Die Hängenden Gärten

Vielen Dank an Hans im Glück / Schmidt Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Din Li
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2008

Spielart: Lege- und Sammelspiel

Auszeichnungen:
Spiel des Jahres 2008 Empfehlungsliste

ZUR HAUPTSEITE
Die Hängenden Gärten von Hans im Glück

Das Spielmaterial
4 Startkarten - 60 Baukarten - 49 Punktetafeln - 20 Tempel - 1 Startspielerblume -  1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es durch das Auslegen von Baukarten den schönsten und somit punkteträchtigsten Garten zu errichten.

Schauen wir uns zunächst einmal das Spielmaterial genauer an. Jeder Spieler hat am Anfang eine leere Baukarte, die er vor sich ablegt, und von der ausgehend die jeweiligen Gärten erbaut werden. Außerdem erhält jeder Spieler noch fünf Tempelsteine mit denen später im Spiel die eigenen Gebäude markiert werden.
In der allgemeinen Auslage, in der Tischmitte, werden die Baukarten als verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt. Auch die Punktetafeln werden gemischt und als verdeckte Stapel in die Tischmitte plaziert. Sechs dieser Punktetafeln werden offen auf der Auslage ausgelegt. Errichtet ein Spieler ein Gebäude, so kann er später nach gewissen Regeln eine Punktetafel nehmen und vor sich ablegen. Für diese Punktetafeln erhält man am Ende des Spiels, wie der Name schon vermuten läßt, Siegpunkte.
Wie viele Punkte eine solche Karte wert ist hängt davon ab, wieviele Karten man von der jeweiligen Sorte besitzt. In der Regeln erhält man für eine Karte nur wenige Punkte, besitzt man aber mehrere Karten derselben Art, so steigen die Punkte schnell an. Wieviele Karten einer Art vorhanden sind und wieviele Punkte sie dann wert sind, ist auf den Punktekarten aufgedruckt. Für einige Karten erhält man zusätzliche Punkte, wenn man eine bestimmte Anzahl an Karten einer festgelegten Kartenart besitzt.

Gespielt wird über mehrere Runden.
Zunächst werden soviele Baukarten aufgedeckt wie Spieler mitspielen, bei zwei Spielern sogar vier Karten. Reihum nehmen nun die Spieler eine Baukarte aus der allgemeinen Auslage und bauen diese dann sofort in den eigenen Karten ein. Hierbei ist Folgendes zu beachten. Jede Baukarte zeigt ein Raster mit 2 mal 3 Feldern. Einige Felder sind leer, auf anderen Feldern sind Gebäude abgebildet. Jede Karte muss nun so in die eigene Auslage eingebaut werden, dass Gebäude auf bereits existierende leere Felder und Felder mit vorhandenen Gebäuden gelegt werden. Leere Felder dürfen die bereits vorhandene Auslage überlappen und erzeugen somit neues Bauland.
Insgesamt zeigen die Karten vier verschiedene Gebäudetypen. Immer wenn der Spieler eine Gruppe von mindestens drei gleichen, angrenzenden Gebäuden gelegt hat, kann er dort einen Tempel errichten. Diese Gruppe kann nun zwar noch vergrößert werden, aber solange zu der Gruppe ein Tempel gehört darf dort kein weiterer Tempel erbaut werden. Jeder Spieler ist im Besitz von nur fünf Tempeln. Baut ein Spieler seine sechste Gruppe und möchte einen weiteren Tempel errichten, so muss er einen Tempel, der aktuell auf der kleinsten Gruppe von Gebäuden steht, entfernen und auf die neue Gruppe stellen.
Immer wenn der Spieler einen Tempel erbaut, darf er sich eine Punktekarte aus der allgemeinen Auslagen nehmen. Die Auslage ist dabei in vier Bereiche unterteilt. Die ersten drei Bereiche zeigen je zwei offene Karten, im vierten Bereich liegen die verdeckten Punktekarten. Je nachdem aus wie vielen Gebäuden die Gruppe bestand in der der Tempel gebaut worden ist, wählt der Spieler nun eine Punktekarte aus. Bestand das Gebiet aus drei gleichen Gebäuden so stehen nur zwei Gebäude zur Wahl. Bestand das Gebiet aus vier oder fünf Gebäuden, so kann der Spieler aus vier bzw. aus allen sechs Punktekarten wählen. Wurde der Tempel in ein Gebiet gebaut, das sogar aus sechs oder mehr gleichen Gebäuden bestand, nimmt er sich zunächst eine verdeckte Punktekarte und wählt danach eine weitere, offene Karte aus der Auslage.
Die Auslage wird sofort wieder aufgefüllt. Punktekarten sammeln die Spieler verdeckt in der eigenen Auslage. Wurden alle Baukarten eingebaut, wechselt der Startspieler zum Spieler links vom aktuellen Startspieler. Nachdem neue Baukarten auslegt worden sind, kann die nächste Runde beginnen.

Das Spiel endet mit der Runde in der der Baukarten-Nachziehstapel aufgebracht ist oder wenn alle Punktekarten vergeben wurden. Sollte ein Spieler noch eine Punktekarte nehmen dürfen, keine Karten aber mehr in der Auslage vorhanden sind, werden ihm pro Karte fünf zusätzliche Punkte gutgeschrieben. Nun wertet jeder Spieler seine Punktekarten aus, der Spieler mit der höchsten Summe an Punkten gewinnt das Spiel.
(Superfred 02.05.08)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

milenea vergibt 8 von 10 Punkten:
„Die hängenden Gärten“ ist ein kurzes, flockiges Lege- und Sammelspiel, welches nach dem ersten Lesen der Anleitung einen recht anspruchslosen Eindruck machte. Doch dieser Eindruck täuscht gewaltigt. In unserer Spielegruppe gab es bei allen Testspielern, die das Spiel zum ersten mal gepielt haben, sofort den Wunsch auf mindestens eine Folgepartie. Und so hat sich „Die hängenden Gärten“ sehr schnell zu einem der meistgespielten Spielen der letzten Wochen entwickelt, doch der Reihe nach. Die Anleitung zum Spiel ist verständlich und mit einer Vielzahl von Beispielen auch sehr ausführlich. Kennt man die Regeln des Spiels, läßt es sich innerhalb kürzester Zeit an seine Mitspieler weitergeben. Das Spielmaterial, komplett Papier/Pappe ist vielleicht nicht das Schönste, aber durchaus zweckmäßig und übersichtlich. Den Namen des Autors haben wahrscheinlich die wenigsten zuvor gehört, manche hielten den Namen sogar für ein Pseudonym, auf der Spieleschachtel findet man aber einige Informationen über Herrn Li. Das Spiel selber kommt recht flockig daher. Die Spieler haben in ihrer Aktion immer mehrere Optionen den optimalen Zug zu finden, auf Grund eines gewissen Glückselements, sind die Denkpausen aber insgesamt eher gering. Beim vielen Spielern kam der Vergleich zu Alhambra auf, und das nicht nur weil man auch hier Arkaden bauen kann. Vom Grundmechanismus bauen die Spieler durch vorgegebene Karten in der eigenen Auslage ein Landschaftgebiet auf. Werden gewisse Kriterien erfüllt, dürfen Plättchen aus der allgemeinen Auslage genommen werden, die später für die Siegpunkte entscheidend sind. Das Ganze immer unter der Vorausetzung, den eigenen Bereich zu stärken und dem Folgespieler keine Vorlage zu liefern. Wie schon angedeutet, hat das Spiel durch die im eigenen Zug ausliegen Karten und Plättchen sicherlich ein deutliches Glückselement. Trotzdem egalisieren sich manche Vorteile in einem Spiel. Ansonsten kann man der angenehmen Spieldauer von 30 bis 45 Minuen schnell noch eine weitere Runde spielen. „Die hängenden Gärten“ kann mit zwei, drei oder vier Personen gespielt werden, wobei bei den Freaks eher das Spiel zu zweit vorgezogen wurde, da bei steigender Spieleranzahl der Einfluss nochmal etwas abnimmt. Den Familienspielern war es egal. Sie hatten in jeder Anzahl Spass am Spiel. Wer ein nettes, unterhaltsames Spiel sucht, welches aber in keinsterweise banal ist, sollte „Die hängenden Gärten“ unbedingt einmal ausprobieren. Im Handel ist das Spiel für rund 20 Euro erhältlich.

Fragen zu Die hängenden Gärten? Schickt uns eine Mail.