Carnival of
Monsters |
Auf
einen Blick: Verlag : Amigo Autor : Richard Garfield Grafik : L. Billiau, M. Hoffmann, D. Lohausen, M. Menzel, O. Schlemmer, C. Stephan, F. Vohwinkel Spieleranzahl : 2 bis 5 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : ca. 45 min Erscheinungsjahr : 2019 Spielart: Aufbauspiel Auszeichnungen: A la carte 2020 (Platz 2) ZUR HAUPTSEITE |
Das
Spielmaterial 240 Karten - 108 Goldkronen - 24 Jäger - 5 Spielertableaus - 3 Jägerwürfel - 1 Spielplan - 1 Punkteblock - 1 Spielanleitung |
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Vorbereitung:
Zu Rundenbeginn wird zunächst eine Saisonkarte aufgedeckt. Diese Karte
zeigt die Art des Monsters an, welches in dieser Runde besonders
gefragt ist. Imn Rundenverlauf bekommt der Spieler einen Bonus, der eine
solche Tierart als Erster auspielt. Später am Rundenende bekommt dann
der Spieler nochmal einen Bonus, der die meisten Siegpunkte bei dieser
Monsterart in der laufenden Runde erspielen konnte. |
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Kartenverteilung:
Nun findet das eigentliche Spiel statt. Hierzu erhält jeder Spieler
acht Carnivalkarten auf die Hand, die nun gedraftet werden. Dazu sucht
sich jeder Spieler eine Karte aus seinen Handkarten aus, mit den er
spielen möchte. Die restlichen Karten legt ihr, je nachdem in welcher
Runde man sich befindet, zunächst vor eurem linken (ungerade
Rundenzahl) oder rechten Mitspieler (gerade Rundenzahl) ab. Mit der
ausgewählten Karte muss der Spieler nun eine von zwei möglichen Aktion
machen. Entwerder er legt sie verdeckt auf sein Tableau. In diesem Fall
muss er sofort eine Krone an die Bank zahlen. Hat er kein Geld muss er
einen Kredit aufnehmen, wofür es am Spielende allerdings Minuspunkte
gibt. Dafür kann ein Spieler eine verdeckte Karte aber jederzeit in
Spiel, außer während der Gefahrenprobe, regelkonform auspielen. Oder er
spielt die Karte sofort und dafür kostenlos aus. Folgende fünf Arten an
Karten gibt es im Spiel:
Im Spiel zu zweit erhält jeder Spieler ebenfalls acht Handkarten. Außerdem erhält jeder Spieler noch einen zusätzlichen Stapel mit sieben Karten. Nachdem er sich für eine Karte entschieden hat wählt er eine weitere Karte aus seiner Hand aus, die er nun abwirft. Danach nimmt er die oberste Karte von verdeckten Nachziehstapel auf die Hand. Erst dann gibt er seine Handkarten an seinen Mitspieler weiter. |
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Gefahrenprobe:
Wurden alle Karten in dieser Runde offen oder verdeckt ausgespielt,
wird überpüft ob ein Spieler Monster mit Gefahrensymbolen vor sich
ausliegen hat. Diese gilt es nun wegzuspielen. Das kann auf
unterschiedliche Wege geschehen. Zunächst werden die drei Würfel der Königlichen Jäger geworfen. Das Ergebnis zeigt, wieviele Symbole jeder Spieler bereits wegspielen kann. Dann kann jeder Spieler noch mögliche Mitarbeiter einsetzen und mögliche Jägermarker, die er durch Ereigniskarten gewonnen hat. Eingesetzte Mitarbeiten bleiben für die nächste Runde liegen. Eingesetzte Jägermarker müssen hingegen zurück in den Vorrat gegeben werden Ist die Summe aus Würfelergebnis, Mitarbeiter und Marker mindestens so hoch wie die Anzahl der Gefahrensymbole, so hat man die Monster besänftigt und es passiert weiter nichts. Konnte aber ein Spieler nicht alle Gefahrensymbole wegspielen, so muss er die verbleibende Differenz in Kronen bezahlen. Für jedes nicht weggespielte Gefahrensymbol, muss er drei Kronen an die Bank zahlen. Wie immer gilt auch hier: hat man keine Kronen, muss man einen Kredit aufnehmen. |
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Saisonende:
Zunächst wird geschaut, welcher Spieler die meisten Siegpunkte in der
durch die Saisonkarte geforderten Monsterart gemacht hat. Dieser Spieler
bekommt die Saisonkarte. Bei einem Gleichstand bekommt niemand den
Bonus. Die Karte kommt somit einfach aus dem Spiel. Nun werden alle in
dieser Runde ausgespielten Monster verdeckt in die eigene Menagerie
gelegt. Ausgespielte Länder und Mitarbeiter bleiben liegen und können
weiter in der nächsten Runde genutzt werden. |
Weitere
Infos: - Die Homepage von Amigo Spiele |
Superfred
vergibt 8 von 10
Punkten: Carnival
of Monsters ist ein tolles Drafting-Spiel, welches im Fantasy-Setting
angesiedelt ist. Als erstes fallen natürlich die liebevoll designten Karten auf,
von denen es über 200 Stück im Spiel gibt. Für die Gestaltung der
Karten hat man sich nicht einen, sondern direkt sechs namhafte Grafiker
gesucht, von denen jeder genau eine der sechs Welten im Spiel
erschaffen durfte. Das Regelheft sieht auf dem ersten Blick recht
umfangreich aus, die Regeln sind aufgrund von vielen Beispielen aber schnell
verständlich. Spätestens nach dem ersten Durchlauf sollte man die
Mechanismen verinnerlicht haben. Gespielt werden vier Runden, die alle
nach dem gleichen Prinzip ablaufen. Zu Beginn einer Runde erhält jeder
Spieler zufällig acht Karten, die entweder eine Landschaft, ein
Monster, einen unterstützenden Charakter, ein Ereignis oder einen Zielauftrag zeigen.
Von seinen Karten sucht sich jeder Spieler genau eine Karte aus und
gibt dann die restlichen Karten an seinen Nachbarn weiter. Von den
erhalten Karten such man sich dann wieder genau eine Karte aus, usw.
Dieses geschieht solange bis alle Karten verteilt sind, worauf dann
einen Rundenwertung erfolgt. Ein klassisches Drafting eben. Aber das
reine Heraussuchen der vermeintlich besten Karte würde das Spiel nicht
tragen. Vielmehr gilt es bei der Wahl der Karte verschiedene Dinge zu
beachten. Zunächst muss man sich bei jeder Karte entscheiden, ob man sie
sofort ausspielt oder vielleicht doch lieber zurückhält. Das
Zurückhalten kostet jedoch für jede Karte immer genau ein Gold. Und Gold
hat man in diesem Spiel immer zu wenig. Anfangs wird man erst ein paar
Gebietskarten ausspielen wollen. Denn nur wenn man Gebiete hat, kann
man auch Monster fangen, die einem Siegpunkte bringen. Einfache Monster
bringen wenige Punkte. Böse Monster bringen zwar deutlich mehr Punkte,
müssen aber möglicherweise am Ende gebändigt werden, was Kraft aber
auch Geld kostet. Hatte ich schon erwähnt, dass Geld immer knapp ist?
Na gut, ganz stimmt das nicht. Immerhin kann man sich jederzeit einen
oder auch mehrere Kredite nehmen. Blöderweise kann man Kredite nicht
zurückzahlen. Und außerdem geben diese am Spielende richtig viele
Minuspunkte. Natürlich kann man auch versuchen mit Aufträgen an
Siegpunkte zu kommen. Leider werden diese nicht sofort offen
ausgespielt, sondern müssen zurückgehalten werden. Ja, und somit kostet
auch jeder Auftrag, den ich für später sichern möchte erst einmal ein
Geldstück. Carnival of Monsters erfindet das Rad sicherlich nicht neu, die
wenn auch einfache Vernetzung der Möglichkeiten im Spiel lässt die
Spieler in eine fantastische Welt morphen. Klar, das Glück, welches die
Karten an die Spieler zu Anfang einer Runde an die verteilt oder
überhaupt dafür sorgt, dass bestimmte Karten ins Spiel kommen ist nicht
zu unterschätzen. Und es wird sicherlich Runden geben, wo man alles
richtig macht und dennoch nicht um den Sieg spielen kann. Dafür ist
Carnival of Monsters schnell gespielt, so dass durchaus die Zeit für
eine Revanche bleibt. Carnival of Monsters ist nach langer Zeit mal
wieder ein großes Spiel von Amigo und ein Stück weit geht man hier
sicherlich auch ein Risiko ein. Von Amigo-Spielen erwarte ich eher
einfache, schnell zugängliche Spiele. Ob Carnival of Monsters da das
richtige Spiel für die Oma und den Enkel ist, kann ich mir nur schwer
vorstellen. Immerhin ist auf der Schachtelrückseite klar erkennbar,
dass sich das Spiel an Experten und Strategen richtet. Die Strategen wiederum
könnten aufgrund der Einfachheit und der manchmal ungerechten
Kartenverteilung schnell unterfordert sein. Klar ist, dass Carnival of
Monster aber auch kein neues Magic The Gathering sein will. Es ist
einfach ein unterhaltsames Drafting-Spiel und hierbei macht es wirklich
alles richtig. Ok, fast alles. Eine Sache sei noch erwähnt. Das Spiel
laut Schachtelangaben für 2 bis 4 Spieler ausgelegt. Empfehlen kann ich
es aber tatsächlich erst ab drei Spieler. Es gibt zwar im Spiel zu
zweit die klassische Drafting-Variante mit verdeckten Decks, die mir
aber noch nie so richtig gefallen hat. Denn selbst bei erfahrenen
Spielern kommt es immer mal wieder vor, dass die beiden Spieler
plötzlich unterschiedliche Anzahlen an Karten in ihren Decks haben.
Während ich damit noch leben könnte, werden durch die blinden Decks
aber auch immer wieder Karten aus dem Spiel gezogen, wodurch man nur
selten gezwungen wird dem Mitspieler eine Vorlage liefern zu müssen.
Dieses nimmt dann doch schon ein Stück weit den Reiz aus einem
ansonsten tollen, richtig gut ansehendem Spiel mit vielen
Entscheidungsmöglichkeiten. Die Variante im Spiel zu zweit
funktioniert, ohne Frage, im Spiel ab drei Spieler ist Carnival of
Monsters aber deutlich stärker. Im Handel ist das Spiel für rund 35
Euro erhältlich.
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