Chimera

Vielen Dank an Abacus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor : Ralph H. Anderson
Grafik : Chris Quilliams und Philippe Guerin
Spieleranzahl : 3 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min
Erscheinungsjahr : 2015

Spielart: Kartenstichspiel


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Chimera von Abacus Spiele

Das Spielmaterial
54 Spielkarten - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es als erster Spieler seine Handkarten abzuspielen und gleichzeitig möglichst viele Punkte zu sammeln

Schauen wir uns zunächst einmal die Spielkarten an. Es gibt jeweils zwölf Zahlenkarten in vier verschiedenen Farben, wobei die Werte von eins bis zwölf gehen. Außerdem gibt es vier Heldenkarten in den vier Farben. Auch wenn der Held selber keinen Zahlenwert hat, ist er höher als jede einzelne Zahlenkarte. In Zahlenfolgen kann ein Held aber nicht eingebaut werden. Ferner gibt es noch zwei Spezialkarten. Die Pi Ya-Karte ist als Einzelkarte noch höher als ein Held und kann in eine Kartenkombination einen beliebigen Wert annehmen. Die Chimärenkarte ist die höchste Einzelkarte. 

Gespielt wird über mehrere Runden, die alle wie folgt ablaufen. Alle 54 Spielkarten werden gut gemischt und danach zu zwei ungefähr gleich hohen Stapeln abgelegt. Vom unteren Stapel wird die oberste Karte aufgedeckt und offen auf dem Stapel gelegt. Darauf wird dann er obere Stapel gelegt. Nun werden die Karten verteilt. Die drei obersten Karten werden verdeckt in die Tischmitte gelegt. Die restlichen Karten werden gleichmäßig an alle Spieler verteilt. Der Spieler, der sie offene Karte erhält, darf das erste Gebot im Spiel abgeben.
Reihum bieten die Spieler darum wer als Einzelspieler gegen die beiden anderen Spieler antritt. Geboten wid mit den Werten 20 - 30 - 40. Reihum müssen die Spieler einen Wert bieten oder passen. Das erste Gebot kann in beliebiger Höhe erfolgen, jedes weitere Gebot muss höher sein, als das erste Gebot. Erst wenn alle drei Spieler in Folge passen endet die Bietrunde. Wird kein Gebot abgegeben, werden die Karten erneut genischt und verteilt. Wird erneut kein Gebot abgegeben muss der Spieler mit der offenen Karte automatisch als Einzelspieler mit dem Gebot 20 antreten.
In Abhängigkeit vom Gebot dürfen die beiden Spieler die zusammen spielen nun Karten tauschen. Hat der Einzelspieler ein Gebot von 30 bzw. 40 abgegeben, dürfen die Teamspieler eine bzw. zwei Handkarten verdeckt austauschen.
Das Spiel verläuft im Uhrzeigersinn. Der Einzelspieler spielt als erster Spieler eine Kartenkombination aus. Alle anderen Spieler können nun reihum überbieten oder passen. Passen alle drei Spieler in Folge geht der komplette Stich an den Spieler der die letzte Kombination gespielt hat. Innerhalb eines Stiches muss die Art der Kombination beibehalten werden. Die Kombination muss dabei immer höher sein, als die zuvor gespielte Kombination.
Folgende Kartenkombinationen sind im Spiel erlaubt. Hierbei spielen die Farben der Karten keine Rolle:
Der Spieler der den Stich erhalten hat legt die Karten verdeckt vor sich ab und eröffnet mit einer beliebigen Kombination den nächsten Stich. Eine Runde endet sofort, sobald ein Spieler alle Handkarten weggespielt hat. Dieser Spieler erhält auch den aktuellen Stich.

Hat der Einzelspieler als erster seine Karten weggespielt bekommt er folgende Punkte:
Hat ein Teamspieler als erster seine Karten weggespielt werden die Punkte wie folgt vergeben:
Außerdem erhält jeder Spieler noch Punkte für die Karten in seinen Stichen. Die Stiche der Teamspieler werden nicht zusammen bewertet sondern für jeden Spieler einzeln:
Nachdem die Punkte notiert worden sind, wird die nächste Runde gespielt.

Das Spiel endet wenn mindestens ein Spieler 400 Punkte sammeln konnte. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkte. Im Falle eines Gleichstands wird solange weiter gespielt bis einer der drei Spieler eindeutig die meisten Punkte aufweisen kann.

(Superfred 05.12.15)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus Spiele

Superfred vergibt 9 von 10 Punkten:
Chimera ist ein tolles Stichspiel für drei Personen, welches stark an Tichu angelehnt ist. Vorweg, ich liebe Tichu!!! Und in unserer Spielegruppe ist Tichu, wohl zusammen mit Wizard, mit Abstand das wohl am häufigsten gespielte Stichspiel. Hin und wieder hat man das Problem, dass der entscheidene vierte Mann für ein Tichu-Spiel fehlt. Nun ist auch das Problem gelöst. Wenn mal ein Spieler ausfallen sollte, wird einfach ein Chimera gespielt. Die Änlichkeit zu Tichu ist offensichtlich und damit macht auch die Anleitung  keinen hehl draus. Wer Tichu kennt ist fast sofort im Spiel drin, aber auch alle Spieler, die schon mal ein Stichspiel gespielt haben haben die Regeln schnell verinnerlicht. Etwas ungewönlich sind die spielbaren Kombinationen. So gibt es neben den üblichen und bekannten Kombis auch Drillinge und Vierlinge die mit einzelnen Karten oder sogar eine Folge mit Drillingen und ungehängten Paaren. Und dieses ist auch gut so. Denn oft hat man zwar die eine oder andere Kombi auf der Hand, viele Karten muss man aber als Einzelkarten loswerden. Schön ist auch das Element, wie zum Beispiel auch beim Skat, dass man um das Einzelspiel reizen kann. Natürlich braucht es hier eine gewisse Erfahrung, bis man sein Blatt aureichend bewerten kann, ob man Chancen auf den Einzelsieg hat, aber auch dies ist natürlich ein Reiz der ersten Runden von Chimera. Und was uns auch sehr gut gefallen hat, ist die Punktevergabe. Auch wenn man im Team vielleicht gegen den Einzelspieler gewonnen hat, bekommt jeder Teampartner neben den Teampunkten auch noch Punkte für mögliche Karten in den eigenen Stichen. Als Teampartner spielt man also nicht nur im Team gegen den Einzelspieler, sondern muss auch noch an sich selber denken. Uns hat Chimera voll überzeugt. Gut die Spielschachtel kommt vielleicht etwas überzogen groß daher und vielleicht erscheint der Preis von rund 13 Euro für ein Kartenspiel mit 54 Karten dann doch etwas hoch, dafür ist das komplette Material inklusive Anleitung und Schachtel sehr hochwertig und das Spiel garantiert viele, viele Stunden Spielspass. Ob das Spiel ein Erfolgt wie Tichu wirdbleibt abzuwarten. Auf jeden Fall ist es keine billige Kopie und eine gute Alternative, falls der vierte Mann fehlt ist es allemal. Uns konnte Chimera auf jeden Fall überzeugen.
Eine kleine Anekdote zum Schluss. In der Anleitung steht expliziert der Hinweis, dass immer reihum gespielt wird und das diese Regel natürlich auch für Bomben im Spiel gilt. Und siehe da. In den ersten Spielen kam es immer wieder vor, das Spieler ihre Bomben auch gern mal außerhalb der Reihe gespielt haben. Da sieht man mal wieder, wie tief Tichu in den Köpfen der Spieler verankert ist.

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