Der Dieb von Bagdad

Vielen Dank an Queen Games für die Zusendung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Queen Games
Autor : Thorsten Gimmler
Graphik : Michael Menzel
Spieleranzahl :  2-4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart: Zugspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2007 Nominierungsliste

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Der Dieb von Bagdad von Queen Games

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 102 Palastkarten - 8 Tänzerinnenkarten - 24 Schatztruhen - 48 Diebe - 24 Wächter - 1 Spielregel

Wenn es in Bagdad dunkel wird, dann machen sich die Diebesbanden auf, um die wertvollen Schätze aus den mächtigen Palästen zu rauben. Dabei gilt es geschickt vorzugehen, denn schließlich ruhen auch die "unbestechlichen" Wächter vor den Palästen nicht. Da muss man schon einen eigenen Wächter einschleusen um dann schließlich das hochgesteckte Ziel der Diebesnacht - das Klauen von 4 Schatztruhen - zu erreichen und so der Meisterdieb von Bagdad zu werden.

Vor dem Spiel
werden die Schatztruhen in sechs gleiche Stapel aufgteilt, wobei die Stapel (von oben nach unten) jeweils aus einer 4er-, einer 5er-, einer 6er- und einer 7er-Schatztruhe bestehen. Jeweils ein Stapel wird auf jeden Palast gelegt. Danach wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält in dieser Farbe alle Diebe und - abhängig von der Spieleranzahl - die Wächter: 2 bei 4 Spielern, 3 bei 3 Spielern und 2 bei 2 Spielern. Danach werden die Palastkarten gut gemischt und jeder Spieler erhält - auch wieder abhängig von der Spieleranzahl - eine bestimmte Anzahl von Karten, wobei der erste Spieler immer der älteste Spieler ist: Bei 2 Spielern erhält Spieler eins sechs, Spieler zwei sieben Karten. Bei drei Spielern erhält Spieler eins sechs, Spieler zwei sieben und Spieler drei acht Karten. Bei 4 Spielern erhält Spieler eins sechs, Spieler zwei sieben, Spieler drei acht und Spieler vier neun Karten.

Zunächst werden dann die Wächter eingesetzt. Vor jeden Palast wird zunächst ein neutraler Wächter gestellt. Dann setzen die Spieler reihum - beginnend mit dem ältesten Spieler - jeweils einen eigenen Wächter auf ein freies Feld vor einem Palast. Diese Phase endet, sobald jeder Spieler alle Wächter eingesetzt hat.

Danach verläuft das Spiel in Spielerrunden. Dabei kann ein Spieler beliebig viele Aktionen in beliebiger Reihenfolge und Häufigkeit durchführen, solange er die dazu erforderlichen Karten spielen kann. Zu beachten ist allerdings, dass in maximal drei Aktionen Diebe mitbenutzt werden dürfen. Folgende Aktionen sind möglich:
Hat ein Spieler seine Aktionen durchgeführt, muss er nun Karten nachziehen. Dazu nimmt er immer die obersten drei Karten vom Nachziehstapel. Hat ein Spieler in seinem Zug keine Aktion durchgeführt, darf er sich sogar 4 Karten nachziehen, wobei maximal eine Karte eine Tänzerinnenkarte sein darf, die in allen Aktionen als Joker benutzt werden kann, d.h. jede beliebige andere Karte ersetzt. Nach dem Nachziehen ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.

Das Spiel endet
sobald ein Spieler eine bestimmte Anzahl von Truhen erbeutet hat. Bei 4 Spielern müssen 4, bei 3 Spielern 5 und bei 2 Spielern 6 Truhen erbeutet werden. Damit endet das Spiel sofort und der Spieler mit den meisten Truhen ist nun der "Dieb von Bagdad".

Als taktischere Variante wird vorgeschlagen, dass jeder Spieler beim Einsetzen der Wächter auch 2 neutrale Wächter verwenden darf.
(Troudi 08.12.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Queen Games

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Bei "Der Dieb von Bagdad" drängt sich leider ganz schnell der Eindruck auf, dass dem Autoren hier irgendwie nicht so recht etwas Neues einfallen wollte. Der Mechanismus ist relativ altbacken und dementsprechend wenig attraktiv: Man zieht Karten auf die Hand und setzt mit deren Hilfe dementsprechend Diebe ein. Das ist natürlich recht glücksabhängig und dementsprechend wenig zu beeinflussen - auch wenn das Versetzen der Wächter was anderes impliziert: Wer am schnellsten die passendsten Karten zieht, wird dementsprechend auch die meisten Schatztruhen stehlen. Letztendlich könnte man also eigentlich nur Karten möglichst lange sammeln, um sie dann auf einen Schlag auszuspielen und so das Spiel zu gewinnen. Als einzige "Gegenmaßnahme" ist hier vorgesehen, dass kein Spieler Aktionen ausführen darf, bei denen mehr als drei Diebe eingesetzt werden können. Auch die "taktische Variante" kann da nicht wirklich Abhilfe schaffen. Außerdem gibt es auch in der Regel ein Problem: Die Regel erwähnt lediglich, dass man einen Wächter "von einem Palast zum anderen" versetzen kann. Aus den abgedruckten Beispielen wird leider nicht ersichtlich, ob das Versetzen nur in den benachbarten oder irgendeinen Palast durchgeführt werden kann. Die Begeisterung die das Spiel zunächst ob des schönen Materials auslöste war daher dann doch eher verhalten. Bei einigen jüngeren Testern kams etwas besser an, aber im Großen und Ganzen reichts dann einfach nur zu einem durchschnittlichen Spiel, das vor allem durch sein Material glänzen kann. "Der Dieb von Bagdad" ist für ca. 20 Euro im Handel zu haben.

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