Australia

Auf einen Blick:
Verlag : Ravensburger
Autor : Wolfgang Kramer und Michael Kiesling
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 60 - 90 min
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart : Aufbau- und Optimierungsspiel

Auszeichnungen:
NL Spielepreis 2005 Nominierungsliste
Japanese Best Advanced Game 2005 (Platz 15)

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Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 75 Ranger (in fünf Farben) - 5 Flugzeuge - 5 Wertungssteine - 5 Spieltafeln -
42 Gebietskarten (in 6 Farben) - 24 Industrialisierungs-Plättchen (mit den Werten 4 bis 9) -
24 Naturschutz-Plättchen - 44 Münzen - 1 Windrad - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es, durch die Realisierung von Naturschutz- und Industrialiserungsprojekte möglichst viele Punkte zu machen.

Der Spielplan ist in 24 Gebiete mit 6 unterschiedlichen Farben eingeteilt. An den Eckpunkten zwischen zwei Gebieten befindet sich immer ein Camp oder ein Schiff. Hier können im weiteren Verlauf des Spieler eigene Figuren (Ranger) eingesetzt werden, die dann auf die angrenzenden Gebiete Einfluss nehmen können. Ein Camp grenzt dabei immer an 3 bis 4 Gebiete, ein Schiff grenzt immer an genau zwei Wassergebiete. Je nach Spieleranzahl erhält jeder Spieler eine feste Anzahl an Rangern. Außerdem erhält jeder Spieler noch ein Flugzeug, einen Wertungstein - den er auf der Wertungsleiste auf der 0 platziert - und eine Spielertafel, auf der sich eine sehr gut geschriebene Kurzanleitung befindet. In jedes Gebiet wird nun noch ein Naturschutzsplättchen und ein verdecktes Industrialisierungsplättchen gelegt. Diese Plättchen geben später an, wie ein bestimmtes Gebiet zu werten ist.

Die Gebietskarten werden nach der Rückseite (Anzahl der Ranger 1 bis 4) sortiert und einzeln gemischt. Für das Spiel werden von jeder Art 8 Karten benötigt (die restlichen kommen aus dem Spiel). Die 4 Stapel werden nebem dem Spielplan bereit gelegt. Auf der Rückseite ist somit bereits zu erkennen, wieviele Ranger eingesetzt werden können und wieviele Goldstücke (immer 4 minus der Anzahl an abgebildeten Rangern) eine Karte bringt. Die verdeckte Vorderseite zeigt die Farbe an, in welcher Region diese Karte dann letztendlich ausgespielt werden kann. Beginnend mit dem Startspieler nimmt sich nun jeder Spieler reihum zunächst eine Karte und danach noch eine zweite Karte von den Stapeln seiner Wahl. Nachdem die Spieler sich für einen Bankhalter entschieden haben, kann das Spiel beginnen.

Gespielt wird reihum, der aktive Spieler muss dabei immer zwei (es kann auch zweimal die gleiche sein) der nachfolgenden Aktionen ausführen:
In jedem Gebiet können im Laufe des Spiels zwei Wertungen stattfinden, die unterschiedlich ausgelöst werden. Grundsätzlich bekommt immer der Spieler, der eine Wertung ausgelöst hat, dafür 3 Punkte. Für jeden eigenen Ranger in einem zu dem Gebiet angrenzenden Camp erhalten die entsprechenden Spieler je einen Siegpunkt, für jeden Ranger auf einem Schiff, welches am Gebiet angrenzt, sogar 2 Punkte.
Es kann vorkommen, das ein Spieler mit einem Zug mehrere Wertungen auslöst. In so einem Fall werden die entsprechenden Projekte alle in beliebiger Reihenfolge ausgewertet. Sollte der aktive Spieler eine ausgelöste Wertung übersehen, dürfen ihn andere Spieler darauf aufmerksam machen, müssen aber nicht. Ein anderer Spieler kann durch Landung seines Flugzeugs dort die Wertung dann auslösen und somit die 3 zusätzlichen Punkte erringen.

Sind alle 4 Kartenstapel ausgebraucht und hat ein Spieler seine letzte Karte gespielt, wird diese Runde noch bis zum Spieler rechts vom ursprünglichen Startspieler zu Ende gespielt. Nun bekommt noch jeder Spieler pro Goldmünze in seinem Vorrat einen Siegpunkt gutgeschrieben. Der Spieler mit den meinsten Siegpunkten insgesamt gewinnt dieses Spiel.

Profivariante:
Die obigen Regeln werden übernommen, für die vier Kartenstapel werden aber von jeder Kartenart neun Karten benötigt. In dieser Variante benötigen wir das Windrad. Es wird auf den Wert 2 eingestellt und danach in ein beliebiges Gebiet gesetzt. Wird nun im Verlauf des Spieles eine Wertung durchgeführt, so wird das Projekt-Plättchen auf die Windradleiste gelegt. Steht das Flugzeug in oder neben dem Gebiet mit dem Windrad, so kann man mit der Aktion "Eine Karte ausspielen" Ranger nicht nur in Camps oder Schiffen einsetzen, sondern auch auf der Rangerleiste. Hierbei dürfen die Ranger aufgeteilt werden (also z.B.. zwei in ein Camp und der dritte Ranger auf die Leiste). Wird ein Industrialisierungs-Plättchen aufgedeckt, auf dem ein Windrad abgebildet ist, so darf der aktive Spieler sofort das Windrad in ein beliebiges anderes Gebiet stellen. Der Wert des Windrades wird dabei um eins erhöht.

Sind alle Felder der Windradleiste belegt, kommt es sofort zu einer Sonderwertung. Der Spieler mit den meisten Rangern bekommt soviele Siegpunkte wie das Windrad anzeigt, Der Spieler mit den zweitmeisten Rangern die abgerundete Hälfte an Siegpunkten und der Spieler mit den drittmeisten Rangern die nochmals abgerundete Hälfte an Siegpunkten. Bei Gleichstand zwischen den Rangern ist der Spieler besser, der seinen Ranger zuerst auf diese Leiste gesetzt hatte.

Nach dieser Wertung wird jeweils die Hälfte der Ranger (abgerundet) an den jeweiligen Spieler zurückgegeben und zwar immer die vordersten auf der Leiste. Haben alle Spieler ihre Ranger zurückbekommen, werden die Lücken in der Leiste geschlossen und die Ranger rücken entsprechend nach vorne. Die Projektplättchen auf der Leiste kommen aus dem Spiel. Während des Spiel können so weitere Sonderwertungen erfolgenden. Am Ende des Spiel erfolgt auf jeden Fall nochmal eine Sonderwertung, auch wenn die Windradleiste dann nicht komplett gefüllt ist.
(Superfred 04.02.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Ravensburger

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Australia kam in allen Spielrunden bis dato insgesamt gut bis sehr gut an. Auch wenn die Mechanismen nicht gerade neu sind, arbeiten sie hervorragend zusammen. Es macht schon Spass mit seinem kleinen Flugzeug von Feld zu Feld zu fliegen und entsprechend seiner Karten und seinen Goldstücken dort Aktionen durchzuführen. Die Regeln sind leicht verständlich und können ebenso leicht anderen Spielern vermittelt werden. Dazu kommt noch eine hervorragende Kurzübersicht, die für alle Mitspieler beigelegt worden ist. Die Interaktion ist eher gering. Sobald ein Spieler an der Reihe ist muss er versuchen aus seinem Zug die optimale Punktzahl herauszuholen und dem nachfolgenden Spieler keine Punktevorlagen zu liefen. Dieses kann zwar etwas dauern, es entstehen aber keine Wartezeiten wie man sie vielleicht von anderen Kramer Spielen (Java, Tikal..) her kennt. Das Spiel funktioniert in jeder Spieleranzahl. Zu zweit baut eher jeder Spieler für sich alleine, es gibt wenige Gebiete um die man sich streitet, dafür ist aber eine bessere Planung möglich. Zu fünft muss man zwangsläufig warten bis man wieder an der Reihe ist um dann das optimale aus seinem Zug rauszuholen. Die Profiregel bietet eine zusätzliche Möglichkeit Punkte zu machen. Diese Regel kam bei uns sehr unterschiedlich an, da sie, auf das sonst sehr runde Spiel, sehr aufgesetzt wirkt. Hier sollte jede Runde selber entscheiden wie sie Australia am liebsten spielen mag.
Wolfgang Kramer und Michael Kiesling ist hier wieder einmal ein tolles Familienspiel gelungen, dass trotz einiger Glücksmomente auch bei den Spielern sehr gut angekommen ist, die gerne schon mal über einen Zug etwas länger nachdenken. Ohne Frage ist Australia ein erstes echtes Highlight des Spielejahrgangs 2005 und sollte unbedingt angetestet werden.

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