Vielen Dank an Phalanx
für ein Rezensionsexemplar
Das Spielmaterial
20 Gewerbeplättchen - 87 Karten - 4 Shootout-Spielsteine - 1
Spielregel
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Chicago
in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts: Zur Zeit der Prohibition haben
sich zahlreiche Gangsterbosse mit Alkoholschmuggel eine goldene Nase
verdient. Um noch zusätzliche Einnahmequellen zu haben machen sich
die einzelnen Banden nun daran, auch die Stadtviertel zwecks
Schutzgelderpressung zu beherrschen...
Vor
dem Spiel wählt jeder
Spieler einen Gangsterboss und nimmt sich die dementsprechende Karte,
auf der auch eine Kurzanleitung abgedruckt ist. Die Gangster- und
Sonderkarten werden gemischt und jeder Spieler erhält 5 Karten.
Die übrigen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Die
Gewerbeplättchen werden gemischt und - abhängig von der
Spieleranzahl - in der Mitte der Spielfläche ausgelegt: Bei 2 oder
3 Spielern werden 2, bei 4 Spielern 3 und bei 5 oder 6 Spielern 4
Gewerbeflächen aufgedeckt. Außerdem werden soviele
Shootout-Spielsteine neben der Spielfläche bereitgelegt, wie dies
der Anzahl der Gewerbeflächen entspricht. Ein Startspieler wird
auf beliebige Art und Weise bestimmt und das Spiel kann beginnen.
Gespielt
wird in Spielerzügen.
Dabei macht der Startspieler zuerst seinen Spielerzug und dann folgt
der nächste Spieler im Uhrzeigersinn. In seinem Zug muss ein
Spieler drei Aktionen durchführen, wobei ihm zwei Aktionen zur
Auswahl stehen, die er beliebig häufig und in beliebiger
Reihenfolge durchführen kann:
- Karte ziehen: Der Spieler
nimmt
die oberste Karte vom Nachziehstapel auf die Hand. Ist der
Nachziehstapel aufgebraucht, dann wird der Ablagestapel gemischt und
als neuer Nachziehstapel bereitgelegt. Am Ende eines Spielzuges darf
ein Spieler nicht mehr als sieben Handkarten auf der Hand halten.
Sobald ein Spieler seine fünfte Karte an einer Karte eines
Gewerbeplättchens angelegt hat, stellt er einen
Shootout-Spielstein auf das Plättchen.
- Karte ausspielen: Der
Spieler
kann Gangster- und Sonderkarten ausspielen. Gangsterkarten werden immer
offen oder verdeckt - je nach Anweisung auf dem Gewerbeplättchen -
an die Kante eines Gewerbeplättchens angelegt, auf der der Name
des Spielers abgedruckt ist. Dort bereits abgelegte Karten dürfen
jederzeit angeschaut werden. Die Sonderkarten werden nicht an die
Gewerbeplättchen angelegt, sondern offen ausgespielt. Es gibt vier
verschiedene Sonderkarten (Liquidierung, Razzia, Limousine,
Bleispritze, Bestechung), wobei die "Razzia" zweimal und die anderen
Karten lediglich einmal vorhanden sind. Nach dem Ausspielen kommt eine
Sonderkarte auf den Ablagestapel.
Achtung:
Der Startspieler führt
in seinem allerersten Zug nur eine, der zweite Spieler in seinem
allerersten Zug nur zwei Aktionen durch. Ab dem dritten Spieler
läuft das Spiel dann ganz normal.
Wenn
zu Beginn des Spielzuges eines
Spielers ein Shootout-Spielstein auf einem Gewerbeplättchen steht,
dann findet nun ein Shootout statt, bevor der Spieler seine normalen
Aktionen durchführt. Alle Spieler die an diesem
Gewerbeplättchen Karten angelegt haben, decken diese nun auf. Es
gewinnt der Spieler mit der besten Pokerkombination. Folgende
Kombinationen gibt es:
Chicago Poker |
5
Gangster mit dem gleichen Wert |
Straight
Flush |
5
gleichfarbige Gangster mit aufeinanderfolgenden Werten |
Regenbogenstrasse |
5
verschiedenfarbige Gangster mit aufeinanderfolgenden Werten |
Vierling
|
4
Gangster mit dem gleichen Wert |
Full House |
Ein
Drilling und ein Paar |
Flush
|
5
gleichfarbige Gangster |
Strasse
|
5
Gangster mit aufeinanderfolgenden Werten |
Drilling
|
3
Gangster mit dem gleichen Wert |
2 Paare |
2
x je 2 Gangster mit dem gleichen Wert |
Paar
|
2
Gangster mit dem gleichen Wert |
Höchste
Karte |
Gangster
mit dem höchsten Wert |
Bei Gleichstand entscheidet jeweils
die wertvollere Kombination mit dem höheren Wert. Drillinge
sind bspw. besser als Pärchen, 9er sind also z.B. höher als
4er-Kombinationen. Wenn trotzdem immer noch Gleichstand herrscht, dann
spielt jeder beteiligte Spieler eine Verstärkungskarte aus seiner
Hand aus, die dann das Shootout entscheidet. Eventuell wird noch eine
weitere Karte gespielt. Der Spieler mit dem besten Pokerballt nimmt
sich das Gewerbeplättchen und ein neues Gewerbeplättchen
kommt auf die Spielfläche.
Das Spiel
endet wenn ein Spieler
entweder 3 Gewerbeplättchen einer Sorte, je 1
Gewerbeplättchen jeder Sorte oder 5 beliebige
Gewerbeplättchen besitzt. Dieser Spieler gewinnt das Spiel.
Wer
ein taktischeres Spiel will,
lässt einfach die Sonderkarten weg und spielt nur mit den
Gangsterkarten.
(Troudi 16.12.07)
Troudi vergibt 5 von
10 Punkten:
Bei "Chicago Poker" hat man
ziemlich schnell den Eindruck, dass die Autoren hier schnell auf den
gerade ungebremst rollenden Poker-Zug aufspringen wollten. Spielerisch
bietet das Spiel dann tatsächlich keine neuen Ideen, sondern
greift lediglich auf den Pokermechanismus zurück, wobei die
verschiedenen Offen-und-Verdeckt-Kombinationen an den einzelnen
Geschäftsplättchen auch aus diversen Pokervarianten stammen.
Im Endeffekt erhält man dann, aufgrund des einfachen Mechanismus,
eine ziemlich zahme Pokervariante: Viel Flexibilität des
Pokerspiels werden durch die Drei-Aktionen-Regelung aus dem Spiel
genommen und damit geht dann auch die dem Poker sehr zu eigene Spannung
verloren, bzw. reduziert sich erheblich. Letztendlich liegt hier ein
Spiel vor, das wenig Neues zu bieten hat und dann doch etwas zu sehr
aus dem Hut gezaubert wirkt und so eher durchschnittlicher Natur ist.
Insgesamt bleibt deshalb auch die Zielgruppe für "Chicago Poker"
etwas im Dunkeln. Für Pokerspieler ist das Spiel eher etwas zu
seicht, für Spieler die bisher nicht Poker gespielt haben,
dürfte das Spiel aufgrund seiner engen Verwandtschaft mit Poker
dann aber auch wieder eher uninteressiert sein. Lobenswet zu
erwähnen bleibt aber noch die gelungene Grafik der Karten und die
klare Anleitung. "Chicago Poker" ist für ca. 16 Euro im Handel zu
haben.
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