Bausack

Vielen Dank an Zoch für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Zoch
Autor : Klaus Zoch
Spieleranzahl : 2-6 Spieler
Alter : versch.
Dauer : versch.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart: Geschicklichkeitsspiel / Versteigerungsspiel

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Auszeichnungen:
Juego del Ano 2008 Finalist
Bausack von Zoch

Das Spielmaterial
66 Bauteile -1 Säckchen Diamanten als Spielgeld - 1 Spielanleitung für 5 verschiedene Spiele

Das Originalspiel ist bereits 1987 erschienen und feierte 2007 dementsprechend sein 20. Geburtstag. Zum Geburtstag hat der Zoch-Verlag nun eine neue Version herausgebracht: Erstmals wird das Spiel in einer Schachtel geliefert, die altbekannten Bohnen wurden nun durch edlere Diamanten ersetzt und die Spieler werden mit neuen Teilen herausgefordert, die aus einem leichteren Holz als die der vorherigen Versionen sind. Wie auch zuvor in den anderen Bausack-Ausgaben, gibt es auch in dieser Version wieder verschiedene Spielvarianten, nämlich insgesamt 4.

Vor dem Spiel - und das gilt für jede der vier Varianten - werden sämtliche Teile des Bausacks ausgeschüttet und auf dem Tisch verteilt. Bevor man sich für eine der (u.g.) Spielvarianten entscheidet, sollte man sich der Regeln klar sein, die für jede der 4 Spielmöglichkeiten gelten:
Die Varianten


Knock Out: (ab 12 Jahren, 2-6 Spieler, ca.30-45 Min.)
Hier baut jeder seinen eigenen Turm, das Ziel ist es derjenige zu sein, dessen Turm als letztes stehen bleibt. Jeder erhält 10 Diamanten als Zahlungsmittel. Auch hier eröffnet der jüngste Spieler das Spiel. Er wählt ein beliebiges Bauteil aus und bietet es zur Versteigerung an. Das erste ersteigerte Teil ist gleichzeitig das Fundament des Turmes. Nach der Versteigerung wird der linke Nachbar zum nächsten Auktionator. Es gibt zwei Arten der Versteigerung. Ein Teil, welches vom Auktionator höchstbietend versteigert wird, wird auf die klassische Arte versteigert, wie man sie kennt, der Auktionator gibt selber ein Gebot ab oder bietet Null, alle anderen können bei Interesse der Reihenfolge nach überbieten, derjenige, die das höchste Gebot abgegeben hat, erhält das Teil, wird kein Gebot abgegeben, darf der Auktionator das Teil umsonst einbauen. Die andere Art des Bietens benutzt man beispielsweise, wenn der Auktionator ein extrem unpassendes, ungewolltes Teil anbietet, von dem er ausgeht, dass es niemand so recht haben will. In diesem Fall sagt er "Zum Ablehnen". Er macht selber das Angebot null und reicht das Teil an seine linke Nachbarin weiter. Diese zahlt dann eine Bohne um es abzulehnen oder muss, z.B. wenn sie keine Bohnen mehr hat, das Teil einbauen. Zahlt sie eine Bohne, wandert das Teil an die nächste, die dannn schon 2 Bohnen zum Ablehnen zahlen muss, u.s.w..Wandert das Teil einmal herum und kommt wieder zum Auktionator muss auch dieser bezahlen, wenn er es nicht will, oder, anderenfalls, selbst einbauen. SpielerInnen denen die Bohnen ausgegangen sind, dürfen natürlich noch weiterspielen, müssen aber bei Auktionen zum Ablehnen unliebsame Teile einbauen. Teile eines bereits umgestürzten Gebäudes werden im Laufe des Spiels wieder zur Auktion freigegeben. Sieger ist der, dessen Turm  zuletzt noch steht.


Hochstapelei: (ab 8 Jahren, 2-6 Spieler, ca. 30 Minuten)
Hier geht es um den Bau des höchsten Turmes, bei jeder Bauaktion muss der Turm höher werden. Auch hier erhalten die Spieler wieder 10 Diamanten als Zahlungsmittel. Das Spiel unterscheidet sich vom Ablauf her nicht von "Knock Out". Deshalb ist auch die erste Versteigerungsmöglichkeit die gleiche, die zweite unterscheidet sich jedoch, denn aus "Zum Ablehnen" wird hier "Zum Fremdeinbau": Dabei darf diejenige Spielerin, die das Teil ersteigert hat bestimmen, welche MitspielerIn das Teil in ihr Gebäude einbauen muss. Hat jemand ein Teil zum Fremdeinbau ersteigert und bietet es einer beliebigen Gegnerin an, ergeben sich zwei Optionen.
  1. Die Gegnerin baut das Teil auf eigenes Risiko ein, oder
  2. die Gegnerin bittet die Anbieterin das Teil selber in den Turm zu integrieren. Diese wird versuchen das Teil möglichst ungünstig für die Gegnerin zu platzieren um es ihr schwerer zu machen. Stürzt jedoch der Turm dabei ein, so scheidet sie aus dem Spiel aus und die Gegnerin darf ihren Turm wieder auf die alte Höhe bringen und weiterspielen.
Fällt ein eigener Turm um, scheidet die ErbauerIn aus dem Spiel aus. Der Rest des Turmes zählt allerdings in der Wertung am Schluss noch mit. SpielerInnen, die denken, dass ihr Turm kein weiteres Bauteil mehr verkraftet, dürfen aus dem Spiel aussteigen. Auch die bis dahin erreichte Höhe wird am Ende gewertet und mit dem Höhenmesser fixiert. SpielerInnen die aussteigen, dürfen jedoch trotzdem noch an den Auktionen teilnehmen und Teile zum Fremdeinbau anbieten. Gespielt wird, bis es niemand mehr wagt weiterzubauen, oder bis auf einen alle Türme eingestürzt sind. Gewonnen hat die mit dem höchsten Turm.


Baukette: (ab 6 Jahren, 2-6 Spieler, ca. 30 Minuten)
Das Ziel dieses Spiels ist es, möglichst viele Teile auf dem Fundament zu platzieren, dabei baut jeder Spieler an einem eigenen Turm. Jede Spielerin erhält einen Zoch-Grundstein, auf den später alle anderen Teile draufgebaut werden müssen. Die jüngste Spielerin beginnt. Sie wählt ein beliebiges Bauteil aus der Mitte und legt es vor sich ab. Die MitspielerInnen tun reihum das gleiche bis jede 12 Bauteile vor sich liegen hat.. Dabei muss jede SpielerIn mit ihren Bauteilen eine Kette bilden in der Reihenfoge in der sie die Teile aufgenommen hat. Der Rest der Bauelemente kommt zurück in die Schachtel. Wieder beginnt die jüngste SpielerIn. Sie sucht aus den am Anfang der Kette aller MitspielerInnen liegenden Teilen ein passendes aus und baut es bei sich ein. So verfahren auch die anderen der Reihe nach. Es gibt für jede SpielerIn so viele Möglichkeiten, wie auch Ketten da sind. Wurde eine Kette verbaut, bleiben noch die übrigen zur Wahl.. Diejenige, deren Turm einstürzt, scheidet aus dem Spiel aus. Die von ihr verbauten Teile wandern zurück in den Bausack. Ihre Kette darf weiterhin von den anderen genutzt werden. Gewonnen hat diejenige, deren Bauwerk noch am Ende besteht; stehen mehrere Gebäude, sind jedoch alle Ketten aufgebraucht, gewinnt diejenige mit dem höchsten Turm.


Turmbau zu Babel
: (ab 8 Jahren, 2-6 Spieler, ca.20-30 Min.)
Alle MitspielerInnen bauen gemeinsam an einem Turm. Die jüngste legt das Bauteil, welches das Fundament bildet. Die nächste SpielerIn in der Reihe sucht sich ein weiteres Bauteil aus und legt es auf das Fundament, so wird der Reihe nach verfahren bis jemand den Turm in seinem Zug zum einstürzen bringt. Dabei erhält die SpielerIn, die das letzte Teil verbaut hat, bevor der Turm kippt, einen Diamanten. Das Spiel verläuft über mehrere Runden, wer als erster 5 Diamanten erhalten hat ist Sieger. Variante: Die Bauteile werden nicht ausgeschüttet, sondern zufällig aus dem Sack gezogen.
(02.04.2008)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Zoch

millibeth vergibt 9 von 10 Punkten:
Auch nach 20 Jahren spielt "Bausack" sich heute noch genau so gut und abwechslungsreich wie früher. Die Veränderungen in dieser Version sind nicht wirklich gravierend, sondern vor allem optischer Natur: Sowohl die Bauelemente als auch das Zahlungsmittel haben sich doch verbessert und in der Schachtel lässt sich der "Bausack" jetzt etwas besser in die heimische Spielesammlung integrieren. Nicht mehr in der Anleitung aber durchaus auch weiterhin reizvoll ist die Solitär-Variante, bei der man einfach mal selber versucht, wie weit man selber mit den Steinen so kommt. Ist dann übrigens auch ein gutes Training für die Runden mit realen Mitspielern. Ansonsten gilt für mich das, was ich auch schon zur letzten "Bausack"-Ausgabe geschrieben habe: "Mit "Bausack" holt man sich eine Spielesammlung ins Haus, an der man auch noch in vielen Jahren Freude haben wird. Es kann mit Kindern gespielt werden, im Kreise der Familie, taktisch zu zweit oder zu mehreren. Das Versteigerungsprinzip, besonders bei Knock Out, ermöglicht es auch nicht ganz so feinmotorischen Menschen, taktisch lange im Spiel zu bleiben und jede Menge Spaß zu haben. Bei Kindern wird die Haptik trainiert, sowie dreidimensionales Vorstellungsvermögen geschult, Erwachsene haben viel Spass am gegenseitigen "Zerstören"oder sich Übertreffen. Schön vor allem ist, dass die Spiele auch mit unerfahrenen Menschen gespielt werden können, da die Anleitung, egal zu welchem dieser, kinderleicht zu verstehen und auch zu vermitteln ist." Im Handel ist das Spiel für ca. 36 Euro zu haben.

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