Boomtown

Auf einen Blick:
Verlag : Face2Face Games
Autor : Bruno Cathala und Bruno Faidutti
Grafik : Kara
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2004

Spielart: Kartenablegespiel

Auszeichnungen:
Spiel des Jahres 2005 Empfehlungsliste
A la carte 2005 (Platz 6)
Japanese Best Advanced Game 2005 (Platz 14)

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Das Spielmaterial
60 Karten - 2 Würfel - 5 Bürgermeister-Marker - 10 Boomtown-Chips - Plastikmünzen - 1 Spielregel

Der Goldrausch ist ausgebrochen! Die Spieler versuchen nun, möglichst wertvolle Minen und mitsamt den Schürfrechten zu ersteigern um auch schnell Geld verdienen zu können. Aber auch lukrative Ämter und einige andere Geschäfte warten auf neue Besitzer. Das dabei alles nicht immer mit so ganz rechten Dingen zugeht, ist klar. Der Spieler mit dem meisten Gold gewinnt das Spiel.

Zur Vorbereitung des Spiels erhält jeder Spieler von der Bank 10 Gold, außerdem werden alle Karten gemischt und in einem Nachziehstapel bereitgelegt. Mehr gibt es nicht zu tun. Es muss nur noch ein Startspieler bestimmt werden, in den nächsten Runden ist dann der Gewinner der Versteigerung der Startspieler.

Es wird immer eine Runde gespielt. Dazu werden vom verdeckten Nachziehstapel soviele Karten aufgedeckt, wie Spieler teilnehmen. In der ersten Runde werden immer nur Goldminen aufgedeckt, andere Karten die aufgedeckt werden (Ereigniskarten) wandern in den Stapel zurück.

Dann müssen die Spieler um die Karten bieten. Der Startspieler gibt dabei das erste Gebot ab, das ein Gold oder mehr betragen muss. Danach sind die Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Jeder Spieler muss entweder mehr bieten als sein Vorgänger oder kann passen. Passt ein Spieler, kann er nicht wieder in die Versteigerung einsteigen. Die Versteigerung endet, wenn nur noch ein Spieler übrig ist.

Wichtig ist die Verteilung des Geldes: Der Gewinner der Auktion nimmt das Geld aus seinem persönlichen Vorrat und gibt es an den Spieler rechts neben ihm weiter. Dieser nimmt sich die Hälfte (aufgerundet) und gibt das Geld dann an seinen rechten Nachbar weiter usw. - bis das Geld aufgebraucht ist. Das Geld kommt niemals zurück zum Gewinner der Auktion. Bekommt der Spieler links neben dem Startspieler 2 oder mehr Gold, darf er alles behalten. Bei 3 Spielern funktioniert das genauso, der dritte Spieler gibt allerdings sein restliches Geld an die Bank ab.

Danach werden dann die Karten verteilt: Natürlich darf sich der Gewinner der Auktion als erster Spieler eine beliebige Karte nehmen. Minen müssen sofort ausgespielt werden, bei Ereigniskarten ist das unterschiedlich (Es gibt 11 unterschiedliche Arten von Ereigniskarten. Manchmal müssen beim Ausspielen die lieben Mitspieler Geld an die Bank zahlen, der Bürgermeister wird zum Gouverneur und kassiert doppelt etc.. Die Karten müssen entweder sofort ausgespielt werden, z. T. dürfen sie aber auch auf der Hand behalten werden). Spielt ein Spieler eine Mine in der Farbe bzw. in der Stadt aus, von der bereits ein Mitspieler Bürgermeister ist, muss dieser Spieler an den Bürgermeister soviel Gold bezahlen, wie dieser Minen in der Stadt hat. Ein Spieler wird Bürgermeister, sobald er von einer Minenart zwei Stück ausliegen hat (Grün=Cactus Junction, Lila=Cold Mountain, Rot=Coyote City, Gelb=Dry Gulch, Blau=San Narcisco). Der Spieler erhält dann den dementsprechenden Bürgermeister-Marker. Wenn ein anderer Spieler mehr Minen der selben Art ausspielt, wird dieser Spieler neuer Bürgermeister.

Danach wird dann Gold abgebaut: Ein Spieler würfelt mit 2 Würfeln, die Minen mit der entsprechenden Zahl im quadratischen Kästchen oben links produzieren nun die angegebene Anzahl Gold. Dies wird den jeweiligen Besitzern von der Bank sofort ausgezahlt. Eine Besonderheit stellen die Minen mit der Aufschrift "Dangerous Mine/Gefährliche Mine" dar: Wird eine 2 oder 12 gewürfelt, werden diese Minen zerstört und aus dem Spiel genommen.

Sind alle diese Aktionen durchgeführt worden, beginnt eine neue Runde.

Das Spiel endet,
sobald der Nachziehstapel einmal durchgespielt worden ist. Dann erhält jeder Spieler Punkt: Jeweils einen Punkt für jedes Stück Gold das er besitzt, 1 Punkt pro Produktionswert der einzelnen Minen und 5 Punkte für jeden Bürgermeister. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

(Troudi 16.02.05)

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Alles in allem ist "Boomtown" ein schönes Zocker-Spiel. Besonders interessant ist der Mechanismus der Versteigerung, der immer nur der Höchstbietende bezahlen muss und man daher auch noch eine ganz gute Karte kriegen kann, vorausgesetzt man sitzt an der richtigen Stelle. Auch die Art der Geldverteilung ist interessant. Wie bei allen Spielen bei denen sowohl positive als auch negative Sonderkarten zur Verfügung stehen ist man auch bei "Boomtown" gerne mal bereit, für eine Karte viel Geld zu bieten, die einem selber nicht viel bringt, von anderen Spielern aber gegen einen sehr viel Schaden anrichten würde. Welche Karten auf den Tisch kommen ist natürlich relativ zufallsabhängig. Das System mit dem Goldabbau ist zwar nicht gerade neu, aber so ganz amüsant. Wer allerdings Pech hat, kriegt nur sehr allmählich Geld zusammen. Insgesamt ein gelungenes Spiel mit toller Graphik und netter Thematik, auch gerade für Fans von Cathala/Faidutti-Spielen ein Leckerbissen. Die Regeln sind einfach, ein schönes Spiel um einen längeren Spieleabend zu beginnen oder auch mal so für eben zwischendurch. Der Preis liegt - für meinen Geschmack - mit knapp 20 Euro allerdings bei dem Schachtelinhalt etwas zu hoch.

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