Castel

Auf einen Blick:
Verlag : Eurogames
Autor : Bruno Faidutti und Serge Laget
Graphik: Emanuel Roudier
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 14 Jahren
Dauer : 30-45 min
Erscheinungsjahr : 2000
 
Spielart: Kartenablegespiel

Auszeichnungen:
A la carte 2000 (Platz 29)

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Das Spielmaterial
56 Karten - 4 Wehrgänge - 115 Spielsteine - 1 Spielanleitung

Die Spieler müssen möglichst schnell alle ihre Karten, die in der Regel Personen verkörpern, in dem Schloss unterbringen, dass für alle Personen viel zu klein ist. Deswegen hat jede Person andere Eigenschaften, z.B. können durch das Ausspielen bestimmter Karten andere Spieler dazu gezwungen werden, bereits eigene ausliegende Karten wieder auf die Hand zu nehmen. Oder man selber darf noch zusätzliche Karten auslegen etc..

Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält alle Spielsteine in dieser Farbe. Danach wird an jeden Spieler - abhängig von der Spieleranzahl - eine bestimmte Anzahl von Karten verteilt. Einige Karten dürfen auf die Hand genommen und vom Spieler angeschaut werden, die restlichen Karten bilden verdeckt den Vorrat jedes Spielers. Es gibt außerdem noch einen Tauschvorrat mit offen ausliegenden Karten, dessen Größe auch von der Spieleranzahl abhängig ist (bei 2 Spielern 9 Handkarten, 13 verdeckte, Tauschvorrat 10; bei 3 Spielern 7 Handkarten, 8 im Vorrat 11 zum Tausch; bei 4 Spielern 5, 6 und 12 Karten; bei 5 Spielern 5, 4 und 11 Karten).

Es beginnt der Spieler links vom Geber. In seinem Zug muss der aktive Spieler genau zwei von drei möglichen Aktionen durvchführen: Erstens kann er die oberste Karte vom Vorratsstapel auf die Hand nehmen. Zweitens kann er eine Handkarte mit den Karten des Tauschvorrats tauschen. Die abgegebene Karte wird nun ihrerseits zum Teil des Tauschvorrats. Drittens darf der aktive Spieler eine Handkarte ausspielen.

Dabei werden die Karten im Schloss oder vor dem Schloss ausgespielt. Die vier Wehrgänge umranden dabei den Innenhof des Schlosses, in dem max. 16 Karten Platz finden. Nicht alle Karten können überall hingelegt werden, viele Karten können entweder nur in den Innnenhof,  auf einen der Wehrgänge, in einen Turm oder in den Außenbereich gelegt werden. Die Karten "Ritter" sind violett, da sie auf andere Karten gelegt werden können um diese zu beschützen. Der Botschafter ist automatisch geschützt, ebenso schützen der Priester und der Hauptmann andere Karten. Bevor die eigentlichen Karten beeinflusst werden können (z.B. versetzt, ermordet, zurückgenommen etc.), muss zunächst der Beschützer jeder Karte entfernt werden. Baut der Spieler eine Karte ein, muss er sich dabei an die genauen Anweisungen der Karte halten. Ist die Eigenschaft der Karte nutzbar, muss diese dann auch durchgeführt werden. Wenn Karten versetzt werden dürfen, müssen sie dabei im gleichen Bereich des Schlosses bleiben. Hat der Spieler eine Karte ausgespielt, markiert er sie mit einem Spielstein seiner Farbe. Dies ist wichtig, wenn ein Spieler durch die Eigenschaft einer Karte oder eine andere Aktion dazu gezwungen wird, diese Karte aus dem Spiel zu entfernen. Die Karte erhält dann der Spieler, dessen Spielstein sich darauf befindet.

Einen Sonderfall stellen die Karten mit den Belagerungsmaschinen dar: Sie können nur in den Außenbereichen aufgebaut werden, und liefern sich praktisch ununterbrochen ein Gefecht mit den Soldaten auf dem jeweiligen Wehrgang. Wird auf einem Wehrgang das vierte Feld durch einen Soldaten ersetzt, wird die Belagerungsmaschine entfernt und dem Besitzer zurückgegeben. Ist in den Außenbereichen aller 4 Wehrgänge eine Belagerungsmaschine aufgebaut worden, müssen alle Soldaten von den Wehrgängen entfernt werden.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler alle seine Karten ausspielen konnte. Es kann durch unglückliche Kartenkonstellationen dazu kommen, dass keine Karte mehr spielbar ist. In diesem Fall gewinnt der Spieler, der am wenigsten Karten in seinem Vorrat hat.
(Troudi 05.01.05)

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
"Castel" ist zwar nett, aber mit Sicherheit nicht das beste Spiel dieser beiden Autoren. Die Gestaltung ist recht ansprechend, auch die Karten sind nett illustriert. Leider fehlt dem Spiel komplett eine Übersicht über die einzelnen Karten, so dass die ersten Spiele definitiv zum Blindflug werden und man nicht so genau weiß, was man noch an Karten zu erwarten hat. Auch das Spielfeld hätte besser gestaltet werden können, die Karten rutschen ständig hin und her und machen den alleinigen Ablauf ziemlich unkomfortabel. Und das versprochene Chaos und die Intrigen mögen so recht nicht aufkommen: Die Karten werden, wie oben geschildert, anfangs zufällig verteilt, noch dazu auch zufällig auf die Hand genommen. Dadurch ist natürlich keine besondere Taktik mehr möglich. Auch das taktische Element im Spiel, der Tauschvorrat, kann hier seinen Zweck nicht erfüllen, da sich darin schon sehr bald nur noch unnütze Karten befinden. Ansonsten hat "Castel" schon einen gewissen Spielspaß und ist relativ kurzweilig, auch der Ärgerfaktor ist relativ hoch. Hat man sich an die Karten gewöhnt und ungefähre Vorstellungen davon, welche Karten sich im Spiel befinden, wird das Spiel besser und ausgeglichen: Die Partien gehen dann in der Regel nur sehr knapp aus. Meiner Meinung nach hätte man aus "Castel" ein Spiel für zwei Spieler machen sollen, da macht es dann wirklich Spaß und man hat mehr taktische Möglichkeiten, da man einschätzen kann, welche Karten der Gegner hat. Für die 2er Variante gebe ich deshalb auch 7 Punkte. Mit 3-5 Spielern ist das Spiel zwar immer noch ganz nett, wird aber leider zum reinen Ablege- und Nachziehspiel ohne taktische Einflussmöglichkeiten. Bei uns bleibt es daher leider meistens im Schrank.

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