Democrazy

Auf einen Blick:
Verlag : Eurogames/Descartes
Autor : Bruno Faidutti und Karl-Heinz Schmiel
Spieleranzahl : 2-10 Spieler (optimal ab 5 Spieler)
Alter : ab 14 Jahren
Dauer : 30-45 min.
Erscheinungsjahr : 2000
 
Spielart:Kartenablegespiel



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Das Spielmaterial
60 Spielsteine - 30 Abstimmungskarten - 74 Gesetzeskarten - 1 Karte "Ende" - 1 Spielregel

Der politische Alltag holt die Spieler ein: Sinnvolle Gesetze und auch vollkommen unsinnige Gesetze werden den Spielern zur Abstimmung vorgelegt. Dabei hat jeder Spieler natürlich immer nur eines im Kopf, nämlich die Gesetze möglichst so mitzubestimmen, dass er für seine Spielsteine die meisten Punkte erhält. Denn nur der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Vor dem Spiel erhält jeder Spieler eine Abstimmungskarte "Nein" und ein "Ja". Danach werden die Jokerkarten gemischt und jeder Spieler erhält eine davon. Nun darf sich jeder Spieler noch eine bestimmte Anzahl an Spielsteinen aus dem Beutel ziehen (6 Spielsteine bei 4,5 oder 6 Spielern, 5 bei 7 oder 8 und 4 bei 9 oder 10 Spielern). Jeder Spieler erhält dann noch Gesetzeskarten (gleiche Verteilung wie bei den Spielsteinen), die verdeckt auf die Hand genommen werden. Die nächsten 25 Gesetzeskarten werden aus dem Nachziehstapel genommen, die restlichen Karten kommen aus dem Spiel. Die 25 Karten werden dann in einen Stapel von 15 und in einen Stapel von 10 Karten geteilt. In den 10er-Stapel kommt die Karte "Ende", dann wird der 10er-Stapel gemischt und unter den 15er-Stapel gelegt. Der gesamte Stapel bildet nun den Nachziehstapel. Ein Startspieler wird bestimmt und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel besteht aus einer unbestimmten Anzahl an Runden (allerdings max. 25), die alle immer gleich ablaufen. Es beginnt der Startspieler und führt seine Runde durch, dann folgt der nächste Spieler im Uhrzeigersinn usw..

  1. Karte ziehen:  Der aktive Spieler nimmt die oberste Karte vom Nachziehstapel.
  2. Ein Gesetz vorschlagen: Der aktive Spieler nimmt ein Gesetz von seiner Hand und liest es laut vor. Danach wird das Gesetz in die Mitte der Spielfläche gelegt und es wird über Annahme oder Ablehnung des Gesetzes abgestimmt.
  3. Abstimmung: Jeder Spieler legt nun gleichzeitig und verdeckt eine seiner Abstimmungskarten vor sich ab. Einfache "Ja" oder "Nein" Karten dürfen nach der Abstimmung wieder auf die Hand genommen werden, die Joker können nur einmal verwendet werden (Weißer Schuh = Gesetz wird automatisch angenommen; Schwarzer Schuh = Gesetz wird automatisch abgelehnt; Verwirrung = Ja-Stimmen werden zu Nein-Stimmen und umgekehrt). Dann wird ausgezählt und das Gesetz entweder angenommen oder abgelehnt. Bei einem Gleichstand entscheidet der Punkt oben auf dem Gesetz: Gesetze mit weißen Punkten werden bei Gleichstand angenommen, Gesetze mit schwarzen Punkten abgelehnt. Rote Gesetze treten sofort in Kraft und kommen dann - genau wie abgelehnte Gesetze - auf den Ablagestapel. Blaue Gesetze bleiben dauerhaft in Kraft. Wurden sie angenommen, bleiben sie in der Tischmitte liegen. Dabei ist zu beachten, dass die blauen Gesetze verschiedene Symbole haben. Von jedem Symbol darf jeweils nur 1 Karte im Spiel sein, d.h. max. 6 blaue Gesetzeskarten insgesamt. Wird ein Gesetz mit einem Symbol angenommen, von dem sich bereits eine Karte mit dem entsprechenden Symbol auf der Spielfläche befindet, ersetzt das neue Gesetz das alte Gesetz.
Das Spiel endet sofort, sobald ein Spieler die Karte "Ende" zieht. Danach ermittelt dann jeder Spieler seine Punkte. Grundsätzlich gibt es für jeden eigenen Spielstein - egal welcher Farbe - einen Punkt. Beachten muss man dabei nun jedoch die verschiedenen blauen Gesetze, die noch so ausliegen und dadurch kann ein blauer Stein schon einmal 5 Punkte wert sein während die grünen Steine gar keine Punkte bringen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Variante: Als Variante können dem Spiel auch die enthaltenen Blankokarten beigemischt werden. Ein Spieler darf - wenn er eine solche Karte als Gesetz vorschlägt - einen eigenen (und regelkonformen) Gesetzesvorschlag einbringen, über den dann abgestimmt wird. Blankokarten werden immer wie rote Gesetzeskarten behandelt.
(Troudi 27.06.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Pro Ludo

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Gleich zu Beginn: Die hier vergebenen 7 Punkte sind wirklich sehr sehr gute 7 Punkte, die schon starke Tendenzen zu 8 Punkten haben. Im Vergleich zu vielen anderen Spielen aus der "Blauen Reihe" von Descartes lohnt es sich hier also durchaus noch, weiterzulesen. Grundsätzlich haben wir es hier mit einem sehr einfachen Spiel zu tun, dass vor allem von seinem Unterhaltungswert lebt. Die Gesetzestexte sind zum Teil wirklich witzig, das Spiel ist nie langweilig und oft genug gibt es wieder einmal ein Gesetz, dass so irgendwie - außer einem selbst - gar keiner annehmen (oder ablehnen) will. Das liegt daran, dass nahezu jedes Gesetz die Wertigkeit der Spielsteine verändert (blaue Gesetze) oder man Steine abgeben muss oder welche nachziehen darf (rote Gesetze). Aber auch vollkommen unsinnige Gesetze wie ein Rauchverbot oder dass Karten nur mit der linken Hand gespielt werden dürfen (Sanktionen eingeschlossen) werden hier durchaus zur Abstimmung kommen. Die Abstimmung der Gesetze macht wirklich Spaß. Auch wenn durch die Kartenverteilung und das Ziehen der Spielsteine aus dem Beutel das Spiel natürlich stark glücksabhängig ist - ein taktischer Karteneinsatz zahlt sich aus. Dies gilt besonders im Hinblick auf die Jokerkarten, die einem zur Verfügung stehen. So hat man vor allem gegen Spielende immer wieder mal die Möglichkeit, evtl. noch ein Gesetz durchzuboxen, von dem man ausschließlich alleine profitiert. Ganz klar: Aus der "Blauen Reihe" auf jeden Fall das beste Spiel. Ursprünglicher Verkaufspreis war mal bei 15 Euro, dank der Pleite von Eurogames kriegt man das Spiel mittlerweile für ca. 7/8 Euro, die wirklich gut investiert sind. Gerade mit größeren Gruppen macht das Spiel auch Spaß.

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