Beziehungskisten

Auf einen Blick:
Verlag : db-Spiele
Autor : Dirk Henn
Grafik : Barbara Henn
Spieleranzahl : 3-8 Spieler
Alter : kein Angabe
Dauer : 30 bis 60 min.
Erscheinungsjahr : 1994
 
Spielart: Zugspielspiel

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Beziehungskisten von db-Spiele

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 7 Spielfiguren - 56 Spielkarten - Wettzettel - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es, den Ziellauf der sieben Figur aufgrund seiner eigenen Kartenhand vorherzusehen, um dadurch möglichst viele Punkte zu erhalten.

Insgesamt kämpfen sieben Spielfiguren, die jeweils von allen Spieler bewegt werden können, um die Plazierung. Bewegt werden die Figuren, in dem man Karten ausspielt. Jede Karte zeigt eine Figur und einen Zahlenwert von 1 bis 5, der die Zugweite angibt. Nachdem die 56 Karten gut gemischt worden sind, werden sie in gleicher Anzahl an die Mitspieler verteilt. Sollte eine komplette Aufteilung nicht möglich sein, zum Beispiel bei 3, 5 oder 6 Spielern, werden im Vorfeld zufällig 1er Karten aus dem Spiel genommen. Nach Verteilung der Karten muss jeder Spieler die gleiche Anzahl an Karten auf seiner Hand haben.

Auf Grund der eigenen Karten muss nun jeder Spieler einen Tipp abgeben, welche drei Spielfiguren er werten möchte. Diese Figuren werden mit den Faktoren von 1 bis 3 auf seinem Tippschein versehen. Wenn die Spielfiguren später ins Ziel einlaufen, erhalten sie dafür Punkte. Die erste Figur erhält den Faktor 7, jeder weitere Figur einen Faktor um eins reduziert.

Nachdem alle Spieler ihren Tipp abgegeben haben, werden alle Figuren auf das Startfeld der Wegstrecke plaziert. Das Startfeld ist dabei das einzige Feld, auf dem mehrere Figuren stehen können. Nun kann das Rennen beginnen.

Es wird reihum gespielt. Der aktive Spieler legt eine Karte und zieht die entsprechende Figur, um die auf der Karte angegebene Anzahl von Felder nach vorne. Endet der Zug dieser Figur auf einem Feld, auf dem sich bereits eine Figur befindet, kommt es zu einem Konflikt, der sofort gelöst werden muss. Auf dem Spielplan selber, befindet sich eine grosse Kreuztabelle, die angibt in welcher Beziehung die Figuren zueinander stehen, und um wieviele Felder sich diese beiden Figuren nun von diesem Konfliktort bewegen. Dieses können bis zu 3 Felder vor, oder auch zurück sein. Dadurch, dass ein Konflikt aufgelöst worden ist, können weitere entstehen, die ebenfalls sofort aufgelöst werden. Erst wenn alle Figuren wieder alleine auf einem Feld stehen ist der nächste Spieler an der Reihe.

Immer wenn eine Figur das Ziel erreicht, wird diese auf das entsprechende Plazierungsfeld gestellt. Danach geben alle Spieler Karten dieser Farbe ab, schliesslich werden diese ja nicht mehr benötigt. Das Spiel endet, wenn alle Figuren das Ziel erreicht haben, oder bis alle Karten aller Spieler ausgespielt worden sind. Figuren die bis dato noch nicht das Ziel erreicht haben, werden nun in Reihenfolge ihrer Position auf dem Spielfeld, auf die nachfolgenden Einlaufplätze gestellt.

Nun folgt die Endabrechnung. Jeder Spieler multipliziert für alle drei Figuren auf die er getippt hat, den Faktor und die Einlaufpunkte und addiert danach die drei Produkte. Zum Beispiel hat ein Spieler der roten Figur den Faktor zwei gegeben. Rot wurde dritter und erhält damit noch 5 Punkte. Der Spieler erhält somit für den roten Tipp 10 Punkte. Es gewinnt der Spieler, der mit seinen Tipps die meisten Punkte machen kann.
(Superfred 19.12.06)

Superfred vergibt 6 von 10 Punkten:
Beziehungskisten ist ein nettes Zugspiel, welches durch einen sehr interessanten Zugmechanismus auffällt. So kann man Figuren auf die man nicht gewettet hat nach vorne ziehen, aber durch geschickt geplante Konflikte wiederum die eigene Figuren puschen. Ohne Frage, Beziehungskisten macht Spass, krankt aber auch leider etwas. So wird zum einen durch die Handkarten Einfluss vorgegaukelt, der vielleicht im Augenblick des Zuges vorhanden ist, bis man wieder an der Reihe ist, hat sich die Situation auf dem Brett komplett geändert. Da lohnt es sich auch nicht zu Bluffen, da man über kurz oder lang sowieso alle Karten runterspielen muss. Dennoch möchte man natürlich Einfluss auf das Spiel nehmen und rechnet im Kopf die beste Zugkombination aus, die man mit seiner Kartenhand erzielen kann. Dieses hat leider den Nachteil, das ein einzelner Spielerzug auch schon mal etwas länger dauern kann, so dass man sich nicht nur in grösseren Runde auf etwas Leerlauf gefasst machen muss. Das Spiel selber wird im Kleinverlag von Dirk Henn von Hand gefertigt. Deswegen kann das Spielmaterial zwar nicht mit den grossen Verlagen mithalten, totzdem kann es mit viel Liebe zum Detail überzeugen. Sicher ist Beziehungskisten kein Spiel für jede Runde, bei uns kommt es aber insgesamt gut an, schliesslich wissen wir ja auch was uns erwartet. Ausserdem muss man es ja mit seinen Zugberechnungen auch nicht übertreiben, denn schliesslich gewinnt am Ende nicht der beste "Rechner", sondern der glücklichste Spieler. Wer originelle Zugspiele mag, sollte ruhig mal einen Blick auf Beziehungskisten werfen. Das Spiel ist nur noch über den Gebrauchthandel erhältlich.

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