Chinesische Mauer

Auf einen Blick:                        
Verlag : Kosmos
Autor : Reiner Knizia
Graphik : Ted Nasmith
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer :  ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart: Kartenablegespiel

Auszeichnungen:
Japanese Best Foreign Game for Beginners 2006 (Platz 4)

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Chinesische Mauer von Kosmos

Das Spielmaterial
100 Karten - 36 Ruhmeskärtchen - 1 Spielregel

Bereits im 3. Jahrhundert vor Christus befahl der Kaiser von China den Bau einer mächtigen Verteidigungsmauer, um das chinesische Reich vor den barbarischen Völkern im Norden zu beschützen. Dabei konnte er nicht alles alleine regeln, sondern auch die regionalen Fürsten mussten sich an den Bauarbeiten beteiligen. Welchem der Spieler wird es als Fürsten also gelingen, den wertvollsten Beitrag zur Mauer zu leisten?

Vor dem Spiel werden zunächst Bauabschnitte zusammengestellt. Bei 2 Spielern sind dies 2, bei 3 Spielern 3 und bei 4 oder 5 Spielern 4 Bauabschnitte. Jeder Bauabschnitt besteht aus 2 Ruhmeskärtchen, die offen nebeneinander ausgelegt werden. Daneben sollte genügend Platz für die anderen Karten bleiben. Jeder Spieler nimmt sich den Kartensatz einer Farbe, mischt diesen gut und legt ihn verdeckt vor sich ab und zieht danach die obersten 5 Karten auf die Hand. Der jüngste Spieler beginnt.

Beginnend mit dem Startspieler verläuft das Spiel im Uhrzeigersinn. Der Zug eines Spielers besteht immer aus drei Aktionen.

1. Bauabschnitt überprüfen
Am Anfang seines Zuges überprüft jeder Spieler, ob er in einem Bauabschnitt mehr Punkte als jeder andere Spieler dort hat. Dies ist der Fall, wenn der Gesamtwert aller Karten des Spielers in einem Bauabschnitt höher ist, als der aller anderen Spieler in diesem Bauabschnitt. Der Spieler erhält dann ein Ruhmeskärtchen. Wenn noch zwei Ruhmeskärtchen ausliegen, nimmt der Spieler sich nun eins und legt es offen auf eine seiner Karten in diesem Bauabschnitt. Wenn ein Ruhmeskärtchen bereits auf einer anderen Karte liegt, nimmt der Spieler sich das übrig gebliebene Ruhmeskärtchen und legt es verdeckt vor sich ab. Das andere Ruhmeskärtchen wird vom Spieler, dem die Karte mit dem Ruhmeskärtchen gehört, verdeckt vor sich abgelegt. Die Karten von diesem Bauabschnitt kommen zurück in die Schachtel und es werden zwei neue Ruhmeskärtchen aufgedeckt. Können keine Ruhmeskärtchen mehr nachgelegt werden, wird mit einem Bauabschnitt weniger weitergespielt.

2. Aktion wählen und durchführen
Der Spieler hat nun genau zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Entweder spielt er eine oder mehrere Karten aus oder er zieht sich die oberste Karte vom eigenen Nachziehstapel. Legt der Spieler Karten an, wählt er zunächst einen beliebigen Bauabschnitt aus. An diesen Bauabschnitt oder bereits vorhandene Karten kann er nun rechts eine beliebige Karte anlegen. Hat er mehrere Karten mit der gleichen Zahl, kann er sogar mehrere oder alle dieser Karten im entsprechenden Bauabschnitt ablegen. Beim Ausspielen der Karten sind die verschiedenen Sonderkarten zu beachten (Adliger, Drache, Reiter, Kämpfer), die den Wert aller Karten im jeweiligen Bauabschnitt unterschiedlich beeinflussen.

3. Weitere Aktion wählen und durchführen
Der Spieler wählt nun wiederum eine der beiden möglichen Aktionen und führt sie durch. Das kann auch die gleiche Aktion sein, die er schon einmal durchgeführt hat. Danach ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.

Das Spiel endet, wenn entweder das letzte ausliegende Ruhmeskärtchen gewonnen wird oder ein Spieler seinen kompletten Kartensatz losgeworden ist. Im ersten Fall endet das Spiel sofort. Im zweiten Fall findet noch eine Runde statt, in der alle Spieler nochmal Karten ablegen können. Danach dürfen keine Karten mehr ausgespielt werden, aber reihum darf solange gewertet werden, bis keine Wertung mehr möglich ist. Danach zählt jeder Spieler die Werte seiner einzelnen Ruhmesplättchen zusammen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

(Troudi 09.10.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

milenea vergibt 8 von 10 Punkten:
"Chinesische Mauer" ist meines Erachtens das beste Kosmos Spiel des Jahres 2006. Ein wunderbares strategisches Kartenspiel bei dem es gilt den optimalen Zug aus seiner Kartenhand zu machen. „Wie profan“ hör ich da den Einen oder Anderen sagen, mitnichten, denn die Spielsituationen reizen zum nachdenken und abwägen ob sich ein Angriff lohnt oder ob die eigene Hand verstärkt werden muss oder ob die ausliegenden Siegpunkte wirklich eine massive Verteidigung wert sind. Das Spiel zu zweit ist nicht ganz so interessant, denn es gibt nicht genügend Reibungspunkte und das Erringen der Siegpunkte ist relativ einfach, bereits ab 3 Mitspielern kommt das richtige battle-feeling auf und das Spiel entfaltet seine volle Pracht. Spannung und ein hoher Spielreiz sind bei diesem Spiel garantiert. Das Einzige was mich irritiert hat und fehlt ist am Ende der Abrechnung noch mal der Knizia-Kick, der oft in seinen Spielen zu finden ist, denn hier ist wirklich der der Sieger der am Ende die meisten Punkte hat, *seufz wie profan*. Ein großes Spiel in einer kleinen Schachtel, auch für Familien mit älteren Kindern sehr gut geeignet. Chinesische Mauer ist im Handel für ca. 9 Euro erhältlich.

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