Auf der Pirsch Spielbericht

Auf der Pirsch

Vielen Dank an Kosmos/Phalanx für die Zusendung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Phalanx Games
Autor : Günter Burkhardt
Grafik : Oliver Freudenreich
Spieleranzahl : 3-4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart: Kartenstichspiel

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Das Spielmaterial
52 Spielkarten - 1 Spielregel

Bis in die Steinzeit geht es in diesem Spiel zurück: Die Spielern verkörpern dabei Jäger, die Tierspuren folgen um dann genau diese Tiere letztendlich zu fangen.

Vor dem Spiel werden zunächst die Tier- und Trumpfkarten getrennt. Bei 3 Spielern werden die Tierkarten mit den Werten 1, 6 und 12 aussortiert und kommen aus dem Spiel. Die Karten werden gemischt und jeder Spieler erhält 12 Karten auf die Hand. Die Trumpfkarten werden gemischt und in einer Reihe auf die Spielfläche gelegt. Die erste Karte gibt an, welche Farbe in der 1. Runde Trumpf ist, die 2. Karte, welche Farbe in der 2. Runde Trumpf ist usw..

Gespielt wird in 4 Runden, wobei der Ablauf der ersten drei Runden immer gleich ist. Der Ablauf der 4. Runde varriiert leicht (s.u.). Ein Startspieler wird bestimmt, die nächsten Runden werden dann jeweils vom nächsten Spieler im Uhrzeigersinn begonnen.

Wer an der Reihe ist, spielt eine Karte aus. Jeder Spieler spielt nur genau eine Karte aus. Dabei müssen mehrere Dinge beachtet werden:

Die zuerst ausgespielte Karte gibt vor, welche Farbe "bedient" werden muss. D.h. wird eine grüne Karte ausgespielt, müssen die Spieler die noch grün haben dann auch ihre Karte abwerfen. Haben sie die zu bedienende Farbe allerdings nicht mehr, können sie eine beliebige Karte abwerfen.
Es gewinnt immer der Spieler den Stich, der die höchste Zahl in der ausliegenden Farbe gespielt hat. Eine Ausnahme sind dabei natürlich die Trumpfkarten, die alle anderen Farben stechen. Liegen mehrere Trumpfkarten aus, gewinnt auch hier der Spieler den Stich, dessen Karte den höchsten Wert aufweist.
Der Spieler, der den Stich gemacht hat, spielt als nächster eine Karte aus, auf die die anderen Spieler dann reagieren müssen.
In den ersten drei Runden des Spiels darf jeder Spieler maximal 3 Stiche machen. Danach muss dieser Spieler zwar ganz normal bedienen, allerdings wird die Karte bei der Ermittlung des Gewinners des Stichs nicht mehr berücksichtigt.

Haben alle Spieler ihre Handkarten verbraucht (also jeder Spieler drei Stiche gemacht), endet die laufende Runde und es findet eine Wertung statt: Jeder Spieler zählt nun die Anzahl der Fussspuren auf seinen Karten, die er in seinen Stichen erbeutet hat. Danach multipliziert er diese mit den verschiedenen Tierarten, die er erbeuten konnte. Der maximale Multiplikator beträgt also 4, da es nur 4 Tierarten gibt. Danach beginnt eine neue Runde. Dabei spielt dann jeder Spieler mit den Karten, die er in seinen Stichen hatte.

Die vierte und letzte Runde ist etwas anders: Jeder Spieler kann hier so viele Stiche machen, wie er will. Aber auch die Abrechnung am Ende der Runde ist etwas anders, denn nun gibt es nur noch Punkte für die gesammelten Karten: Jeweils 1 Punkt für eine Wolfskarte, 2 Punkte für eine Muffelwildkarte, 3 Punkte für eine Wildschweinkarte und 4 Punkte für eine Bärenkarte.

Das Spiel endet nach der 4. Runde. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten.

Die Spielanleitung schlägt außerdem zwei Zusatzregeln vor, die das Spiel taktischer machen:

Eine Karte verweigern: Wenn ein Spieler nur noch eine Karte der zu bedienenden Farbe auf der Hand hat, kann er diese vor sich auf den Tisch legen und das Ausspielen verweigern und eine andere Karte ausspielen. Erst wenn diese Karte später einmal regelgerecht gespielt wurde, kann eine neue Karte verweigert werden.
Stich verschenken: Wer einen Stich erbeutet, kann diesen behalten (wie im Grundspiel) oder an einen Mitspieler verschenken, der noch nicht 3 Stiche hat. Der Beschenkte kann den Stich nehmen oder versuchen, ihn abzulehnen. Dazu muss er eine Karte besitzen, die einen niedrigeren Wert hat als jede Karte im Stich und die zusätzlich die Farbe hat, wie mindestens eine Karte im Stich. Wählt er dazu eine verweigerte Karte aus, muss er diese anschließend wieder auf die Hand nehmen. Wer den Stich erhalten hat, spielt dann die nächste Karte aus.

(Troudi 12.07.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Phalanx Games

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Bei "Auf der Pirsch" handelt es sich um ein interessantes Kartenspiel. Natürlich ist der Mechanismus mit dem Bedienen nicht ganz neu, wird aber ja doch in vielen Kartenspielen immer wieder gerne aufgegriffen. Neu und interessant ist vor allem die Regel, dass jeder Spieler nur drei Stiche machen darf. Dies führt in zu einem interessanten Spielverlauf, da man sich nie - besonders am Anfang des Spiels - so sicher ist, welche Karte man jetzt ausspielen soll und ob es Sinn macht, den Stich zu nehmen oder nicht. Schließlich kommt später vielleicht noch ein Stich der noch wertvoller ist (im Sinne von Tierspuren) und die Möglichkeit, den noch zu bekommen will man sich ja jetzt nicht verbauen. Natürlich haben wir es hier auch mit einem herrlichen Ärgerspiel zu tun: Sobald der erste Spieler aus dem Spiel "raus" ist, weil er schon drei Stiche gemacht hat, wirds noch enger: Hier reichen oft schon die niedrigsten Karten aus, um einen Stich zu kriegen, den man eigentlich gar nicht haben wollte. Aber - das Ganze wird jetzt noch etwas komplizierter: Schließlich muss man ja mit den Karten, die in seinen Stichen sind, dann auch noch die nächste Runde bestreiten. Also sollte man doch am besten immer auf Anzahl der Tierspuren und Wertigkeit der Karten achten. Besonders für die letzte Runde kann das wichtig sein, da man hier die Möglichkeit hat, nochmals ordentlich zu punkten. Auch die Zusatzregeln können eine interessante Variante darstellen, mit der Grundregel bleibt das Spiel allerdings deutlich lockerer und ist nicht wirklich weniger taktisch. Insgesamt ein sehr gelungenes Spiel, das vor allem verschiedene Mechanismen zu einem neuen Spiel vereint und so ein wirklich spannendes und abwechslungreiches Spiel erschafft. Unbedingt mal ausprobieren! Das Spiel ist für ca. 9 Euro im Handel erhältlich.

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