Die Gnome von Zavandor

Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : Lookout Games (Vertrieb: Heidelberger)
Autor : Thorsten Landsvogt
Grafik : Klemens Franz
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 60-90 min.
Erscheinungsjahr : 2011

Spielart : Kartensammelspiel



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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 1 Puzzlespielplan - 15 Schmuckstückkarten - 12 Artefaktkarten - 6 Tauschhändlerkarten - 80 Edelsteinkarten - 6 Edelsteinjoker - 64 Goldtalerkarten - 24 Schürfrechtplättchen - 8 Anzeiger - 10 Rabattmarken - 2 Wandergnome - 1 Startspielerfigur - 1 Startspielerscheibe - 1 Spielregel
 
Nach wertvollen Edelsteinen zu schürfen ist bekanntlich eine Passion der Bewohner von Zavandor und dementsprechend geht es auch in diesem Spiel darum, Schürfrechte zu erwerben und in die Minen Zavandors hinabzusteigen. Dabei müssen Edelsteine gezielt gesammelt werden, um sie dann anschließend in wertvolle Artefakte und Schmuckstücke zu verwandeln, da nur diese die begehrten Siegpunkte bringen. Denn: Wer am meisten davon anhäuft, gewinnt das Spiel.

Vor dem Spiel wird zunächst der Spielplan in die Mitte der Spielfläche gelegt (der sog. "Diamantina"-Teil) und danach werden die 6 Puzzleteile (die sog. Schürfgebiete) entsprechend ihrer Nummerierung an diesen angelegt. Alle Schürfrechtplättchen werden gemischt. Dann werden jeweils 4 Schürfrechtplättchen mit dunkler Rückseite verdeckt an jedes Schürfgebiet angelegt. Die 4 Schürfrechtplättchen mit heller Rückseite kommen verdeckt auf die Felder in Diamantina. Ein Wandergnom wird auf ein beliebiges Schürfgebiet gestellt. Die Artefakte und Schmuckstücke werden entsprechend ihrer Nummer auf der Rückseite getrennt voneinander sortiert. Die Stapel werden dann - getrennt nach Artefakten und Schmuckstücken - in aufsteigender Reihenfolge verdeckt aufeinandergelegt. Von beiden Stapeln werden dann die obersten 3 Karten offen danebengelegt. Die Tauschhändler werden neben den Spielplan gelegt, genau so wie die Rabattmarken und die nach Werten getrennten Goldtaler- und Edelsteinkarten (auch Edelsteinjoker!). Die beiden Anzeiger für die einzelnen Edelsteinsorten werden auf den markierten Startwert des Kursanzeigers für jede Sorte gelegt. Ein Spieler wird bestimmt, der während des Spiels für den Kursanzeiger und die Bank zuständig ist. Jeder Spieler erhält nun 23 Goldtaler als Startkapital. Ein Startspieler wird bestimmt und erhält die Figur oder die Startspielerscheibe.

Das Spiel wird abwechselnd in Aktions- und Schürfrunden gespielt. In der Aktionsrunde führt jeder Spieler in Spielerreihenfolge immer genau 1 Aktion aus. Hat jeder Spieler insgesamt 3 Aktionen durchgeführt, dann ist die Aktionsrunde abgeschlossen und es wird die Schürfrunde gespielt. Danach wird dann wieder die nächste Aktionsrunde gespielt usw. - bis das Spiel endet. Im Detail laufen Aktions- und Schürfrunde folgendermaßen ab:

Die Aktionsrunde
Jeder Spieler kann beliebig oft immer genau eine der folgenden 8 Aktionen durchführen:
Vor jeder Aktion kann der Spieler am Zug außerdem beliebig viele Bodenproben "entnehmen". Er zahlt 1 Goldtaler an die Bank und darf sich ein verdeckt ausliegendes Schürfrecht ansehen, denn nur so erfährt man vor dem Kauf des Schürfrechtes, welche Edelsteinsorte man so überhaupt erhält.

Die Schürfrunde
Nachdem jeder Spieler seine drei Aktionen durchgeführt hat, wird nun die Schürfrunde gespielt, die folgendermaßen abläuft:
  1. Schürfen: Jeder Spieler erhält nun für seine Schürfrechte Edelsteine. Für ein Schürfrecht einer Sorte erhält man einen Edelstein, für jedes weitere Schürfrecht einer Sorte zwei weitere. Für jedes Jokervorkommen erhält ein Spieler einen Edelstein seiner Wahl. Für jeden geschürften Edelstein einer Sorte wird der entsprechende Zielpreisanzeiger ein Feld nach unten gezogen.
  2. Marktpreise festlegen: Der Preisanzeiger jeder Sorte (linker Anzeiger) wird nun auf Höhe des Zielpreisanzeigers (rechter Anzeiger) gezogen und somit der für die nächste Runde geltende Preis für die einzelnen Sorten vorgegeben.
  3. Artefakte aufwerten: Wenn über einem offen ausliegenden Artefakt noch keine Edelsteinkarte legt, dann wird eine der Sorte quer darauf gelegt, die auf der Karte gelb umrandet ist. Wenn bereits eine Edelsteinkarte quer auf dem Artefakt liegt, dann wird eine weitere hochkant darauf gelegt. Wenn bereits eine Edelsteinkarte hochkant auf dem Artefakt liegt, dann wird eine weitere 
  4. Neue Runde vorbereiten: Der Wandergnom wird in das nächste Schürfgebiet im Uhrzeigersinn versetzt, wenn mindestens ein Schürfrecht im aktuellen Schürfgebiet erworben wurde. Schürfgebiete ohne noch vorhandene Schürfrechte werden übersprungen. Die Startspielerfigur wird an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn weitergegben. Zu Beginn der zweiten Runde wird der Markt einmalig bereinigt, wobei jeder Spieler so viele Goldtaler erhält, wie dies dem Marktpreis der wertvollsten Edelsteinsorte entspricht. Danach fällt der Preis für jeweils 4 Karten dieser Sorte im Besitz der Spieler um 1 Feld.
Das Spiel endet nach der Aktionsrunde, in der ein Spieler eine bestimmte Mindestanzahl an Siegpunkten erreicht hat: Bei 2 Spielern sind das 20 Siegpunkte, bei 3 Spielern 18 und bei 4 Spielern 16. Die Aktionsrunde wird in jedem Fall noch zu Ende gespielt und dann gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Gleichstände werden über Edelsteinkarten (und deren Marktwert) im Besitz der am Gleichstand beteiligten Spieler aufgelöst. Besteht der Gleichstand weiter, entscheidet die Anzahl der Goldtaler über den Sieg.

(Troudi 18.10.11)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Lookout Games
- Die Homepage vom Heidelberger Spieleverlag

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
An die beiden Vorgängerspiele kann "Die Gnome von Zavandor" dann doch nicht ganz anknüpfen, was an der leider im Spiel vorhandenen Trockenheit liegt. Der Mechanismus lässt sich nämlich in wenigen Worten beschreiben: Es geht darum, Edelstein einzukaufen und sie dann wieder zu verkaufen, um so möglichst viel Geld zu erhalten und/oder die Edelsteine gegen Siegpunkte in Form von Artefakten eintauschen zu können. Das alles funktioniert zwargut, es fehlt aber doch ein wenig der Spannungsbogen, der in einem solch thematischen Spiel eigentlich vorhanden sein müsste. Denn das Thema "Zavandor" ist hier etwas schwierig, weil es sich bei "Die Gnome von Zavandor" eher um ein Börsenspiel als um ein Genrespiel handelt. Das ist ein wenig Schade, weil das Thema dadurch - wie gesagt - zu kurz kommt. Außerdem - und das trägt massiv mit zu der Trockenheit im Spiel bei - ist im Spiel ein ziemlicher Buchhaltungsaufwand nötig, wenn die Edelsteinpreise auf der Preisskala hin- und hergerückt werden, immer wenn es zu einem Verkauf bzw. Eintausch in Gegenstände kommt - und natürlich auch um Rundenende. Das hat ganz schönen Einfluss auf die Nettospielzeit. Insgesamt ist "Die Gnome von Zavandor" also ein Spiel mit einem Börsenmechanismus, der zwar nicht schlecht ist, letztendlich aber doch etwas zu trocken wirkt, wodurch das Spiel nicht richtig an Fahrt aufnimmt. Das Spiel ist für ca. 25 Euro im Handel zu haben.

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