Die Erben von Hoax

Auf einen Blick:                        
Verlag : Spielzeit!
Autor : Kittrege/Eberle/Horn/Olotka/Hesselmann
Graphik: Georg von Westphalen
Spieleranzahl : 4-8 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 1999

Spielart: Bluffspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2000 (Platz 12)

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Das Spielmaterial
14 Identitätskarten mit Fragezeichen - 7 Anklagekarten mit Ausrufezeichen - 8 Aktionstafeln -
8 Thronpunktsteine - 8 schwarze Abdeckchips - 60 Vorratschips - 1 Krönungskarte - 1 Spielanleitung

Das Königreich von Hoax hat einen guten König besonders nötig. Deswegen erfolgt die Thronfolge nicht auf traditionelle Art und Weise, sondern alle Kinder des Königs - verkörpert durch die Spieler - spielen am Abend nach dem Tode des Königs ein Spiel, das unter Beweis stellen soll, wer von ihnen der schlaueste und geschickteste ist und so würdig ist, die Nachfolge des verstorbenen Vaters anzutreten.

Vor dem Spiel werden der Stapel mit den Anklagekarten und die Vorratschipse in die Mitte des Tisches gelegt. Jeder Spieler erhält außerdem eine Aktionstafel und markiert dort mit einem Thronpunktestein seinen Punktestand, der zu Beginn des Spiels natürlich 0 ist.

Das Spiel verläuft in mehreren Runden, zu Beginn jeder Runde erhält jeder Spieler dabei verdeckt eine neue Identität. Zu Beginn jeder Runde erhält jeder Spieler eine von den verdeckten 14 Identitätskarten. Jeder Spieler schaut sich die Identitätskarte an und legt sie danach verdeckt vor sich ab. Nun deckt er mit einem Abdeckchip auf der Rückseite dieser Karte eine Identität ab, die er nicht ist. Jeder Spieler nimmt sich dann einen Vorratschip als "Startkapital".

Danach führen alle Spieler - im Uhrzeigersinn - eine Aktion durch, die entweder persönlich oder allgemein sein kann. Eine Aktion muss durchgeführt werden. Allgemeine Aktionen können jederzeit ausgeführt werden, persönliche Aktionen nur, wenn der Spieler diesen speziellen Charakter - der diese persönliche Aktion durchführen kann - noch nicht auf seiner Identitätskarte abgedeckt hat. Es gibt folgende persönliche Aktionen der einzelnen Charaktere:
Die beiden allgemeinen Aktionen sind:
Die anderen Mitspieler können auf die Aktion des aktiven Spielers mit einer Reaktion reagieren: Die Reihenfolge der Spieler ist dabei nicht wichtig, jeder kann reagieren, sobald der aktive Spieler seine Aktion durchgeführt hat. Auch Reaktionen können evtl. wieder Reaktionen nach sich ziehen. Wichtig dabei ist natürlich wieder, dass man sich nur als Identität ausgeben kann, die auf der eigenen Identitätskarte noch nicht abgedeckt worden ist. Die Reaktionen im Einzelnen sind:
Hat ein Spieler seine Aktion durchgeführt und sind alle Reaktionen durchgeführt  und aufgelöst worden, endet der Spielzug eines Spielers und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist mit seiner Aktion an der Reihe.

Wenn nur noch zwei Spieler einer Spielrunde übrig sind, kommt es zum Finale:
Beide Spieler decken zunächst die Identitäten auf ihren Karten ab, die sie dem Mitspieler schon gezeigt haben. Werden Informationen gekauft, deckt der Mitspieler die Identität sofort ab. Anzweifeln kommt im Finale natürlich immer durch, wenn man aber falsch zweifelt, hat man das Finale verloren. Wer ein Finale durch eine richtige Anklage gewinnt, bekommt zusätzlich noch einen Thronpunkt. Der Sieger eines Finales erhält immer drei Thronpunkte, der Verlierer nur einen.

Ist auch das Finale entschieden, ist die aktuelle Runde zu Ende. Jeder Mitspieler deckt nun zur Kontrolle seine Identitätskarte auf und alle Vorräte kommen zurück in die Tischmitte. Danach werden die Identitätskarten eingesammelt und neu gemischt und eine neue Runde beginnt.

Das Spiel endet sofort, sobald ein Spieler 10 Thronpunkte erreicht hat. Diesem Spieler wird dann die Krönungskarte übergeben und die anderen Spieler dürfen ihm huldigen.

Die Spielanleitung schlägt außerdem noch einige Varianten vor:
(Troudi 26.02.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Spielzeit

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Die Erben von Hoax" ist ein wunderschönes Bluff- und Reaktionsspiel, das eine überarbeitete Version des amerikanischen Klassikers "Hoax" aus den 80ern ist. Die Regeln sind zwar am Anfang nicht ganz einfach zu durchschauen, am besten sollte sich jeder für die erste Runde ein Merkblatt machen oder unsere Rezension ausdrucken und verwenden. Dann kommt man jedoch schnell in das Spiel hinein und es macht riesigen Spaß: Einerseits muss man natürlich alleine schon darum bemüht sein, einen bestimmten Charakter nicht zu oft zu verwenden oder nicht zu selten - jedenfalls so, dass nicht die gesamte Runde sofort auf die richtige Identität kommt. Schwierig wird das besonders bei Spielern, mit denen man häufig zusammenspielt. Andererseits kann man aber auch relativ taktisch spielen - z.B. gucken dass man möglichst viele Trios bildet und relativ unauffällig bleiben; man sollte außerdem immer die Aktionen und Reaktionen der anderen Spieler im Auge behalten, ähnlich wie bei vielen Bluffspielen verrät hier die Mimik auch schon eine Menge. Andererseits muss man sich aber auch eine ganze Menge merken: Es ist zum Beispiel überlebenswichtig sich zu merken, welche Eigenschaften man einem anderen Spieler schon verraten hat. Benutzt man diese trotzdem, wird der wahrscheinlich sofort Anzweifeln - vorausgesetzt, er hat sich die Karte gemerkt. Insgesamt haben wir es hier mit einem tollen Spiel zu tun, das jedoch eher für Erwachsene und erfahrenere Spieler geeignet ist, besonders interessant vor allem auch in Runden wird, mit denen man öfters zusammenspielt. Momentan ist "Die Erben von Hoax" leider nicht mehr erhältlich. Der Preis belief sich um die 12 Euro.

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