KRIMItotal - Der Mythos der Familie

Vielen Dank an JMcreative für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : JMcreative
Autor : Jörg Meissner
Spieleranzahl : 8-9 Spieler
Alter : ab 16 Jahren
Dauer : ca. 3-4 h.
Erscheinungsjahr : 2006
 
Spielart: Krimi- / Rollenspiel

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Das Spielmaterial:
9 Rollenbeschreibungen - 9 Umschläge mit Hinweisen für die Spielrunden - 1 Umschlag mit Gerüchten - 1 Umschlag mit der Anklage - 1 Umschlag mit der Lösung - 1 Lageplan der Familienvilla -  8 Einladungen - 1 Anleitung

Ein kleiner Ort bei Chicago Anfang der 30er-Jahre: Die Prohibition hat viele der Mafia-Familien - die sich bisher vor allem mit Schutzgeld über Wasser hielten - zu reichen und mächtigen Clans gemacht, für die die Luft nun langsam zu dünn wird. Die Interessen zu vieler Familien kreuzen sich und so kommt es zu einem Streit zwischen den beiden wichtigsten ortsansässigen Familien - den Calientes und den Morellis. Und so hat es in den letzten Tagen viele Tote gegeben und beide Seiten sinnen auf Rache. Um die Situation zu bereinigen lädt das Oberhaupt der Calientes - Don Pedro - die engsten Berater und Freunde seiner Familie ein, um gemeinsam eine Lösung zu finden.

Vor dem Spiel sollte man frühzeitig Einladungen verschicken, um so die Leute rechtzeitig zu informieren, denn kommt ein Spieler nicht, hat man schnell ein Problem. Man sollte den ganzen Krimiabend mit einem netten Essen schmücken, zwischen den einzelnen Gängen kann man dann optimal die einzelnen Runden spielen. Insgesamt können bis maximal 9 Teilnehmer mitspielen, wobei Carlo A. Fisher nicht unbedingt mitspielen muss, er / sie dient mehr der Moderation und Zusammenfassung der einzelnen Rundenergebnisse. Die Rollenbeschreibungen sollte man kurz vor dem eigentlichen Spiel verschicken, sie enthalten detailliertere Informationen zu den einzelnen Charakteren und Verkleidungstipps. Folgende Figuren nehmen am Spiel teil:
Das Spiel wird in einzelnen Hinweisrunden gespielt. Jeder Spieler liest sich vor jeder Runde (insgesamt 5) seinen Hinweis aus seinem Umschlag durch. Danach können alle Spieler Informationen freiwillig preisgeben oder müssen sie preisgeben, wenn sie danach gefragt werden. Auf jeden Fall müssen alle Informationen, die man in dieser Runde als Hinweis erhalten hat, bekannt gegeben geben. Außerdem kann jeder Spieler jeden anderen Spieler befragen. Befragte Spieler müssen immer nach bestem Wissen antworten und dürfen vor allem nicht lügen. Ausnahme: Der Mörder. Er darf lügen, um seine Tat zu vertuschen, sollte allerdings darauf achten, Tatsachen nicht zu verdrehen. Eine Hinweisrunde endet immer dann, wenn kein Spieler mehr Befragungen durchführen oder Informationen mehr preisgeben möchte. Am Ende jeder Runde kann Carlo A. Fisher nochmal alle relevanten Informationen aus der Runde zusammenfassen. Vor der ersten Runde erfolgt die Vorstellung der einzelnen Charaktere, außerdem liest ein Spieler (wenn er dabei ist dann Carlo A. Fisher) die Einleitung vor. In der dritten Runde zieht jeder Spieler zufällig ein Gerücht, dessen Inhalt er dann preisgeben darf - wobei natürlich für die Richtigkeit der Gerüchte keine Garantie übernommen werden kann. Während der Hinweisrunden kann außerdem jeder Spieler den Lageplan der Familienvilla benutzen, um sich einen besseren Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen und auch um bestimmten Hinweisen nachzugehen.

Nach der 5. Hinweisrunde kommt das Spiel in die Schlussphase. Jeder Spieler notiert nun einen Verdächtigen und ein Motiv, danach werden die Ergebnisse reihum vorgetragen. Man kann diese Phase auch nur mündlich durchführen, allerdings sollte dann jeder Spieler sein Statement abgeben, ohne dabei von anderen Spielern unterbrochen zu werden. Danach wird dann natürlich die Person festgenommen, die am häufigsten von den Mitspielern angeklagt wurde.

Damit ist das Spiel beendet. Carlo A. Fisher - oder ein beliebiger anderer Spieler - öffnet dann den Umschlag mit der Lösung, die den kompletten Fall rekonstruiert. Danach zeigt sich, wer gewonnen hat: Ist der Mörder verhaftet worden, haben natürlich die Spieler gewonnen, die Motiv und Täter richtig herausgefunden haben. Konnte der Mörder entwischen, hat allerdings er das Spiel gewonnen.


(Troudi 01.01.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von KRIMItotal

millibeth vergibt 7 von 10 Punkten:
Wie von JM Creative gewohnt, haben wir des mit  "Der Mythos der Familie" auch diesmal  mit einem sehr unterhaltsamen Krimispiel zu tun. Erneut kann man über die Charaktere nicht meckern, die Rollen sind kreativ und gut ausgearbeitet und fügen sich wunderbar in das Thema der Zeit der Prohibition ein.  Im Gegensatz zu den  vorherigen von uns getesteten Spielen "Der Duft des Mordes",  "Die zweifelhafte Welt der Märchen" und  "Im Schatten der Premiere“ kamen unsere Tester, die Teils aus erfahrenen- Teils aus unerfahrenen Spielern bestanden, zum Ende fast alle auf die richtige Spur und konnten mit der richtigen Lösung aufwarten. Möglicherweise liegt es daran, dass die im Laufe des Spiels bekanntgegebenen Hinweise hier  nicht ganz so komplex waren wie bei den Vorgängern. Natürlich, Informationen gab es auch diesmal wieder satt, doch auch die eine oder andere Wiederholung innerhalb der Hinweise von Runde zu Runde. Das muss keinesfalls schlecht sein. Gerade die Teilnehmer, die früher kritisierten, vielleicht nicht immer alles mitbekommen zu haben,  hatten so die Chance, diesmal auf die richtige Lösung zu kommen. Daher bietet sich "Der Mythos der  Familie" optimal für Einsteiger in die Welt der Krimi- Rollenspiele an. Krimi-spiel- Profis dürften mit einer etwas kürzeren Spieldauer auskommen als gewohnt. Spannend bleibt es allemal.Das Spiel ist für ca. 18 Euro im Handel zu haben.

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