Das Ende des Triumvirats

Vielen Dank an Lookout Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Lookout Games
Autor : Johannes Ackva / Max Gabrian
Grafik : Andrea Boekhoff
Spieleranzahl : 2-3 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 80 min.
Erscheinungsjahr : 2005
 
Spielart: Strategiespiel

Auszeichnungen:
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2006

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Das Ende des Triumvirats von Lookout Games

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 60 Legionen - 11 Bürger - 15 Goldmünzen - 6 Beamte - 1 Kalenderstein - 1 Entschädigungskarte - 1 Fluchtkarte - 3 Konsulkarten - 1 Beutel - 3 Übersichtskarten - 3 Charaktersteine - 6 Kompetenzmarker - 24 Waffen - 27 Statthalter - 1 Spielregel

Vor dem Spiel wird zunächst - wie in der Startaufstellung beschrieben - das Spielfeld aufgebaut: Dabei stellt jeder Spieler 5 seiner Statthalter-Steine in 5 verschiedene Provinzen der Römischen Republik. Dabei gibt es politische, militärische und Kompetenzprovinzen. In jeder Provinz hat jeder Spieler 2 Legionen und in einer ist auch ein Beamter anwesend. Im Forum hat jeder Charakter außerdem 2 Bürger auf seinem Charakterfeld, die anderen Bürger stehen auf dem Feld "Alii". Zwei Waffen jedes Spielers kommen in den Beutel, der Kalenderstein kommt auf die VII der Zeitleiste und die Kompetenzmarker jedes Spielers kommen auf die beiden Startfelder der Kompetenzleisten. Für zwei Charaktere gilt eine andere Startaufstellung, die ebenfalls in der Anleitung beschrieben ist.

Das Spiel ist in Jahre aufgeteilt, wobei in einem Jahr jeder Spieler einmal aktiv wird. Dabei gilt die festgelegte Reihenfolge Caesar, Pompeius, Crassus. Der Zug jedes Spielers ist in drei Phasen unterteilt.

1. Nachschubphase
Zuerst verändert der aktive Spieler die Position seiner Statthalter in seinen Provinzen. Stehen sie auf dem quadratischen Nachschubfeld, werden sie in die Provinz gezogen und umgekehrt. In den Provinzen mit freien Nachschubfeldern wird nun - abhängig vom Typ der Provinz - Nachschub produziert: 2 Gold in einer politischen Provinz, 2 Legionen in einer militärischen Provinz und 1 Gold und 1 Legion in einer Kompetenzprovinz. Legionen und Gold bleiben zunächst in der produzierenden Provinz. Steht der Charakterstein des aktiven Spielers in der produzierenden Provinz, wird evtl. erwirtschaftetes Gold direkt in die Kasse des Spielers transferiert. Jeder Spieler erhält außerdem Nachschub aus Rom: Der aktive Spieler nimmt entweder 2 Gold oder stellt 2 neue Legionen in eigene Provinzen oder nimmt 1 Gold und platziert 1 neue Legion in einer eigenen Provinz. Wenn der Vorrat aus ist, muss der Spieler selber entscheiden, worauf er verzichtet.

2. Bewegungsphase
Im Prinzip kann nur der Charakterstein des aktiven Spielers bewegt werden, Beamte und Legionen bewegen sich immer mit ihm. Folgende Regeln gelten für die Bewegung:
Ein Angriff auf einen Gegner läuft dabei folgendermaßen ab:
  1. Entsprechend der Anzahl des Teilnehmers des Kampfes mit den wenigeren Legionen werden bis zu 3 Waffen aus dem Beutel gezogen.
  2. Für jede gezogene Waffe in der Farbe des Angreifers wird eine Legion des Verteidigers vernichtet und umgedreht. Neutrale Farben haben keine Auswirkungen. Gezogene Waffen in der eigenen Farbe erhalten die Spieler zurück und legen sie vor sich ab.
  3. Sollte sich der Charakterstein des Verteidigers in der Provinz befinden, vernichtet dieser nun automatisch 2 Legionen des Gegners oder dementsprechend weniger, wenn der Gegner schon entsprechend dezimiert wurde.
  4. Nun werden Legionen entsprechend der gezogenen Waffen vom Spielplan entfernt.
  5. Wenn nun noch Legionen des Angreifers übrig sind, zählt die Provinz als erobert. Andernfalls wurde der Angriff zurückgeschlagen. Verliert der Angreifer, muss sein Charakterstein mit allen ihn begleitenden Beamten in die Provinz zurückgezogen werden, aus der der Angriff gekommen ist. War der Angreifer siegreich, tauscht er den Statthalter des Verteidigers durch einen eigenen aus. Befindet sich der Charakterstein des Verteidigers in der eroberten Provinz, darf dieser in eine beliebige Provinz des Verteidigers bewegt werden. Sollt der Verteidiger in einer oder mehreren Kompetenzen führend sein, verliert er in jeder dieser Kompetenzen einen Punkt. Evtl. verbliebene Beamte des Verteidigers werden ebenfalls durch Beamte des Eroberers ersetzt. Der Verteidiger erhält eine Entschädigungskarte I bzw. eine Entschädigungskarte II und führt sie aus und darf dafür eine Waffe in den Beutel werfen oder eine Kompetenz erhöhen.
3. Aktionsphase
Abhängig von der Art der Provinz, in der der Charakterstein nach der Bewegung stehengeblieben ist, ergeben sich hier nun Aktionsmöglichkeiten für den aktiven Spieler. Dabei dürfen bis zu 3 Aktionen ausgeführt werden, wobei die erste Aktion 1 Gold, die 2. Aktion 2 Gold und die 3. Aktion 3 Gold kostet. Dabei können die Aktionen beliebig ausgeführt werden:
Hat ein Spieler seine Aktionen durchgeführt oder möchte keine weiteren Aktionen durchführen, dann rückt er den Kalenderstein um ein Feld nach weiter. Normalerweise ist dann der nächste Spieler an der Reihe. Hat der aktive Spieler bei Ende seines Zuges in einer Provinz mehr als 6 Legionen stehen, werden alle übrigen Legionen in den Vorrat zurückgetan. Wird der Kalenderstein allerdings auf das Feld "Eligio" gezogen, findet nun eine Wahl zum Konsul statt. Der Spieler, der am meisten Bürger auf seinem Charakterfeld hat, wird nun zum Konsul gewählt. Bei Gleichstand wird der Spieler neuer Konsul, dessen Zug am längsten zurückliegt. Wird ein Spieler zum ersten Mal Konsul, erhält er eine Konsulkarte und darf einen Beamten in einer beliebigen eigenen Provinz einsetzen. Danach zieht er 3 Bürger von seinem Bereich ins Forum. Wird er zum zweiten Mal Konsul, gewinnt er automatisch das Spiel. Ein Spieler, der bereits einmal Konsul war, kann auch während der Amtszeit eines Konsuls wieder selber Konsul werden: Das passiert, wenn 6 Bürger auf dem Bereich dieses Spielers stehen. Auch in diesem Fall endet das Spiel sofort mit der Übernahme des Konsulats durch diesen Spiel.

Das Spiel endet, wenn eine der folgenden drei Siegbedingungen erfüllt wird:
Es gewinnt natürlich automatisch der Spieler, der die Siegbedingungen erfüllt hat.


(Troudi 05.11.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Lookout Games

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Zwei "Neulinge" haben hier ihr Debüt abgeliefert und dieses Debüt ist wirklich gelungen. Wenn man dann die drei Mitspieler hat, kann man sich schnell durch die relativ unkomplizierten Regeln arbeiten, die aber etwas unklar dargestellt sind - im Endeffekt ist aber alles drin. Der Ablauf des Spiels ist interessant und das ganze Spiel geht zügig von statten. Die Mechanismen sind interessant und in dieser Form bisher noch nicht verwendet worden. Trotzdem: Alle Spieler müssen mitspielen, ansonsten kommt es hier schnell zu dem Manko, das sich leider bei vielen 3er-Spielen zeigt. Wenn sich nämlich zwei Spieler streiten, freut sich der dritte. Dies ist hier umso mehr der Fall da zwei Spieler, die sich gegenseitig angreifen, dem dritten Spieler Tür und Tor für den Sieg öffnen. Er verstärkt sich, während sie gegenseitig ihre Truppen dezimieren und hat dann leichtes Spiel, die gewünschten 9 Provinzen zu erobern. Es gilt also das Motto: Alle spielen zusammen gegeneinander. Nur dann macht das Spiel Sinn. Und da gibt es verschiedene Strategien, dies zu erreichen, der militärische Konflikt ist jedoch unausweichlich, was wiederum ein großer Bonus dieses Spiels ist: Es gibt am Anfang keine Leerprovinzen, die einen Spieler erst ungestört aufbauen lassen. Es geht sofort von vorneherein ums Ganze. Fazit: Ein interessantes und kurzweiliges Spiel, das jedoch mit einer etwas unglücklichen Spieleranzahl ausgestattet wurde (Klar: Liegt natürlich auch am Thema). Das Spiel ist für ca. 23 Euro im Handel erhältlich.

Weitere Meinungen zu Das Ende des Triumvirats:
Superfred :
Die Spielmechanismen vom Ende des Triumvirats können begeistern. Das eigentliche Spiel kann sofort losgehen, da man es sich gespart hat, dass jeder Spieler zunächst einmal ein Gebiet aufbauen muss. Man nehme einfach die Startaufstellung und die Konflikte können beginnen. Schade nur, dass das Spiel auf drei Spieler begrenzt ist (klar sonst wäre der Name Triumvirat ja auch am falschen Platz), da bei dieser Spieleranzahl recht unglückliche Konstellationen entstehen können, insbesondere dann wenn unerfahrene Spieler am Tisch sind. Streiten sich nämlich immer zwei gleiche Spieler, so braucht der Dritte nur zu warten, bis die beiden geschwächt sind, und dann selber angreifen. Ebenfalls nicht so nett, aber immerhin für zwei Spieler effektiv ist es, wenn beide gegen einen Spieler spielen und somit aus dem Spiel drängen, um dann untereinander den Sieg auszumachen. Auch wenn mir die Regeln des Spiels wirklich gut gefallen, habe ich noch nicht so den rechten Zugang gefunden, wie man das Spiel am besten angehen soll, aber dieses wird sich in den sicher folgenden Runden noch ergeben.
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