Carcassonne Mayflower

Vielen Dank an Hans im Glück für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Klaus-Jürgen Wrede
Graphik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2008

Spielart : Legespiel



ZUR HAUPTSEITE
Carcassonne Mayflower von Hans im Glück

Das Spielmaterial
95 Landschaftskarten - 40 Siedler - 2 Landvermesser - 1 Spielbrett  - 1 Spielregel

1492 erweiterte sich der Horizont mit der Entdeckung Amerikas für die Europäer beträchtlich. Riesige neue Landmassen, die von den Europäern kurzerhand als nahezu unbesiedelt deklariert wurden, taten sich im Westen Nordamerikas auf. Dementsprechend machten sich im Verlauf der nächsten Jahrhunderte Millionen von Menschen auf, diesen neuen Kontinent zu besiedeln und dort eine neue und bessere Existenz zu begründen: In riesigen Treks zogen die Menschen Richtung Westen, immer auf der Suche nach einer besseren Zukunft, und legten dabei neue Städte, Straßen, Felder und Farmen an.

Vor dem Spiel wird jeweils ein Landvermesser auf das oberste und unterste Feld des Spielbretts gestellt. Die Landschaftskarten werden gemischt und in mehreren verdeckten Stapeln auf die Spielfläche gelegt. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält 6 Siedler in dieser Farbe, von denen einer als Zählstein auf das Feld 0 der Wertungsleiste gestellt wird. Der jüngste Spieler darf bestimmen, wer Startspieler wird.

Das Spiel wird in Spielerzügen gespielt. Der Startspieler beginnt mit seinem Zug und danach folgen dann die anderen Spieler im Uhrzeigersinn.Der Zug eines Spielers besteht dabei mindestens aus dem Ziehen und Legen einer neuen Landschaftskarte. Optional kann der Spieler noch einen eigenen Siedler einsetzen und danach erfolgt eventuell noch eine Wertung. Genau laufen diese Aktionen folgendermaßen ab:

1. Landschaftskarte ziehen und anlegen
Der Spieler muss eine Landschaftskarte von einem der verdeckten Stapel nehmen, zeigt sie allen Spielern und baut sie danach regelkonform ein. Regelkonform heißt dabei: Die neue Karte muss mindestens mit einer Kante an eine bereits ausliegende Karte angrenzen und alle Wegabschnitte, Stadtteile und Ebenenstücke müssen fortgesetzt werden. Kann die Karte nicht angelegt werden, dann wird sie aus dem Spiel genommen und der Spieler zieht eine neue Karte.

2. Siedler einsetzen
Der Spieler kann nun einen Siedler aus seinem eigenen Vorrat auf die soeben gespielte Karte stellen. Dabei kann der Siedler auf der Karte mit verschiedenen Funktionen eingesetzt werden:
Auf den durch die neue Karte verbundenen Wegen, Städten und Ebenen darf noch kein anderer Siedler stehen.

3. Wertung
Wenn ein Weg, eine Stadt oder eine Farm komplettiert wurde, dann wird nun gewertet. Die Komplettierung und Wertung für die einzelnen Gelände sieht folgendermaßen aus:
Nach einer Wertung werden die Siegpunkte mit dem Zählstein auf der Siegpunktleiste festgehalten. Außerdem erhält man für seinen Siedler vier Extrapunkte, falls sich der Siedler in einer Spalte mit einem Landvermesser befindet und man durch die Wertung bereits Siegpunkte erhalten hat.

Jedesmal wenn ein Bauwerk fertiggestellt wurde, muss der Spieler, der die Wertung ausgelöst hat, einen der Landvermesser eine Spalte weiter nach Westen ziehen. Wenn nicht beide Landvermesser in der gleichen Spalte stehen, dann muss der Spieler den Landvermesser bewegen, der noch weiter im Osten steht. Wenn sich nach der Bewegung des Landvermessers östlich der einen oder beiden Spalten mit Landvermessern noch Farmer, Sheriffs oder Banditen befinden, werden diese nun den Spielern zurückgegeben. Trapper bleiben allerdings liegen.

Das Spiel endet
, sobald die letzte Landschaftskarte gespielt wurde. Nun erhalten alle Spieler ein letztes Mal Siegpunkte:
Damit ist auch die letzte Wertung beendet. Der Spieler, der nun mit seinem Zählstein am weitesten vorne auf der Siegpunkteleiste steht und somit die meisten Punkte hat, hat das Spiel gewonnen.
(Troudi 23.02.09)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

millibeth vergibt 7 von 10 Punkten:
"Carcassonne Mayflower" besticht gegenüber dem Carcassonne-Originalspiel mit einigen wirklich gelungenen Verbesserungen. Zum einen erleichtert das Anlegen an die Punkteleiste den Einstieg ins Spiel. Zum anderen sorgen die beiden Landvermesser für einen deutlich dynamischeren Spielverlauf. Nicht nur, dass man durch gezielte Punktewertungen  ungewertete  Figuren der lieben MitspielerInnen  vom Spielplan entfernen kann. Eigene Figuren, die festgesetzt in verbauten Städten oder an missglückten Straßen standen, werden auf diese Weise wieder für aussichtsreichere Aktionen verfügbar. Zudem kann man versuchen, Extrapunkte einzuheimsen, indem man gezielt dann wertet, wenn die eigene Figur auf gleicher Höhe mit den Landvermessern eingesetzt wird. Durch den Druck, innerhalb einer selbst- oder durch die Mitspieler verursachten Zeitspanne, eine Punktewertung auszulösen, kommt es im Gegensatz zum Urspiel kaum mehr vor, dass an größenwahnsinnigen urbanen Projekten gebastelt wird. Auch der Bau einer Farm, das Äquivalent zum Kloster bei Carcassonne, gestaltet sich nunmehr als riskanter. Alles in Allem ein wirklich gelungener Carcassonne-Nachfolger mit einer runden Thematik. Wer noch kein Carcassonne besitzt, sollte erwägen, "Carcassone Mayflower" zu kaufen. Wer schon eins hat, sollte das Spiel lieber vorher einmal anspielen, denn das Spielprinzip ist ja trotz der Änderungen überwiegend gleich. Für Fans ist der Erwerb zum Preis von ca. 15 Euro aber wohl auf jeden Fall Pflicht.

Fragen zu Carcassonne Mayflower? Schickt uns eine Mail.