Circus Maximus

Auf einen Blick:
Verlag : Pegasus
Autor : Jeffrey D. Allers
Graphik : Claus Stephan
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 45-75 min.
Erscheinungsjahr : 2008

Spielart : Kartenlegespiel

Auszeichnungen:
A la carte 2009 (Platz 10)

ZUR HAUPTSEITE
Circus Maximus von Pegasus

Das Spielmaterial
5 Schauplatzkarten - 40 Händlerkarten - 18 Gunstkarten - 18 Ticketkarten - 16 Besucherkarten - 12 Münzkarten - 1 Startspielerkarte - 1 Spielregel

Im Alten Rom waren die verschiedenen Veranstaltungen im Circus Maximus echte Publikumsmagneten und zu Tausenden strömten die Menschen nach Rom, um einen der begehrten Plätze zu ergattern. Klar, dass auch viele draußen bleiben mussten. Ein gefundenes Fressen also für die Spieler als Schwarzmarkthändler, die Tickets günstig einkaufen, um sie dann für die überfüllten Vorstellungen wieder möglichst teuer zu verkaufen. Und dabei gilt es natürlich, das meiste Geld zu verdienen.

Vor dem Spiel werden die Schauplatzkarten entsprechend ihrer Numerierung in einer senkrechten Reihe ausgelegt: Ganz nach oben "Caesars Villa", darunter dann das "Forum Romanum" und darunter die Karten "Circus Maximus", "Pompeius Theater" und "Colosseum". Jeder Spieler erhält einen Satz Karten mit Händler in einer von ihm gewählten Farbe. Alle anderen Karten werden in getrennten Stapeln gemischt und abgelegt. Bei 3 Spielern werden noch einige Karten - laut Anleitung - aussortiert. Damit ist die Vorbereitungsphase abgeschlossen und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel geht über insgesamt drei Runden, die auch Tage genannt werden. Zu Beginn jeder Runde werden zunächst die entsprechenden Karten links nben den Schauplatzkarten ausgelegt: Neben die Karte "Caesars Villa" kommen die Startspielerkarte und so viele aufgedeckte Gunstkarten, wie dies der Anzahl der Spieler entspricht. Von den gemischten Ticketkarten werden links neben der Karte "Forum Romanum" doppelt so viele offen ausgelegt, wie dies der doppelten Mitspieleranzahl entspricht. Farblich gleiche Karten werden dabei nebeneinander gelegt. Die Besucherkarten werden verdeckt gemischt und neben jeden Veranstaltungsort (also "Circum Maximus", "Pompeius Theater" und "Colosseum") so viele Karten gelegt, wie dies der Anzahl an ausliegenden Tickets für diesen Ort -1 entspricht. Am zweiten und dritten Tag finden Sonderveranstaltungen statt, d.h. nach der normalen Rundenvorbereitung wird 1 zusätzliches Ticket und dementsprechend auch eine zusätzliche Besucherkarte aufgedeckt, am dritten Tag 2 Ticketkarten und 2 zusätzliche Besucherkarten.

Jede Runde hat 4 aufeinanderfolgende Phasen, die immer in dieser Reihenfolge durchgespielt werden. Wichtig ist, dass die Spieler die ganze Runde mit ihrem Satz Händlerkarten durchspielen müssen und erst am Ende der Runde wieder die Karten für die nächste Runde zurückbekommen. Die erste Phase der ersten Runde beginnt der Spieler, der zuletzt eine Eintrittskarte gekauft hat. Die einzelnen Phasen jeder Runde verlaufen folgendermaßen:

1. Gunstkarten erwerben
Beginnend mit dem Startspieler und danach reihum im Uhrzeigersinn hat jeder Spieler immer die Möglichkeit, entweder eine Händlerkarte ausspielen oder zu passen. Wer passt, kommt danach nicht wieder an die Reihe. Wer eine Händlerkarte ausspielt, legt sie rechts neben der Schauplatzkarte "Caesars Palast" aus. Dabei werden die Karten in absteigender Wertreihenfolge von links nach rechts abgelegt. Wenn eine neue Händlerkarte ausgespielt wird, dann wird sie immer, ihrem Wert entsprechend, in die Reihe eingefügt. Dabei werden Karten mit dem gleichen Wert wie bereits vorhandene Karte immer rechts daneben angelegt. Die Phase endet, wenn alle Spieler gepasst haben.

Danach erfolgt die Auswertung: In Reihenfolge der ausliegenden Händlerkarten von links nach rechts darf sich nun jeder Spieler für jeweils eine Händlerkarte eine Gunst- oder die Startspielerkarte nehmen. Dabei kann es passieren, dass entweder nicht alle Spieler eine Karte bekommen oder einige Karten liegenbleiben. Wenn die Startspielerkarte von keinem Spieler gewählt wird dann erhält sie automatisch der Spieler, dessen Händlerkarte am weitesten links liegt.

2. Ticketkarten erwerben
Auch diese Phase wird wieder vom Startspieler begonnen, wobei dies nun der Spieler im Besitz der Startspielerkarte ist. Ansonsten verläuft das Ausspielen der Händlerkarten genau so wie vorher. Dabei können die Spieler schon Gunstkarten einsetzen, die sie in der Phase gerade erworben haben. Die Phase endet ebenfalls, wenn kein Spieler mehr eine Händlerkarte ausspielen will.

Nun werden die Ticketkarten nach dem selben Schema verteilt, wie die Gunstkarten in der ersten Phase. Die so erworbenen Ticketkarten legt jeder Spieler offen vor sich aus, die Händlerkarten bleiben auch wieder liegen. Bei den in den zweiten und dritten Runden stattfindenden Sonderveranstaltungen erhält man beim Ticketverkauf für die erste Sonderveranstaltung eine Münzkarte, bei einem Ticketverkauf bei der zweiten Sonderveranstaltung ebenfalls. Sollten aber beide Tickets für den gleichen Ort sein, dann erhalten die Spieler hier bei einem Ticketverkauf sogar zwei zusätzliche Münzkarten.

3. Besucherkarten erwerben
Nun können die Spieler ihre Händlerkarten neben die drei Schauplätze legen, wobei es nur Sinn macht an Schauplätze anzulegen, bei denen links daneben auch Besucherkarten liegen. Ansonsten verlaufen die Phasen genau so, wie die beiden vorherigen Phasen.

Die Spieler nehmen sich nun, beginnend bei dem obersten der drei Schauplätzen, dann bei den beiden danach, die durch die Händlerkarten erworbenen Besucherkarten. Die Zuschauer vom entsprechenden Veranstaltungsort müssen den Ticketkarten der entsprechenden Veranstaltungsorten zugeordnet werden, die vor dem Spieler ausliegen. Besucherkarten ohne entsprechendes Ticket sind leider nichts wert. Jedem Ticket kann nur eine Besucherkarte zugeordnet werden.

4. Abrechnung
Jeder Spieler zählt nun die Münzsymbole auf Besucherkarten, die er einem Ticket zuordnen konnte und auf Ticketkarten, denen er eine Besucherkarte zuordnen konnte. Auch für Händlerkarten, die man nicht benutzt hat und die ein Münzsymbol haben, erhält man Punkte. Die Gesamtanzahl wird auf einem Zettel aufgeschrieben. Danach werden die Händlerkarten wieder an die einzelnen Spieler zurückgegeben und die nächste Runde kann beginnen.

Das Spiel endet automatisch nach der dritten Runde. Der Spieler mit der höchsten Punktanzahl ist der Gewinner des Spiels.

Für erfahrenere Spieler wird zusätzlich noch die Karte "Caesar" mit in den Stapel mit den Besucherkarten eingemischt. Wenn "Caesar" aufgedeckt wird, dann kommen an diesen Ort zwei zusätzliche Besucherkarten. An diesem Ort kann dann ein Spieler eine Gunstkarte als Ticketkarte einsetzen. 
(Troudi 16.09.09)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Pegasus

millibeth vergibt 5 von 10 Punkten:
Ein Spiel, das nicht so ganz einfach zu bewerten ist und auch in unseren Testrunden sehr unterschiedlich ankam. Grundsätzlich handelt es sich bei "Circus Maximus" um ein Spiel, bei dem man den Mangel in Form seiner Handkarten verwalten muss, denn natürlich macht es am meisten Sinn, in jeder Reihe die erste Wahl zu haben. Wer hier an die fette Beute kommt hat alle Chancen, das Spiel zu gewinnen. Es gilt also abzuwägen, welche Karte einem wieviel Wert ist und dementsprechend seine eigenen Handkarten taktisch auszuspielen. Was ein Problem dabei ist, ist natürlich die Sitzreihenfolge der Spieler. Das macht im Spiel zu dritt nicht viel aus, da hier jeder Mal als erster Spieler dran ist und die Karten in der ersten Reihe große Vorteile mit sich bringen können. Bei vier oder fünf Spielern hat der Startspieler aber definitiv einen Vorteil. Wie man also sieht, hat das Spiel nicht wirklich viel Neues zu bieten, ist aber gut spielbar und bietet auch eine spielerische Herausforderung. Ein großes Problem ist dann aber der mangelnde Spaß, der bei uns in den Runden häufig zu bemerken war: Man spielt das Spiel so vor sich hin und legt seine Karten an, richtiger Spielspaß kommt aber nicht auf. Das liegt wohl einmal an der mangelnden Interaktion, dann aber auch wieder an der Dauer. Das wird noch ärger, wenn man mit Spielern spielt, die wirklich lange über ihre Züge nachsinnieren. Insgesamt mit Sicherheit kein schlechtes Spiel, das handwerklich solide gemacht ist, insgesamt aber einfach zu wenig Spaß und Abwechslung bringt. "Circus Maximus" ist für ca. 9 Euro im Handel zu haben.

Fragen zu Circus Maximus? Schickt uns eine Mail.