BattleLore |
Auf einen
Blick: Verlag : Days of Wonder Autor : Richard Borg Spieleranzahl : 2+ Spieler Alter : ab 10 Jahren Dauer : ca. 60 min. Erscheinungsjahr : 2006 Spielart: Taktikspiel Auszeichnungen: IGA Two Player Nominierungsliste 2007 ZUR HAUPTSEITE |
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Das Spielmaterial 1 zweiseitiger Spielplan - 210 Miniaturen - 58 Fahnenträger - 73 Fahnen - 46 Geländeplättchen - 60 Kommandokarten - 60 Machtkarten - 42 Übersichtskarten - 2 Kriegsrat-Tafeln - 24 Meisterscheiben - 12 Kampfwürfel - 1 Szenarienbuch - 1 Spielanleitung |
Anmerkung "BattleLore" unterteilt sich in ein Grund- und ein Fortgeschrittenenspiel. Im Grundspiel sind die Regeln etwas eingeschränkter, vor allem in Hinblick auf die besonderen Eigenschaften der mythischen Kreaturen, die es im Grundspiel noch nicht gibt. Der thematische Hintergrund des Grundspiels ist daher auch ein historischer, nämlich der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich. Im Fortgeschrittenen-Spiel bekommt das Spiel dann einen Fantasy-Hintergrund, wenn mächtige Magier, Zwerge und Kobolde auf den Spielplan kommen. In der Spielbesprechung wird daher zunächst die Grundregel beschrieben, die geänderten Regeln für das Fortgeschrittenen-Spiel folgen weiter unten. |
Das Spiel verläuft über eine
undefinierte Anzahl von Spielrunden. In einer Spielrunde
führt ein Spieler immer erst alle Schritte durch, bevor der
Gegenspieler an der Reihe ist. Folgende Schritte gibt es innerhalb der
Spielrunde eines Spielers:
1. Ausspielen einer Kommandokarten
Der aktive Spieler spielt zunächst einmal eine
Kommandokarte
aus. Diese Karte gibt an, welche und wieviele Einheiten der Spieler
aktivieren darf. Die Bereichskarte gibt dabei eine Sektion auf dem
Spielplan vor, in der Befehle gegeben werden
dürfen. Der Spielplan ist in Zentrum und rechte und linke Flanke
aufgeteilt. Dementsprechend können immer nur die eigenen Einheiten
in dem entsprechenden Abschnitt aktiviert werden. Dann gibt es auch
noch Taktikkarten, die besondere Aktionen erlauben. Dabei können
z.B. alle Einheiten einer Truppengattung aktiviert werden oder man kann
die Kommandokarten des Gegners kopieren etc..
2. Einheiten aktivieren
Im zweiten Schritt erhalten die Einheiten dann ihre Befehle.
Unterschiedliche Typen von Einheiten können mit den Befehlen
unterschiedlich viel anfangen (s.u. "3. Bewegung"). Jede Einheit kann
nur einen Befehl erhalten.
3. Bewegung
Nun dürfen zunächst einmal die Einheiten bewegt
werden, die soeben aktiviert wurden. Dabei kann jede Einheit nur einmal
bewegt werden und die Bewegung einer Einheit muss beendet sein, bevor
eine weitere Einheit bewegt wird. Außerdem ist zu beachten, dass
niemals mehrere Einheiten auf einem Feld stehen können. Keine
aktivierte Einheit muss bewegt werden. Für die einzelnen Einheiten
gelten unterschiedliche Bewegungsregeln:
4. Kämpfe
Einheiten, die nun eine Sichtlinie auf feindliche Einheiten
haben, in entsprechender Entfernung stehen und aktiviert wurden,
können nun kämpfen. Berittene Einheiten und normale
Infanterieeinheiten können nur Einheiten in direkt benachbarten
Feldern angreifen. Dabei treffen
Infanterie- und Reitereinheiten. Bogenschützen haben eine
Reichweite von 4 Feldern, wenn sie mit normalen Bögen bewaffnet
sind und eine Reichweite von 3 Feldern, wenn die Bogenschützen mit
Armbrüsten bewaffnet sind.
Jede angreifende
Einheit darf dann - abhängig von ihrer Stärke, die durch die
Fahnenfarbe angezeigt wird - mit einer bestimmten Anzahl an
Würfeln angreifen: Grüne Einheiten mit 2, blaue Einheiten mit
3 und rote Einheiten sogar mit 4 Würfeln.
Für jedes Würfelergebnis
in der Fahnenfarbe der gegnerischen Einheit erhält diese
Einheit einen Treffer. Entsprechend der
Würfel werden dann dementsprechend viele Figuren der Einheit
entfernt. Dabei wird der Fahnenträger immer zuletzt vom Feld
genommen. Die Einheit ist zerstört worden, wenn alle Figuren vom
Feld entfernt worden sind. Ist eine gegnerische Einheit komplett
eliminiert worden, erhält der Spieler eine Medaille und kommt so
der Erfüllung der Siegbedingungen näher.
Die Rauten bedeuten "Macht"
und bedeuten im Grundspiel einfach nur einen Fehlschlag.
Für jede Fahne muss
sich die getroffene Einheit ein Feld in Richtung ihres Besitzers
zurückziehen. Für jedes Feld, dass die Einheiten durch eine
Blockierung nicht zurückgezogen werden kann, verliert sie eine
Figur. Die Art und Weise des Rückzuges wird durch die Moral der
einzelnen Einheiten bestimmt: Grundsätzlich haben alle Einheiten
eine normale Moral und bewegen sich pro Flaggensymbol ein Feld nach
hinten. Eine mutige Einheit kann eine Flagge ignorieren, muss dies aber
nicht tun. Eine Einheit ist dann mutig, wenn sie mindestens an zwei
eigene Einheiten angrenzt. Ängstliche Einheiten müssen sich 2
Felder zurückziehen, werden aber erst im Fortgeschrittenenspiel
verwendet. Auch durch bestimmte Karten und Geländeplättchen
kann die Moral einer Einheit verändert werden.
Für ein Schwert- und
Schildsymbol darf die Einheit außerdem einen
zusätzlichen Angriff durchführen, d.h. den Würfel noch
einmal werfen. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn die
Waffe der Einheit dies ermöglicht. Ansonsten ist dieses
Würfelergebnis ein Fehlschlag.
Eventuell kann auch
eine Folgeaktion durchgeführt werden: Wenn eine verteidigende
Einheit im Nahkampf ihr Feld räumen muss, dann kann die
angreifende Einheit auf dieses Feld nachrücken. Berittene
Einheiten können darüberhinaus sogar noch ein Feld weiter
ziehen ("Verfolgung"). Eine berittene Einheit kann außerdem einen
zusätzlichen Angriff durchführen, wenn sie nach der
Verfolgung neben einer feindlichen Einheit steht. Dabei kann jede
Einheit nur einen zusätzlichen Angriff durchführen. Eine
mutige verteidigende Einheit kann sofort einen Gegenschlag
durchführen, wenn sie das verteidigte Feld nicht räumen muss.
5. Kommandokarte nachziehen
Hat ein Spieler seinen Zug - wie oben beschrieben - durchgeführt
und abgeschlossen, zieht er noch eine neue Kommandokarte vom verdeckten
Stapel und sein Zug ist damit beendet. Nun beginnt der andere Spieler
mit seinem Zug.
Das Spiel bzw. die Schlacht endet, wenn
ein Spieler die entsprechende Anzahl an Medaillen erhalten hat.
Medaillen erhält man dabei nicht nur für die Vernichtung
gegnerischer Einheiten, sondern auch für szenarienspezifische
Vorgaben oder die Besetzung bestimmter Geländeplättchen.
Dabei ist die Anzahl der erforderlichen Medaillen für einen Sieg
von Szenario zu Szenario unterschiedlich. Der Spieler, der zuerst die
Siegbedinungen erfüllt, gewinnt die Schlacht.
BattleLore für Fortgeschrittene
Die Regeln des Grundspiels bleiben in Kraft, sofern nicht anders
angegeben. Folgende neue Elemente sind im Fortgeschrittenen-Spiel
enthalten:
Weitere Infos: - Die Homepage von Days of Wonder |
Troudi vergibt 8 von
10 Punkten Wer "BattleLore" zum ersten Mal in der Hand hält, wird sich ganz schön wundern: Tatsächlich ist Material in rauhen Mengen erhalten und das in gewohnt hoher Qualität. Einmal sind das wieder die zahlreichen und hervorragend gestalteten Figuren, die sich zum Anmalen geradezu anbieten. Auch die Karten und das übrige Material machen einen hervorragenden Eindruck. Besonders gut gefiel uns aber auch die toll gestaltete Spielanleitung, die in gebundener Form vorliegt und hervorragend illustriert wurde. Auch die Ausführlichkeit der Anleitung lässt keine Wünsche offen. Aber wie sieht es nun mit dem Spiel an sich aus: Viel ist über das Spielsystem spekuliert worden. Tatsächlich wird das Spielsystem keinem "Memoir '44"-Spieler unbekannt vorkommen, allerdings ist es für "BattleLore" komplett überarbeitet und erweitert worden. Grundsätzlich finde ich das Spielsystem für ein Spiel mit mittelalterlichem Hintergrund außerdem passender, als für ein Spiel bei dem der Kampf mit Feuerwaffen im Vordergrund steht. Wichtig ist vor allem, dass die taktische Komponente in "BattleLore" nun eine wesentlich größere Rolle spielt, die sich durch Elemente wie die Moral, den Gegenschlag etc. ergeben. Gut gefiel auch allen Testspielern die Kennzeichnung der einzelnen Einheiten mit den Fahnen sowie die Idee mit der unterschiedlichen Bewaffnung der Einheiten. Im Fortgeschrittenen-Spiel geht "BattleLore" dann über die bisherigen Borg-Spiele weit hinaus und wird wesentlich komplexer. Die Kreaturen haben vor allem unsere jüngeren Spieler begeistert, den Erwachsenen machte dann vor allem der Kriegsrat mit den einzelnen Meistern viel Spaß. Durch den Einsatz dieser Meister ergeben sich hinsichtlich der Taktik ganz neue Möglichkeiten, wobei vor allem der zeitgerechte Einsatz der Machtkarten das Spielgeschehen nachhaltig beeinflusst. Gerade die Fortgeschrittenen-Regeln fügen also dem - nicht ganz so unbekannten - Grundspiel ganz neue Komponenten hinzu. Uns ist das Spiel vor allem auch als besonders tauglich für jüngere Spieler (ab ca. 10 Jahren) aufgefallen, die über die Regeln einen schnellen Einstieg ins Spiel finden und von der Ausstattung sehr angesprochen werden. Auch die erwachsenen Spieler hatten viel Spaß, teilweise wurde aber muniert, dass das Auswürfeln der Kämpfe eine Taktik teilweise erschwert - was dem Spielspaß allerdings nicht schadete. Für Borg-Fans ist das Spiel auf jeden Fall ein Muss und auch für alle anderen Spieler lohnt sich das Nachdenken über eine Anschaffung. Der relativ hohe Ladenpreis von ca. 65 Euro lässt sich durch Material und Ausstattung des Spiels rechtfertigen, außerdem bietet das vorhandene Material viel Platz für die Erschaffung eigener Szenarien und außerdem wird es auch zu "BattleLore" künftig größere oder kleinere Erweiterungen geben. |