Captain Jack's Gold

Vielen Dank an noris für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : noris
Autor : Christian Fiore und Knut Happel
Grafik : Christian Fiore
Spielanzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 8 Jahre
Dauer : 30 bis 60 min
Erscheinungsjahr 2010

Spielart: Kartensammelspiel


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Captain Jack's Gold von noris

Das Spielmaterial
1 Pirateninsel - 25 Piratenmünzen - 90 Spielkarten - 20 Kaperbriefe - 4 Piratenschiffe - 4 Schiffstafeln - 1 Würfel  - 1 Spielanleitung

Ziel des Spielesist es durch das Finden von Schätzen und durch das Erfüllen von Aufträgen als erster Spieler die geforderte Anzahl an Piratenmünzen  zu sammeln.

Zu Beginn des Spieles erhält jeder Spieler ein Schifftableau und ein Piratenschiff in seiner Wunschfarbe. An das Schiffstableau können später Segel für die Geschwindigkeit des Schiffes als auch Kanonen für die Kampfstärke angelegt werden. Außerdem können hier Güter im Laderaum des Schiffes verstaut werden. Die 20 Kaperbriefe werden gut gemischt und zu einem verdeckten Nachziehstapel bereit gelegt. Die obersten vier Kaperbriefe werden offen neben dem Nachziehstapel bereit gelegt. Auf Kaperbriefen sind Waren oder Flaggen abgebildet, die später im Spiel erbeutet werden können um einen solchen Auftrag zu erfüllen. Die 90 Spielkarten werden nach ihren Rückseiten sortiert und zu drei getrennten Nachziehstapeln bereit gelegt. Auf den Spielkarten findet man später im Spiel Ereignisse durch die man an Waren, Flaggen oder Schätzen aber auch Segel und Kanonen gelangen kann. Außerdem wird noch die Pirateninsel mit den Piratenmünzen in die Tischmitte gelegt.
Anmerkung: Wird die Grundversion von Captain Jack's Gold gespielt, werden einige Karten im Vorfeld aussortiert. Diese werden in der Grundversion nicht benötigt.

Gespielt wird reihum. 
Der aktive Spieler muss in seinem Zug entweder eine Aktion auf dem Meer oder auf der Pirateninsel ausführen.
Auf dem Meer: Der Spieler muss sich für einen der drei Kartenstapel entscheiden, der je nachdem ob "Küstennähe", "Schiffspassage" oder "Hohe See" gewählt wird, unterschiedliche Ereignisse beinhaltet. Die Karten selber sind zweigeteilt. Wird eine Karte aufgedeckt gilt immer das Ereignis bei dem ein grüner Pfeil zu sehen ist.  Um anzuzeigen welcher Kartenstapel gewählt worden ist, stellt der Spieler sein Piratenschiff oberhalb des Stapels ab. Die Anzahl der Segel an seinem Schiff gibt an, wieviele Karte der Spieler maximal von diesem Stapel aufdecken darf. Zunächst deckt der Spieler die oberste Karte auf. Er entscheidet ob er diese Karte spielen möchte oder doch lieber auf den Ablagestapel legt um eine neue Karte zu ziehen. Hat der Spieler die maximale Kartenanzahl gezogen muss er die letzte Karten spielen. Einige Karten zeigen ein Flaute-Symbol. Wird eine solche Karte aufgedeckt, darf der Spieler keine weiteren Karten nachziehen, er muss diese Karte spielen. Auf den Karten können unterschiedliche Ereignisse abgebildet sein:
  • Segel: Zeigt die Karte ein oder mehrere Segel, so wird die Karte an den Segelbereich des Schiffes angelegt. Hierdurch kann der Spieler zukünftig mehr Karten nachziehen.
  • Kanonen: Zeigt die Karte eine oder mehrere Kanonen, so wird die Karte an den Kanonenbereich angelegt. Hierdurch wird die Kampfkraft des Schiffes erhöht.
  • Waren: Zeigt die Karte eine oder mehrere Waren, so wird die Karte in den Laderaum gelegt.
  • Schiffe: Zeigt die Karte ein Schiff so kann dieses angegriffen werden. Die Stärke des Schiffes ist auf der Karte angegeben. Um das Schiff zu kapern muss der Spieler mindestens den angegebenen oder einen höheren Wert würfeln. Die Anzahl der eigenen Kanonen gibt an wie oft gewürfelt werden darf. Ist das Kapern erfolgreich, wird die Karte in den Laderaum gelegt. Auf vielen Schiffskarten sind Flaggen, Waren oder Schatzkarten abgebildet, die man im Hafen der Insel möglicherweise gegen Siegmünzen eintauschen kann. Kapert man ein Schiff, auf dem eine Goldmünze abgebildet ist, so nimmt man sich sofort eine Piratenmünze und legt diese Karte auf den entsprechenden Ablagestapel. Ist das Kapern nicht erfolgreich, so darf der Spieler links vom aktiven Spieler eine beliebige Karte mit Segeln oder Kanonen vom Schiff entfernen und auf den Ablagestapel legen.
  • Entersymbol: Zeigt die Karte neben einem Ereignis auch ein Entersymbol, so kann man sich entscheiden, das Ereignis zu spielen oder einen Mitspieler zu entern dessen Schiff ebenfalls an dem Kartenstapel steht, von dem man gerade Karten zieht. Entscheidet man sich für das Entern so wirft man so oft den Würfel wie man Kanonen besitzt und merkt sich die höchste Zahl. Das Gleiche macht danach der angegriffene Spieler, auch er würfelt so oft wie er Kanonen auf dem Schiff hat. Der Spieler mit der höheren Zahl gewinnt und darf sich eine beliebige Karte vom unterlegenen Spieler aussuchen und an sein eigenes Schiff anlegen. Bei Gleichstand wird das Entern wiederholt.
Grundsätzlich gilt: Alle Karten werden zunächst mit dem Pfeil nach oben angelegt. Außerdem dürfen zu keiner Zeit mehr als sieben Karten insgesamt am Schiff angelegt werden.
Auf der Insel: Entscheidet sich der Spieler die Insel anzufahren, stellt er sein Piratenschiff an die Insel. Hier kann er nun beliebig oft in beliebiger Reihenfolge die nachfolgenden Aktionen durchführen.
  • Kaperbrief erfüllen: Zu jeder Zeit liegen vier Kaperbriefe offen aus. Auf einem solchen Kaperbrief sind Waren oder Flaggen angegeben. Hat man entsprechende Waren oder Flaggen in seinem Schiff, so kann man diese Karten abgeben und erhält soviele Piratenmünzen wie auf dem Kaperbrief angegeben. Der erfüllte Kaperbrief kommt aus dem Spiel und es wird sofort ein neuer Kaperbrief aufdeckt, so dass wieder vier Kaperbriefe offen liegen.
  • Karten drehen: Der Spieler kann Karten die an seinem Schiff liegen drehen. So kann er zum Beispiel eine Karte die im oberen Bereich Segel zeigt und im unteren Bereich Kanonen zu sehen sind, vom Segelbereich in den Kanonenbereich umlegen.
Außerdem kann ein Spieler, egal für welche Aktion er sich entscheidet jeder Zeit drei Schatzkarten verkaufen, die er an seinem Schiff liegen hat. Er erhält dafür zwei Piratenmünzen. Die Karten werden danach entsprechend auf die Ablagestapel gelegt.
Nachdem der Spieler seine Aktion durchgeführt hat, kommt der nächste Spieler an die Reihe. Das gesetzte Piratenschiff bleibt an der Stelle stehen, bis der Spieler wieder an die Reihe kommt und sich für eine neue oder auch selbige Aktion entscheidet.

Es gewinnt der Spieler, der als erster die geforderte Anzahl an Piratenmünzen, im Viererspiel sind es zum Beispiel sieben Münzen, sammeln konnte.


Ausbauspiel:
Das Grundspiel kann um folgende Regeln erweitert werden:
(Superfred 2.10.11)

Weitere Infos:
- Die Homepage von noris Spiele

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Captain Jack's Gold ist ein tolles Familienspiel rund um das Thema Piraten und Schatzsuche, bei dem fast alles stimmt. Dieses fängt schon mit der Verpackung an. Das Spiel kommt nicht einfach in einer quarderförmigen Schachtel daher, so wie die meisten Spiele, sondern in einer Pappschatzkiste. Wenn man die Kiste öffnet findet man neben den vielen Spielkarten, den dicken Schiffsfiguren und den kleinen, laminierten Spielertableaus auch 25 schwere Metallmünzen, die es im Spielverlauf zu sammeln gilt. Die Spielregel, die auf dem ersten Blick recht umfangreich erscheint, ist zum einen mit vielen Beispielen versehen. Zum anderen hat man die Regeln in ein Grundspiel und in ein Ausbauspiel geteilt, so dass man als Spieler, der es nicht unbedingt gewohnt ist eine umfangreiche Regel zu verinnerlich, das Spiel Schritt für Schritt erlernen kann. Dabei bietet das Basisspiel alle Grundmechanismen des Spieles. Die Erweiterung ermöglicht zusätzlich eine Vielzahl an kleineren und größeren Details, die das Spiel noch abwechsungsreicher machen. Das Spiel selber unterhält prima, macht Spass bringt aber im Vergleich zu vielen anderen Spielen selber nichts neues. Der Grundmechanismus besteht darin, dass man das Meer erkundet indem man von inhaltlich unterschiedlichen Kartenstapeln solange Karten aufdeckt, bis eine interessante Karte für den Spieler dabei ist, die ihm gefällt oder bis eine Regel ihn zwingt diese Karte sofort zu spielen. Der Spieler findet Karten um sein Schiff auszubauen, um es schneller zu machen und ihm Kampfstärke zu verleihen, aber auch eine Vielzahl von, im weitesten Sinne Waren, die man in Form von Aufträgen im Hafen gegen Piratenmünzen eintauschen kann. Natürlich ist bei einer solchen "Schatzsuche" auf dem Meer vieles nicht planbar und der Faktor Glück spielt schon eine Rolle die man nicht unterschätzen sollte, auch in der Ausbauversion, dennoch haben sich in allen Spielrunden die Spieler über die komplette Spieldauer sehr gut unterhalten. Die Interaktion ist dabei eher gering, da man für sich selber sein Schiff optimiert und versucht schnellstmöglich an die zum Sieg benötigten Piratenmünzen zu gelangen. Das Spiel ist somit prima zu zweit spielbar, aber auch in einer Runde zu viert kommt es kaum zu Längen, auch wenn man als nicht aktiver Spieler letztendlich zum Zuschauen verdammt ist. Insgesamt kam das Spiel bei uns sehr gut an, einiger Spieler sagten sogar, dass es das beste Piratenspiel sei dass sie jemals gespielt hatten. Anderen Spielern war hingegen, das Glückselemet durch die nachgezogenen Karten und dem Würfel zu hoch. Wer das Thema Piraten und Schatzsuche mag, sollte sich Captain Jack's Gold näher anschauen. Im Handel ist die Schatzkiste für faire, rund 19 Euro erhältlich.

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