Canal Mania

Auf einen Blick:
Verlag : Ragnar Brothers
Autor : Gary Dicken / Phil & Steve Kendall
Grafik : Colin Jones / studio@d-blue.com
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 120 min
Erscheinungsjahr : 2006

Art : Strategiespiel / Aufbauspiel

Auszeichnungen:
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2007

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Canalmania von Ragnar Brothers

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 5 Ingenieurskarten - 28 Vertragskarten - 175 Kanalplättchen - 15 Schiffe - 15 Güterwürfeln - 2 Spielübersichtskarten - 77 Baukarten  - 1 Spielanleitung (Englisch)

In Großbritannien nahm die Industrielle Revolution bereits Ende des 18. Jahrhunderts größere Ausmaße als in Deutschland an. War in der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert vor allem auch die Eisenbahn ein wichtiger Motor der industriellen Entwicklung war, war in England im 18. Jahrhundert der Bau von Kanälen kreuz und quer über die ganze Insel eine Revolution der Infrastruktur. Hier setzen nun die Spieler ein: Als reiche Spekulanten bauen sie mit ihren Gesellschaften Kanäle im staatlichen Auftrag und versuchen danach durch den Transport von Waren diese Kanäle lukrativ zu machen. Wer kann also zu einem Großmagnaten der englischen Kanalgesellschaften aufsteigen?

Vor dem Spiel werden die blauen von den schwarzen Vertragskarten getrennt und separat gemischt. Die 5 obersten blauen Verträge werden offen neben die Spielfläche gelegt, der letzte blaue Vertrag kommt als oberste Karte auf den verdeckten Stapel mit den schwarzen Vertragskarten, die so einen Nachziehstapel bilden. Auch die Baukarten werden gemischt und die ersten 5 offen neben die Spielfläche gelegt. Danach wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält darin alles entsprechend farbige Material. Ein Schiff stellt jeder Spieler auf das Startfeld der Siegpunktleiste. Die Ingenieurskarten werden gemischt und jeder Spieler erhält eine davon. Evtl. übrig bleibende Ingenieurskarten werden offen neben die Spielfläche gelegt. Jeder Ingenieur hat eine Sondereigenschaft, die man nun nutzen kann. Der Spieler, dessen Ingenieur das früheste Geburtsdatum hat, wird außerdem der Startspieler.

Das Spiel wird in Runden gespielt. Eine Runde besteht dabei aus so vielen Spielerzügen, wie Spieler teilnehmen. In seinem Spielerzug spielt jeder Spieler mehrere Phasen durch. Diese laufen folgendermaßen ab:

1. Phase
In der ersten Phase hat ein Spieler drei Möglichkeiten, aus denen er eine auswählen kann:
2. Phase
In der zweiten Phase hat ein Spieler 2 Möglichkeiten, von denen er wiederum genau eine durchführen kann:
3. Phase
In der dritten Phase kann der Spieler lediglich eine Aktion ausführen: Er kann einen Güterwürfel bewegen. Dabei kann er jeden Güterwürfel bewegen, der in einer Stadt liegt, die an einen seiner Kanäle angeschlossen ist. Die Bewegung verfolgt danach über die Kanalabschnitte zwischen den einzelnen Städten, wobei der erste Abschnitt immer dem Spieler gehören muss. Er kann den Güterwürfel dann beliebig viele Abschnitte weit bewegen, solange er jede Stadt in einer Farbe nur einmal anfährt. Pro genutztem Abschnitt erhält der Besitzer 1 Punkt für jede Stadt, die angefahren wird. Dabei zählt auch die Anfangs- und die Zielstadt. Sollte ein Abschnitt eines anderen Spielers benutzt werden, zählt die Stadt in der gewechselt wird, für beide Spieler als ein Punkt.

Alternativ zu jeder Aktion in einer der drei Phasen kann der aktive Spieler die oberste Baukarte vom Nachziehstapel nehmen. Wenn sich auf einer solchen Karte ein Gütersymbol befindet, dann kann der Spieler sich selber aussuchen, ob er eine Ware einsetzen will oder nicht.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler eine bestimmte Anzahl an Siegpunkten erreicht hat: 60 Punkte bei 3, 50 bei 4 und 40 Siegpunkte bei 5 Spielern. Alternativ dazu endet das Spiel auch, wenn die letzten 5 Vertragskarten aufgedeckt wurden. In beiden Fällen wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt und danach noch zwei weitere Runden. Danach erfolgt die Wertung in drei Kategorien:
Der Spieler, dessen Schiff nun am weitesten vorne auf der Siegpunktleiste steht, hat das Spiel gewonnen.

(Troudi, 24.01.07)
Weitere Infos:
- Die Homepage von Ragnar Brothers

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Der kleine englische Spieleverlag hat hier ein hochinteressantes strategisches Aufbauspiel entwickelt, das sich wirklich sehen lassen kann. Im Vordergrund der Überlegungen der Spieler steht dabei die richtige Auswahl der Verträge in Kombination mit dem maßvollen Einsatz der eigenen Kanalplättchen, denn wer blind darauf losbaut, wird am Ende gar nicht alle Verbindungen realisieren können. Zunächst hat sich in unserern Runden ein relativ zusammenhängendes Netz an Kanälen ausgezahlt, wenn es um den Transport von Waren ging. Bei den Verbindungen sollte man immer auch mit erwägen, welche anderen Städte sich noch mit anschließen lassen, denn das bringt einem ebenfalls deutliche Vorteile beim Warentransport. In diesem Rahmen ist auch die Auswahl von Baukarten wichtig: Wer eben kann, der sollte Karten mit Warensymbolen nur dann nehmen, wenn sie einem selber in absehbarer Zeit Vorteile bringen. Geht das nicht, ist dies nicht nur ein reines Glückselement im Spiel, sondern so sollen auch Waren ins Spiel gebracht werden. Der Transport an sich ist dann dementsprechend lukrativ. Auch die Ingenieure sind ein schönes Element: Wer den richtigen Ingenieur tauscht, der kann sich dadurch deutliche Vorteile bei seinen Bauvorhaben verschaffen. Dabei sind die Ingenieure sehr ausgeglichen entwickelt worden, denn alle Ingenieure im Spiel sind für das Spiel gleichermaßen nutzbar. Durch die einfachen Regeln und den flotten Spielverlauf ist das Spiel dabei sowohl für Vielspieler als auch für Familien geeignet, was das Spiel zusätzlich interessant macht. Auch die einzelnen Spielkomponenten haben für einen Verlag dieser Größe exzellente Qualität. Momentan kann das Spiel nur direkt über den Verlag direkt für ca. 40 Euro bestellt werden.

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