kondor-Priestermarker - 5 Spielhilfen 1 Sonnenscheibe - 7 Mondscheiben  - 1 Spielregel

Die legendäre Stadt von Machu Picchu mit ihren goldenen Schätzen befinden sich in großer Gefahr, denn die Spanier sind längst in Südamerika angelangt und machen sich goldgierig auf den Weg, um die legendären Schätze zu erobern. Nun gilt es für die Inkafürsten, genügend Opfer in den Tempeln der Stadt zu bringen, um die Götter gnädig zu stimmen und zu erreichen, dass sie die Entdeckung der Stadt verhindern. Wenn die Spanier die Stadt aber doch erreichen, dann waren die Opfer nicht genug und die Stadt kann nur noch durch das Geben von möglichst viel Gold an die Spanier gerettet werden.

Vor dem Spiel werden die Jungfrauen- und Priestermarker auf die entsprechenden Felder oben rechts auf dem Spielplan gestellt. Auf die beiden obersten Felder jeder Spalte des Marktes unten rechts auf dem Spielplan wird jeweils 1 Ware gelegt, die dem Symbol über der Spalte entspricht. Die 28 Opferkarten werden gemischt und verdeckt auf den Spielplan gelegt. Die Sonnenscheibe wird auf den Mond auf dem Spielplan gelegt, die 7 Mondscheiben daneben. Auf die 4 orangen Tempel auf dem Spielplan kommt jeweils ein Opferstein. In jedes der 5 Produktionsstadtviertel wird eine entsprechende Ware gelegt, wobei 3 Mais als eine Einheit zählen. Abhängig von der Spieleranzahl wird nun noch der orange Zeitmarker auf das entsprechende Feld der Zeitleiste gestellt: Bei 2 Spielern auf Tag 1, bei 3 Spielern auf Tag 2 und bei 4 oder 5 Spielern auf Tag 3. Jeder Spieler erhält von jeder Warensorte 1 Stein und eine Maiseinheit mit dem Wert 3. Entsprechend der Spieleranzahl erhält jeder Spieler eine bestimmte Anzahl an Inkascheiben in der von ihm gewählten Farbe: Bei 2 Spielern 12, bei 3 Spielern 10, bei 4 Spielern 9 und bei 5 Spielern 8 Inkascheiben. Jeder Spieler zieht eine Opferkarte, die er vor den anderen Spielern geheimhält. Ein Startspieler wird ausgelost. Dieser platziert eine seiner beiden Spielfiguren (Läufer) auf dem Platz 1 des Inkapfades, der nächste Spieler im Uhrzeigersinn stellt eine auf das 2. Feld des Inkapfades usw..

Das Spiel wird in Spielerzügen gespielt, wobei der Startspieler mit seinem Zug beginnt und dann der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe ist. Am Anfang darf jeder Spieler seine Spielfigur auf ein beliebiges Stadtviertel stellen. Dabei können, wie auch im gesamten Spiel, mehrere Figuren in einem Stadtviertel stehen. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, dann kann er entweder seine Spielfigur (Inkaprinz) von einem Stadtviertel in ein direkt benachbartes Stadtviertel ziehen oder ein Lama abgeben und in ein beliebiges Stadtviertel ziehen oder mit seiner Spielfigur auf dem aktuellen Stadtviertel stehen bleiben und sich eine Mondscheibe nehmen. Danach kann er keine Aktion mehr ausführen.

Auf den Stadtviertel können Aktionen durchgeführt werden, sobald ein Spieler mit seiner Spielfigur auf ein Stadtviertel gezogen ist. Dabei kann auf 9 von 15 Stadtviertel immer nur eine Aktion pro Tag gespielt werden. Erst nach einer Spielphase "Nacht" werden diese Aktionen dann wieder möglich. In den Produktionsstadtvierteln mit einem runden bzw. quadratischen Symbol und den Tempeln mit einem achteckigen Symbol wird ein Waren- bzw. Opferstein gelegt. Wenn ein Spieler mit seiner Spielfigur ein solches Stadtviertel betritt, dann darf er diesen Stein nehmen. Danach kann das Stadtviertel zwar weiter betreten werden, aber es kann dort keine Aktion mehr durchgeführt werden. Folgende Stadtviertel mit folgenden Aktionsmöglichkeiten gibt es im Spiel:
Immer wenn ein Spieler mit seiner Spielfigur auf dem aktuellen Stadtviertel stehenbleibt, dann darf der Spieler sich eine Mondscheibe nehmen. Wenn ein Spieler die dritte Mondscheibe nimmt, dann leitet er das Tagesende ein. Er nimmt sich nun auch noch die Sonnenscheibe vom Spielplan. Die anderen Spieler führen nun jeweils genau noch einen Zug aus, wobei der letzte Spieler sich eine Maismarker im Wert von 1 nimmt. Nun erhalten die Spieler die Boni entsprechend ihrer Mondscheiben, die Inkascheiben neben der Sonnenuhr werden wieder den Spielern zurückgegeben und es wird jeweils wieder eine Ware bzw. ein Opferstein auf jedes Produktionsstadtviertel und jeden Tempel verteilt, auch wenn sich dort noch Waren bzw. Opfersteine befinden. Der Zeitmarker wird ein Feld weiter nach oben geschoben. Die Mondscheiben und die Sonnenscheibe kommen wieder zurück auf den Plan und danach beginnt der Spieler mit der Sonnenscheibe die nächste Runde. Für die letzte Runde des Spiels gilt, dass die Boni für die Mondscheiben sofort ausgezahlt werden, sobald sich ein Spieler die Scheibe nimmt. Auch für Inkascheiben, die zur Sonnenuhr gelegt werden, gibt es die Boni sofort, die Scheiben bleiben allerdings bis zum Spielende bei der Sonnenuhr liegen.

Das Spiel endet, wenn entweder alle Priester-/Jungfrauenplättchen genommen wurden oder der Stapel mit den Opferkarten aufgebraucht worden ist oder der neunte Tag zu Ende gespielt wurde. In allen drei Fällen gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten, die grundsätzlich folgendermaßen ermittelt werden: Die Spieler legen ihre Opferkarten seitlich überlappend übereinander und sehen, wieviele Symbole sie für welches Stadtviertel haben. Pro eigener Inkascheibe in dem Viertel bzw. jedem Priester/Jungfrau in dem Tempel erhält man so viele Punkte, wie Symbole auf den Karten zu sehen sind. Dazu gibt es noch einen Siegpunkt, wenn sich der Läufer auf dem Inkapfad auf den Felder 7-12 befindet und zwei Siegpunkte, wenn sich der Läufer auf den Feldern 13-19 befindet. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel, wenn es durch einen der beiden zuerst benannten Anlässe beendet wurde. Im letzten Fall, also beim Durchspielen des 9. Tages, werden die Siegpunkte genauso ermittelt, allerdings kommt noch eine Besonderheit hinzu: Jeder Spieler zählt nun noch die Anzahl der Goldfigur oben auf seinen Opferkarten. Nach o.g. Regeln erhält man für die Position des Läufers auf dem Inkapfad 1 bzw. 2 zusätzliche Goldpunkte. Der Spieler mit dem meisten Gold darf seine Siegpunkte verdreifachen, der Spieler mit dem zweitmeisten Gold verdoppeln. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat auch hier das Spiel gewonnen.
(Troudi 01.06.09)

Weitere Infos:
- Die Homepage vom Heidelberger Spieleverlag
- Die Homepage des PD-Verlages zum Spiel

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Bereits viel diskutiert wurde die Grafik, wobei vor allem das Cover uns auch etwas nervte, aber na gut. Beim Spielplan muss man dagegen doch einige Abstriche machen, da mitunter die Orientierung etwas schwer fällt. Zum Spiel: Die Anleitung ist, wie eigentlich immer bei diesem Autor, glasklar und mit reichlichen Beispielen versehen und lässt keine Fragen offen. Dann merkt man schnell, dass Gerdts hier nun zum ersten Mal ohne sein berühmt gewordenes "Aktionsrad" arbeitet - im Spiel erkennt man dann aber schnell, dass das hier einfach in Spielerzüge umgemünzt wurde und im Prinzip dem selben Schema folgt, da bestimmte Aktionen häufiger als andere möglich sind und auch insgesamt einer zeitlichen Komponente unterliegen. Bei "Prinzen von Machu Picchu" sind die Inkascheiben und ihre Platzierung der Dreh- und Angelpunkt des Spiels. Die Inkascheiben sind zunächst wichtig, um die Produktion von Rohstoffen voranzutreiben, um eine solide Basis für das weitere Spiel zu haben und dann nicht schnell "zahlungsunfähig" zu werden. So verschafft man sich eine gute Grundlage für die späteren Tage. Lohnenswert ist hier auch das Sammeln von Opfersteinen, wozu man wiederum natürlich Priester braucht, damit man Punkte auf dem Inkapfad erzielen kann, denn von dort gibt es noch zusätzliche Rohstoffe etc. und außerdem die Opferkarten. Bei der Wahl der Opferkarten sollte man auf viel Gold und eine gute Verteilung der Symbole achten, wobei dann hier wiederum die Platzierung von Inkascheiben entscheidend wird, da man dafür ja Siegpunkte kriegt. Insgesamt ist "Die Prinzen von Machu Picchu" mit Sicherheit für eine breite Spielermasse geeignet, da die Regeln nicht nur relativ schnell erklärt werden können, sondern sich das Spiel auch schön runterspielen lässt. Fortgeschrittene Spieler haben vielleicht zu bemängeln, dass mit den Opferkarten bzw. dem Gold darauf ein recht großes Glücksmoment im Spiel, wenn denn die Spanier anrücken, d.h. nicht alle Opferkarten bzw. Götterplättchen genommen wurden. Hier bleibt dann dementsprechend nur eins übrig: Das Spiel frühzeitig beenden - dann ist das Ergebnis auch kalkulierbarer. "Die Prinzen für Machu Picchu" ist für ca. 35 Euro im Handel erhältlich.

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