Corruption

Auf einen Blick:
Verlag : Eurogames
Autor : Bruno Faidutti
Grafik : C.B. Ferguson und J.S. Reeves
Spieleranzahl : 3-7
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2000
 
Spielart: Bluffspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2000 (Platz 19)

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Das Spielmaterial
70 Karten - 24 Auftragskarten - 3 Entscheidungsträger-Karten - 14 Adressbuch-Karten - 1 Spielanleitung

Im Amerika der 30er-Jahre übernehmen die Spieler jeweils die Leitung einer Baufirma. Das in dieser Zeit in den USA ziemlich viel Illegales passierte und die Mafia eine ihrer Blütezeiten erlebte ist klar. Deshalb geht es auch bei den von der Stadt zu vergebenden Bauaufträgen nicht immer ganz legal zu - Personen müssen in der Regel mit Geld bestochen werden, aber auch der Berufskiller schlägt gerne mal zu.

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler seine Farbe und nimmt sich einen entsprechenden Kartensatz. Die Karten Stadt, Landkreis und Staat werden offen in die Mitte der Spielfläche gelegt. Die Aufträge werden gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Ein Startspieler wird ermittelt und das Spiel beginnt

Das Spiel geht über insgesamt 4 Runden. Dabei besteht jede Runde aus genau 3 Phasen.

1. Phase: Angebote aufdecken
Ein Spieler zieht die obersten 6 Karten vom Angebotsstapel und legt dabei 2 offen zu jedem Entscheidungsträger (Stadt, Landkreis, Staat). Diese Bauaufträge können in dieser Runde erfüllt werden. Wird ein Auftrag nicht angenommen, bleibt er liegen. Trotzdem werden in der nachfolgenden Runde 6 neue Aufträge dazugelegt, so dass ein Entscheidungsträger evtl. auch mehr als einen Auftrag vergeben kann.

2. Phase: Korruption
In der ersten Runde beginnt der Startspieler, danach immer der Spieler, der bisher die wertvollsten Aufträge ergattern konnte. Dieser spielt nun eine Karte zu einem Auftrag aus (die erste Karte wird offen, die nachfolgenden 5 Karten verdeckt ausgespielt), danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Folgende Karten gibt es:
Die 2. Phase endet, wenn jeder Spieler sechs Karten ausgespielt hat. Dann erfolgt die Auswertung.

3. Phase: Die Auswertung
Von links nach rechts wird nun jeder Auftrag abgehandelt und die jeweiligen Karten aufgedeckt. Grundsätzlich erhält derjenige Spieler den Auftrag, der den entsprechenden Entscheidungsträger mit dem meisten Geld bestochen hat, also insgesamt die höchsten Geldkarten bei diesem Auftrag liegen hat. Natürlich werden vorher die Personen ausgewertet (also Richter, Killer und Journalist). Liegen mehrere dieser Personenkarten aus, darf der Spieler beginnen, dessen Personenkarte am weitesten oben liegt. Danach erhält der Spieler mit dem meisten Geld den Auftrag. Gibt es einen Gleichstand, bleibt der Auftrag für die nächste Runde liegen. Die Spieler erhalten ihre Geldkarten zurück, die Personenkarten kommen allerdings aus dem Spiel. Geldkarten die über den Aufträgen abgelegt wurden, werden nun in die Schweiz "transferiert". Dabei zählen die Geldkarten jeweils die Hälfte des aufgedruckten Betrages.

Das Spiel endet nach der 4. Runde. Es gewinnt dann der Spieler, der insgesamt den höchsten Geldbetrag hat, der sich aus den Aufträgen und der Geldkarten berechnet, die in die Schweiz transferiert wurden.

Die Adressbuch-Karten sind eine Variante: Am Anfang des Spiels erhält jeder Spieler zwei davon und kann sie dann während des Spiels einsetzen, um sich pro Karte einmal im Spiel eine verdeckte Karte anzusehen.

Außerdem gibt es noch verschiedene andere Varianten, z.B. werden die Charakterkarten rausgelassen und alle Karten werden verdeckt gespielt; die Spieler dürfen selber entscheiden, wieviele Karten offen ausgespielt werden oder in jeder Runde wird eine andere Karte offen ausgespielt.
(Troudi 21.09.05)

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
"Corruption" ist von der Idee und Thematik her nett umgesetzt. Der Mechanismus ist natürlich vom Stud Poker abgeguckt, wobei dieser Mechanismus hier noch durch die Personenkarten verfeinert wurde. "Corruption" ist ein klassisches Bluffspiel, das viele Überraschungsmomente aufweist und auch einen gewissen Ärgerfaktor hat. Man muss ungefähr versuchen - ähnlich wie bei Razzia etc. - einzuschätzen, wer sich wie und wo versucht, welchen Bauauftrag zu ergattern und dabei muss man selber andere stören und gleichzeitig Geld verdienen. Natürlich kein allzu taktisches Spiel, aber dadurch dass alle Spieler die gleichen Karten auf der Hand haben, wie das Risiko doch einigermaßen kalkulierbar. Insgesamt eine nette Pokervariante, die schnell erklärt und auch schnell gespielt ist. Ganz klar eines der besten Spiele aus der "Blauen Reihe", das nach wie vor bei vielen Spielehändlern für ca. 5-7 Euro zu haben ist.

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