Cluedo - Das Kartenspiel

Auf einen Blick:
Verlag : Winning Moves
Autor : Phil Orbanes
Graphik: G. Rohmer
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2003

Spielart: Deduktionsspiel

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Das Spielmaterial
6 Tatverdächtige - 6 Fluchtfahrzeuge - 9 Fluchtziele - 19 Verdachtskarten -
8 Fahndungskarten - 6 Karten "Heiße Spur" - 6 Karten "Geheimtipp" - 9 Stadt-Kärtchen -
1 Ermittlungsblock - 1 Spielanleitung

Das klassische Detektiv-Brettspiel Cluedo liegt hier nun auch in Form eines Kartenspiels vor: Wieder einmal treffen sich die berühmten Charaktere und führen nichts Gutes im Schilde. Dieses Mal ist der Täter allerdings nicht noch mitten unter ihnen, sondern ist bereits entflohen. Die Spieler müssen nun - wie auch im klassischen Cluedo - Spuren nachgehen und so den Täter überführen.


Vor dem Spiel werden zunächst die Tatverdächtigen, die Fluchtfahrzeuge und die Fluchtziele verdeckt gemischt und von jedem Stapel wird eine Karte gezogen. Diese drei Karten stellen dann den Täter dar, den die Mitspieler entlarven müssen. Diese drei Karten werden zur Seite gelegt. Danach werden die restlichen Karten jedes Types, alle Identitätskarten genannt, zusammengemischt und möglichst gleichmäßig an jeden Spieler verteilt. Danach werden die Detektivkarten gemischt und auf die drei Karten des Täters gelegt. Jeder Spieler nimmt sich dann eine Detektivkarte. Die Stadtkärtchen werden verdeckt auf den Tisch gelegt, jeder Spieler zieht sich eines und legt es offen vor sich hin. Danach werden auch die restlichen Stadtkärtchen aufgedeckt. Zum Schluss erhält jeder Spieler ein Blatt vom Ermittlungsblock und das Spiel kann beginnen. Startspieler ist der Spieler, der die Kartenverteilung übernommen hat.

Das Spiel verläuft dann im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, führt er folgende Aktionen durch:
  1. Der aktive Spieler zieht die oberste Detektivkarte vom Stapel nach und nimmt sie auf die Hand.
  1. Der aktive Spieler legt eine der Detektivkarten offen vor sich ab und spielt sie somit aus. Grundsätzlich ist es unerlässlich, dass man sich jede erhaltene Information auf dem Blatt notiert, d.h. gesehene Karten abstreicht etc.. Karten sehen kann man durch das Ausspielen von Detektivkarten, wobei es folgende Arten von diesen Karten gibt:
  1. Der aktive Spieler hält alle Informationen auf dem Merkblatt fest, die er durch die ihm gezeigten Karten erhalten hat.
  1. Der Spieler kann - falls er dies möchte - einen Täter entlarven: Dazu nennt er einfach die drei Karten, die seiner Meinung nach die Lösung bilden. Anders als bei einer Verdachtsäußerung muss die Stadt auf seinem Kärtchen nicht mit dem genannten Fluchtziel übereinstimmen. Danach kontrolliert er die drei Karten: Hatte er Recht endet das Spiel sofort und der Spieler hat gewonnen. Hatte er Unrecht nimmt er zwar noch weiterhin am Spiel teil, darf jedoch nicht mehr versuchen, den Täter zu entlarven.
Das Spiel endet also, sobald der Täter entlarvt wurde und es gewinnt der Spieler, der den Täter entlarvt hat.

Es wird noch eine "Einer gegen alle"-Variante vorgeschlagen.
Dabei übernimmt ein Spieler die Rolle des Täters, während die anderen Mitspieler versuchen, ihn zu entlarven. Dieser Spieler darf zu Beginn selber die drei Karten heraussuchen, die restlichen Identitätskarten selber verteilen (auch an sich selbst) und gibt jedem Mitspieler (nicht sich selbst) eine Detektivkarte. Das Spiel verläuft wie gehabt, dabei spielt der Täterspieler lediglich keine Detektivkarten aus, an den anderen Aktionen nimmt er aber normal teil. Bei der Widerlegung eines Verdachts beteiligt er sich allerdings als Letzter und nur dann, wenn kein anderer Spieler den Verdacht widerlegen kann. Kann er erfolgreich widerlegen, darf er zur Belohnung eine Karte vom Detektivstapel nehmen und auf den Ablagestapel legen. Die Detektive gewinnen, wenn sie den Täter erfolgreich entlarven. Der Täter gewinnt, wenn alle Detektivkarten aufgebraucht sind und er nicht entlarvt werden konnte.

(Troudi 28.03.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Winning Moves

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Hmm, tja - das Spiel kommt leider nicht annähernd an seinen Brettspiel-Verwandten heran. Zugegeben, es hört sich sehr interessant an und auf den ersten Blick ist es das sicherlich auch, das Spiel hat jedoch einen gewaltigen Haken: Die Spieldauer ist mit ca. 45 Minuten angegeben, selbst die erste Testrunde dauerte bei uns allerdings nur ca. 25 Min., während spätere Runden noch deutlich darunter lagen. Das Spiel ist zu einfach, die Karten werden zu schnell zu Tage gefördert und man kennt zu früh den Täter. Und das macht dann irgendwann keinen Spaß mehr. Problematisch ist auch, dass die Stadtkärtchen das Spiel nicht bereichern sondern unnötig in die Länge ziehen: Sie machen eigentlich keinen großen Sinn. Lässt man sie weg kann man damit noch ganz gut leben - eben und erhält ein recht kurzes, aber ganz interessantes Spiel. Wirklich langweilig ist allerdings die Variante, da der Spieler, der die Rolle des Täters übernimmt, eigentlich gar nichts macht - außer ab und zu Karten zu zeigen - und eigentlich keinen Einfluss darauf hat, ob er entlarvt wird oder nicht. In unseren Testrunden haben immer die Detektive gewonnen. Insgesamt bleibt hier also ein Spiel, dass ganz flockig von der Hand geht und schnell erklärt ist, mit Hinblick auf das Brettspiel allerdings dem Vergleich nicht standhalten kann. "Cluedo Das Kartenspiel" dürfte vor allem für jüngere Spieler attraktiv sein, Profidetektive und andere Interessierte sollten ein Ründchen ausprobieren und sich dann entscheiden. Das Spiel ist für ca. 10 Euro im Handel zu haben.

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