Brass |
Auf einen
Blick: Verlag : Warfrog Games Autor : Martin Wallace Graphik : Peter Dennis / Solid Colour Spieleranzahl : 3-4 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : ca. 120 min. Erscheinungsjahr : 2007 Spielart : Strategiespiel Auszeichnungen: NL Spielepreis 2010 Nominierungsliste Jogo do Ano 2007 IGA Multiplayer Nominierungsliste 2008 ZUR HAUPTSEITE |
Das Spielmaterial 1 Spielbrett - 8 Spielermarker - 66 Karten - 30 schwarze Holzquader (Kohle) - 25 orangene Holzquader (Eisen) - 1 schwarzer Baumwollmarker - 100 Plastikmünzen - 12 Plättchen Ferner Markt - 4 Countersätze für die Spieler bestehend aus: 12 Countern Baumwollspinnerei - 8 Countern Hafen - 7 Countern Zeche - 6 Countern Schiffswerft - 4 Countern Eisenhütte - 14 Kanal-/Eisenbahnplättchen - 2 Siegpunktmarkern - 2 Holzscheiben - 1 Spielregel (Englisch/Deutsch/Französisch) |
Weitere Infos: - Die Homepage von Warfrog Games |
Troudi vergibt 8 von
10 Punkten: Als
Einstieg: Ein durchweg geniales Spiel, das allerdings einen gewaltigen
Haken hat. Dieser gewaltige Haken ist die Anleitung: Wie schon bei
anderen Spielen des Verlages vorher ist sie völlig konfus und
unstrukturiert und es fällt wirklich schwer, das Spiel nur nach
der Anleitung zu verstehen. Durch eine offensichtlich besonders
merkwürdige Vorgabe des Verlages musste der Übersetzer in der
deutschen Regel die Reihenfolge des englischen Glossars beibehalten, so
dass hier die einzelnen Begriffe in keiner logischen Reihenfolge zu
finden sind, was ein schnelles Nachschlagen unmöglich macht. Der
Übersetzer hat sich allerdings die Mühe gemacht, ein
deutsches Glossar in der richtigen alphabetischen Reihenfolge zu
erstellen, das bei Hall9000 zu finden ist. Soviel dazu, denn wenn man
das Spiel einmal verstanden hat, dann ist "Brass" wirklich
großartig: Grundsätzlich geht es darum, mit den eigenen
Handkarten eine Strategie zu entwickeln, die einen in beiden Runden
möglichst viele Siegpunkte machen lässt. Hier eine eindeutige
Strategie zu beschreiben ist unmöglich, denn die Wege zum Gewinn
des Spiels sind vielfältig: Grundsätzlich hängt das
natürlich von der Art der Karten ab, die man auf der Hand hat.
Danach richtet sich die eigene Strategie dann vor allem auch danach,
was die anderen Spieler so bauen und wo man auf dem Spielplan noch
transport- und industrietechnische Lücken füllen kann. In
unseren Runden war vor allem das Bauen eines zusammenhängenden
Kanal- oder Eisenbahnnetzes sehr punkteträchtig. Lohnenswert, wenn
man über genügend Einkommen verfügt, ist dann auch der
Bau einer Werft, da gerade hier nur eine sehr begrenzte Anzahl gebaut
werden kann und diese Möglichkeit die meisten Siegpunkte, um die
es ja letztendlich geht, bringt. Der Verkauf von Baumwolle über
einen eigenen Hafen ist ebenfalls sehr lukrativ und gerade während
der Eisenbahnepoche lohnt sich der Bau von Kohleminen enorm. Und auch
das Aufnehmen eines Kredites, um einen Zug optimal ausnutzen zu
können, ist immer eine Überlegung wert. Wie gesagt, es gibt
hier zahlreiche Möglichkeiten. Allerdings waren Spieler, die sich
in allen Bereichen stark gemacht haben, in unseren Testrunden eher
weniger erfolgreich. Das mag vor allem auch an der Reihenfolge der
Industriecounter liegen: Wer schon in der Kanalepoche von allen
Plättchen die exklusiv für diese Epoche geeigneten
wegzuspielen versucht, verlor in der Regel zu viel Zeit und bekam es
dann auch mit Gebäuden zu tun, die nicht mehr umgedreht werden
konnten, d.h. im Endeffekt dann zwar gebaut aber nicht gewertet wurden.
Wenn man sich also auf bestimmte Zweige konzentriert hat man in der
Eisenbahnepoche dann den Nachteil, dass man hier wieder den Zeitfaktor
hat, weil bei einigen Industrieplättchen dann erst die für
die Kanalepoche weggespielt werden müssen. Aufgrund der Spieltiefe
und der zahlreichen Möglichkeiten ist "Brass" dann auch eines der
interessantesten Spiele des letzten Jahres, auch wenn die Anleitung
wirklich zum Erbarmen ist. Dabei kann "Brass" sowohl mit 3 wie auch mit
4 Spielern optimal gespielt werden. Eine echte Empfehlung! Das Spiel
ist für ca. 35 Euro im Handel zu haben.
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