Batavia

Vielen Dank an Queen Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Queen Games
Autor : Dan Glimne und Grzegorz Rejchtman
Grafik : Michael Menzel
Spieleranzahl : 3 - 5 Spieler
Alter : ab  Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2008
 
Spielart: Versteigerungsspiel / Taktikspiel

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Batavia von Queen Games

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 35 Handelsstationen - 1 Zielplättchen - 75 Wechsel - 60 Warensteine - 5 Kaufmannsfiguren - 5 Zählsteine - 110 Schiffskarten - 1 Schiff - 1 Kanone - 5 Schiffsteine - 5 Kompaniesiegel  - 1 Spielanleitung

Vor dem Spiel kommt zunächst das Zielplättchen auf das entsprechende Feld. Die Plättchen mit den Handelsstationen werden nach den Kompanieflaggen sortiert, gemischt und in 5 verdeckten Stapeln bereitgelegt. Von jedem Stapel wird das oberste Plättchen genommen, diese 5 Plättchen werden wiederum gemischt und verdeckt auf die Stationsfelder 1-5 des Spielplans verteilt. Das wird solange wiederholt, bis auf jedem Stationsfeld ein Plättchen liegt. Dann werden die ersten 10 Stationsplättchen aufgedeckt. Die Schiffskarten werden gemischt und jeder Spieler erhält 10 Karten auf die Hand. Aus den restlichen Karten wird ein verdeckter Nachziehstapel gebildet. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält darin 1 Kaufmannsfigur, 12 Waren, 1 Zählstein und 15 Wechsel. Die Kaufmannsfigur kommt auf das Startfeld vor dem ersten Stationsfeld und der Zählstein auf das erste Feld der Goldstückleiste. Die Kanone und 5 Schiffsteine kommen beim Feld „0“ auf den Spielplan.

Das Spiel wird in Runden gespielt, wobei jede Runde den gleichen Ablauf hat. Zunächst erfolgt eine Versteigerung für alle Spieler, danach führen die Spieler dann ihre eigenen Aktionen durch.

1. Die Versteigerung
Der Auktionator – in der ersten Runde ist dies der älteste Spieler – würfelt einmal und deckt so viele Schiffskarten vom verdeckten Nachziehstapel auf, wie dies der Augenzahl auf dem Würfel entspricht. Der Spieler links neben dem Auktionator kann nun ein beliebiges Gebot abgeben oder passen. Dies kann dann auch jeder nachfolgende Spieler tun, wobei ein Gebot immer mindestens um 1 höher sein muss als das des vorherigen Spielers. Die Versteigerung geht solange weiter bis nur noch ein Spieler übrig ist. Der verteilt nun, möglichst gleichmäßig, so viele Wechsel an seine Mitspieler, wie dies seinem Gebot entspricht. Die Verteilung fängt beim linken Nachbarn an und geht dann im Uhrzeigersinn weiter. Jedem Spieler wird immer genau ein Wechsel gegeben. Der Spieler darf nun die ersteigerten Karten auf die Hand nehmen und erhält außerdem das Schiff als Startspielerstein.

2. Spieleraktionen
Beginnend mit dem Startspieler und dann weiter im Uhrzeigersinn darf nun jeder Spieler eine der beiden folgenden Aktionen durchführen.

  1. Schiffskarten ziehen: Der Spieler zieht die beiden obersten Schiffskarten vom Nachziehstapel und nimmt diese auf die Hand.
  2. Schiffskarten ausspielen: Der Spieler spielt Schiffskarten aus seiner Hand aus, um seine Kaufmannsfigur bewegen und Ware erhalten zu können. Detailliert läuft diese Aktion in drei Schritten ab:
    1. Karten auslegen: Der Spieler legt so viele Karten von beliebigen Gesellschaft vor sich ab, dass er vor oder nach dem Auslegen die Mehrheit an ausliegenden Karten für mindestens eine Gesellschaft hat. Hat er eine solche Mehrheit, erhält er das Siegel der entsprechenden Gesellschaft. Hat ein anderer Spieler das Siegel und der aktive Spieler hat genau so viele Karten ausgelegt, dann kommt das Siegel dieser Gesellschaft zurück auf den Spielplan. Für jede ausgespielte Karte wird die Kanone um 1 Feld weiter nach vorne gesetzt. Auch die Schiffssteine der betroffenen Kompanien werden für jede ausgespielte Kanone ein Feld weiter nach vorne gezogen.
    2. Kaufmannsfigur bewegen: Der Spieler zieht nun seine Figur auf das nächste Stationsplättchen einer Gesellschaft, von der er ein Siegel besitzt. Dabei darf immer nur vorwärts gezogen werden. Leere Felder, Stationsplättchen anderer Kompanien und Figuren anderer Spieler werden einfach übersprungen. Der Spieler nimmt sich nun das Stationsplättchen und darf eine seiner eigenen Kisten auf den Warenplatz im Kontor der entsprechenden Gesellschaft stellen, wie dies der Warenart auf dem Stationsplättchen entspricht. Wurde die Kaufmannsfigur auf eines der letzten 5 offenen Plättchen gezogen, dann werden nun die nächsten 5 Plättchen aufgedeckt.
    3. Stationsplättchen eintauschen: Der Spieler kann das Stationsplättchen nun behalten und vor sich ablegen oder es, zusammen mit anderen bereits vor ihm ausliegenden Stationsplättchen, in Gold umtauschen. Der Tausch kann nur stattfinden, wenn der Spieler von der Kompanie des neuen Plättchens zur Zeit kein anderes Plättchen besitzt. Der Spieler gibt für den Tausch dann jeweils maximal 1 Plättchen jeder Kompanie ab und erhält dementsprechend viele Goldstücke aus der Bank: Für 1 Plättchen 1 Goldstück, für 2 Plättchen 3, für 3 Plättchen 6, für 4 Plättchen 10 und für 5 verschiedene Plättchen sogar 15 Goldstücke. Die Goldstücke werden mit dem Zählstein auf der Goldleiste markiert.
Damit ist der Zug des Spielers beendet und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist an der Reihe. Wenn die Kanone ein bestimmtes Feld überschritten hat (21 bei 3 Spielern, 25 bei 4 oder 5 Spielern), dann kommt es nun zu einem Piratenüberfall. Es werden alle Schiffskarten von der Kompanie eingesammelt, von der insgesamt am meisten Karten ausliegen. Sind dies zwei oder mehr Kompanien, dann sind sie alle davon betroffen. Die Markierungssteine werden nach einem Piratenüberfall entsprechend neu eingestellt.

Die Runde ist beendet, wenn alle Spieler ihren Zug gemacht haben. Der Startspieler der gerade gespielten Runde versteigert nun wieder Schiffskarten und beginnt so die neue Runde.

Das Spiel endet, wenn ein Spieler Schiffskarten ausgespielt hat, aber seine Kaufmannsfigur nicht mehr auf ein entsprechendes Stationsplättchen ziehen kann. Er zieht diese Figur dann auf das Zielfeld und nimmt sich das entsprechende Plättchen. Danach wird die laufende Runde dann noch zu Ende gespielt. Die restlichen Spieler können allerdings nur dann Karten ausspielen, wenn sie ihre Kaufmannsfigur noch auf ein Stationsplättchen bewegen können. Es erfolgt die Wertung: Wer am meisten Waren in einem Kontor platzieren konnte, der bekommt dafür 10 – 16 Goldstücke, je nach Warenart. Bei Gleichstand bekommen alle beteiligten Spieler die abgerundete Hälfte. Der Spieler mit den meisten Wechseln bekommt 5 Goldstücke, bei Gleichstand alle beteiligten Spieler 2. Das Zielplättchen ist außerdem 4, jedes Siegel einer Kompanie 2 Goldstücke wert. Der Zählstein auf der Goldleiste wird entsprechend eingestellt. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Goldstücken. Bei Gleichstand teilen sich die beteiligten Spieler den Sieg.
(Troudi 10.06.08)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Queen Games

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Der quasi-Vorgänger "Moderne Zeiten" scheiterte damals an einer dämlichen Spielregel, die jetzt komplett überarbeitet wurde und dadurch gut verständlich und ohne offene Fragen bleibt. Auch das Material ist wirklich nett und macht Lust auf das Spiel. Im Spiel an sich geht es dann vor allem darum, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Karten im Spiel zu besitzen. Und diese Karten erhält man in "Batavia" über die Versteigerung, die nichts besonderes ist, allerdings ist die Verteilung des Geldes ganz interessant gelöst worden. Wie in fast allen Spielen gilt dann auch in "Batavia", dass es immer schlecht ist, kein Geld zu haben. Das Spiel ist in unseren Testrunden sehr gut angekommen, da es sich sehr schnell verstehen und spielen lässt und der Mechanismus mit dem Auslegen einer Mehrheit an Karten großen Anklang fand. Viele unserer Tester fanden dieses Element auch relativ spannend, da sich meist nur ungefähr spekulieren lässt, welche Karten die Mitspieler auf der Hand haben - außer man hält natürlich nach. Insgesamt greifen in "Batavia" alle Elemente nett ineinander und dadurch erhält man ein rundes und munteres Spielchen, das für alle Spielertypen ansprechend sein dürfte und für ca. 29 Euro im Handel erhältlich ist.

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