City and Guilds

Auf einen Blick:
Verlag : JKLM Games
Autor : Steve Kingsbury
Grafik : Markus Welbourne
Spieleranzahl : 3-5
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 90 min.
Erscheinungsjahr : 2004
 
Spielart: Lege- und Mehrheitenspiel

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Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 41 Blöcke - 90 Figuren - 44 Bauplättchen - 28 Marktplättchen -
4 Plättchen "Tavern" - 4 Plättchen "Minstrel House" - 1 englische Spielanleitung

Vor dem Spiel wählt zunächst jeder Spieler eine Farbe und erhält darin die Spielfiguren. Jeweils einen Marker stellt er auf die Null des "investment track" (Investitionsanzeiger) jeder Gilde. Es gibt die Gilden Baker (Bäcker), Candle makers (Kerzenmacher), Cloth makers (Tuchmacher) und Blacksmiths (Schmiede). Danach werden alle Plättchen (außer den Plättchen "Tavern") gemischt und neben das Spielbrett gelegt. Jeder Spieler nimmt sich nun 4 verdeckte Plättchen, eines davon wirft er dann wieder ab. Die übrigen Plättchen werden dann in drei gleichgroße Stapel aufgeteilt, wobei die obersten drei Plättchen offen daneben gelegt werden. Ein Startspieler wird bestimmt und beginnend mit ihm darf nun jeder Spieler im Uhrzeigersinn ein Plättchen auf dem Spielfeld einsetzen. Dabei gilt, dass jeder Spieler sein Plättchen in einen neuen Block setzen muss und dass dieses Plättchen nicht benachbart zu einem Plättchen in einem anderen Block sein darf. Bei "City and Guilds" zählen nämlich auch Plättchen über Straßen hinweg als benachbart. Immer wenn ein Spieler ein Plättchen eingebaut hat, nimmt er sich eines der drei offen liegenden aus dem Vorrat und dort wird ein neues aufgedeckt.

Danach beginnt das eigentliche Spiel, das immer aus Spielerrunden besteht. In seiner Runde führt der aktive Spieler jeweils folgende 2 Aktionen durch:
  1. Der Spieler baut eins seiner drei Plättchen auf dem Spielplan ein. Zunächst einmal kann immer nur auf freie Felder gesetzt werden, allerdings muss dieses Feld benachbart zu einem bereits bebauten Feld liegen. Benachbart sind dabei zwar Felder, die in einem anderen Block liegen, nicht aber Felder, die diagonal zum eingebauten Plättchen liegen. Zu beachten gibt es dabei aber die Bildung von Ketten: Als Kette werden benachbarte Gebäude einer Sorte bezeichnet, d.h. also Gebäude einer Gilde (also Märkte und Häuser). Diese Kette kann über mehrere Blöcke hinweg fortbestehen. Ketten werden durch Häuser und Märkte fremder Gilden, "Minstrel Houses" und "Taverns" unterbrochen. Nach dem Einbau eines Plättchens gibt es - abhängig von der Art des Plättchens - mehrere Optionen:
  1. Der Spieler zieht eine der drei offen ausliegenden Plättchen nach und deckt ein neues vom Stapel auf, um das gerade gezogene Plättchen zu ersetzen.
Es kommt immer zu einer Wertung, wenn ein Block komplett bebaut worden ist. Der Block gehört dem Spieler mit den meisten Gebäuden im Block. Dementsprechend folgen die anderen Spieler (2 und 3). Gibt es beim dritten Platz einen Gleichstand gibt es für diesen Platz gar keine Punkte, ansonsten gelten für die Auflösung von Gleichständen folgende Regeln: Spieler mit den meisten Gebäuden, Spieler mit den meisten Figuren, Spieler der zuerst in diesem Block gebaut hat (weißer Marker, s.o. unter 1.). Der Wert des Blockes errechnet sich dann folgendermaßen:

Wert für den Block
8 Punkte
für jeden Markt
2 zusätzl. Punkte
für jedes "minstrel house"
5 zusätzl. Punkte
für jede "tavern"
5 zusätzl. Punkte

Danach werden Punkte für den Besitz des Blocks und für den Besitz der Gilden vergeben.

Besitz des Blocks: Der erste Spieler erhält 50% der Gesamtpunkte, der zweite 25% und der dritte Spieler 12,5 %. Also immer die Hälfte der verbleibenden Hälfte, dabei wird aufgerundet. Übrige Punkte frisst der Fiskus. Ist ein Spieler alleine in einem Block, erhält er die volle Punktzahl. Gibt es nur einen ersten und zweiten Platz (also nur zwei Spieler im Block) erhält jeder Spieler einen Bonus von 1 Punkt.

Besitz der Gilde: Die Gilde, von der sich am meisten Plättchen (Märkte und Häuser) im Block befinden, besitzt diesen Block. Gibt es hierbei einen Gleichstand, entscheidet zuerst die längste Kette der einen Gilde die durch diesen Block geht, dann die Anzahl an Blocks, die mit dieser Kette erreicht werden. Gibt es danach immer noch einen Gleichstand, gibt es gar keine Punkte. Der erste Spieler auf dem "investment track" der entsprechenden Gilde erhält immer 4, der zweite 2 und der dritte Spieler 1 Punkt. Der Spieler, der den Block geschlossen hat, darf sich dann ein Plättchen "tavern" nehmen (geht nur bei den ersten 4 Blöcken da nur 4 Plättchen vorhanden sind) und darf dieses regelkonform einbauen. Dadurch kann auch eine weitere Wertung ausgelöst werden.

Das Spiel endet, sobald alle Blöcke bebaut wurden. Dann kommt es zu einer letzten Wertung: Für jede Gilde wird die längste Kette gewertet (Anzahl der Märkte und Gebäude) plus einem Bonus entsprechend der Anzahl der Blöcke, durch die diese Kette geht (1 Block + 1 Punkt, 2 + 3, 3 + 6, 4 + 10, 5 + 15, 6 + 21, 7 + 28 und 8 Blöcke + 36 Punkte). Danach erhält der erste Spieler auf dem "investment track" der Gilde jeweils die volle Punktzahl, der zweite Spieler die halbe und der dritte Spieler immerhin noch die viertel Punktzahl. Sind alle Gilden gewertet worden, muss jeder Spieler noch Punkte entsprechend der Anzahl unverbrauchter Figuren abziehen. Es gewinnt dann der Spieler mit den meisten Punkten.
(Troudi 01.05.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von JKLM Games
- Die deutsche Anleitung zu "City and Guilds"

Superfred vergibt 9 von 10 Punkten:
City and Guildes ist ein hervorragendes Mehrheitenspiel, bei dem es schon einige Runden benötigt, bis man alle Feinheiten entdeckt hat. Die englischen Regel ist wie so oft nicht die beste, dafür bietet aber JKLM eine ganz gute Anleitung in deutsch auf deren Homepage an. Die Nachbarschaftsregel ist im ersten Augenblick etwas ungewöhnlich, aber durchaus logisch und verständlich, so dass man sie im ersten Spiel sofort verinnerlichen kann. Die Punktevergabe ist zwar rechenintensiv, aber ebenfalls schnell zu lernen. Man muss allerdings mindestens ein Spiel gespielt haben um das Verhältnis abwägen zu können, wann man in Gebäude und wann man in Gilden investieren sollte. Dazu muss man natürlich auch immer den Überblick behalten in wie weit sich einzelne Gilden bereits ausgeweitet haben und wie die Mehrheitsverhältnisse in den einzelnen Vierteln sind. In den ersten Runden wurde noch kritisiert, dass durch die drei ausliegenden Plättchen, das Spiel zu glücksabhängig sei, wobei auch das in späteren Runden deutlich relativiert worden ist. Sicher ist es einfacher, wenn genau das richtige Teil für die eigene Strategie ausliegt, die Kunst ist es aber von den ausliegenden Teilen das beste zu erkennen und seine Strategie entsprechend anzupassen. Sitzen Denker am Tisch, kann ein Zug schon mal etwas dauern, dennoch haben wir es nie als langweilig empfunden, bis man selber wieder an der Reihe war. Immerhin sollte man auch ein Auge darauf richten, wo der Mitspieler sich gerade ausbreitet. Das Spielmaterial ist für einen Kleinverlag optisch ansprechend. Es sind zwar "nur" Holzpöppel und Holzwürfel die Besitz und Punkte anzeigen und Pappplättchen mit netten Zeichnungen die auf das Spielbrett gelegt werden, dennoch hat man das Gefühl, nach und nach eine kleine Stadt aufzubauen. City and Guildes ist ein Spiel das bei uns durchweg positiv ankam und somit immer wieder gern gespielt wird. Für Freunde von Mehrheitenspielen eine klare Kaufempfehlung, alle anderen sollten es auf jeden Fall anspielen.

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