Athens & Sparta Spielbericht

Der bekannteste Konflikt der Antike war wohl der zwischen den beiden ewigen Rivalen Athen und Sparta. Der demokratische und der militärische Stadtstaat stritten häufig um die Vormachtstellung auf der griechischen Halbinsel. Die Spieler versuchen nun als oberste Führer dieser beiden Stadtstaaten den Kampf für sich zu entscheiden und so mit ihrem Stadtstaat zur Hegmonialmacht aufzusteigen.

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Seite und erhält alle Blöcke dieser Farbe. Danach werden die Blöcke entsprechend der darauf angegebenen Stadt auf eben diese Städte gestellt. Dabei werden die Blöcke so gestellt, dass die Figur auf dem Block aufrecht steht und vom Mitspieler nicht gesehen werden kann. Die Rauten am Rand zeigen die aktuelle Stärke der Einheit an, wobei jeweils die Rauten am oberen Rand des Blockes entscheidend sind. Nicht aufgebaut werden die neutralen grünen Blöcke, die Demos, Heloten und Tyrannen und die spartanischen Schiffseinheiten mit dem blauen Stern. Die Karten werden gemischt und jeder Spieler erhält 6 Karten.

Das Spiel verläuft in sogenannten "Olympiaden" (antike Zeiteinheit), wobei jede Olympiade aus insgesamt 6 Runden besteht. Am Beginn jeder Runde spielt jeder der beiden Spieler eine verdeckte Karte aus. Der Spieler mit der höheren Karte ist zuerst am Zug, dann folgt der andere Spieler. Bei gleichen Kartenwerten darf der Spieler der Spartaner zuerst spielen. Falls es sich bei der ausgespielten Karte um eine Ereigniskarte handelt, muss immer zuerst das Ereignis durchgespielt werden.

Dementsprechend besteht jede Runde aus zwei Spielerrunden. Jede dieser Spielerrunden besteht aus einer Bewegungs- und einer Kampfphase. Der erste Spieler spielt seine beiden Phasen durch, danach ist der andere Spieler an der Reihe.

Zuerst kommt die Bewegungsphase. Dabei kann ein Spieler so viele Bewegungen durchführen, wie dies dem Zahlenwert auf den Karten entspricht. Dabei können die Spieler aus drei verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten wählen: Operative Bewegung, Strategische Bewegung oder Revolte. Detailliert laufen diese Bewegungsaktionen folgendermaßen ab:

Operative Bewegung: Grundsätzlich ist hierbei wichtig, dass für die verschiedenen Gelände-, Stadt- und Meeresfelder auf dem Spielplan ein Limit gilt, d.h. es kann sich nur eine bestimmte Anzahl von Blöcken in diesem Feld befinden. Für einen Punkt kann eine Einheit bewegt werden. Grundsätzlich kann sich ein Hoplite 3 Felder, ein Peltast oder ein Schiff 4 Felder und eine Kavallerieeinheit 5 Felder weit bewegen. Die Bewegung kann durch unbesetzte Felder bis zum Maximum durchgeführt werden, allerdings muss eine Einheit ihre Bewegung beenden, wenn sie in ein Feld mit feindlichen Einheiten kommt, wodurch dann ein Kampf ausgelöst wird.
Strategische Bewegung: Eine strategische Bewegung kostet ebenfalls einen Punkt. Dadurch kann sich ein Block Landeinheiten (Hoplite, Peltast, Kavallerie) doppelt so weit bewegen, wie normal. Dabei können allerdings nur neutrale (grüne Städte), freie (Felder ohne Einheit oder Stadt) und freundliche (mit einer eigenen Einheit oder Stadt) Felder durchquert werden und die Bewegung muss in einem freundlichen Feld enden. Alternativ kann man für einen Punkt einen eigenen Block von einer freundlichen Hafenstadt in eine andere freundliche Hafenstadt bewegen.
Revolte: Für die angegebene Anzahl an Punkten kann ein Block Demos oder Tyrant erworben werden, der dann in eine feindliche Großstadt gestellt werden darf. Dabei greift diese revoltierende Einheit immer mit der normalen Kampfkraft an und die verteidigenden Einheiten erhalten keinen doppelten Verteidigungsbonus (s.u.). In jeder Stadt darf es nur einmal pro Olympiade durch einen Spieler zu einer Revolte kommen. Revolten werden wie normale Kämpfe aufgelöst. Ist der Kampf erfolgreich, bleibt der Block der revoltierenden Einheit in der Stadt. Wenn die Stadt nicht eingenommen werden kann, dann muss der Block wieder aus dem Spiel genommen werden. Eine Stadt ohne verteidigende Einheiten wird automatisch erobert. Es gibt eine Ausnahme: Der athenische Spieler kann mit dem Helotenblock A2 in Messene eine Revolte auslösen. Ist die Revolte erfolgreich, dann nimmt diese Einheit ab sofort wie eine normale Einheit am Spiel teil.

Wenn ein Spieler alle, einige oder keine Bewegungspunkte verbraucht hat, d.h. keine Bewegung mehr durchführen kann oder will, dann folgt nun die Kampfphase, wenn sich feindliche Einheiten in einem Feld mit eigenen Einheiten befinden. Gibt es mehrere Orte, an denen Kämpfe stattfinden dann darf der aktive Spieler entscheiden, in welcher Reihenfolge die Gefechte durchgeführt werden. In einem Feld werden alle Einheiten aufgedeckt, so dass jeder sehen kann, welche Einheiten mit welcher Kampfkraft der Mitspieler hat. Es können drei verschiedene Arten von Kämpfen stattfinden:

Feldschlacht: Pro Kampfrunde (max. 2) kann man für jeden Block entscheiden, ob dieser kämpfen oder sich zurückziehen soll. Dabei sind immer die Einheiten dran, die den besseren Kampfwert haben. Dieser wird durch A (bester), B und C (schlechtester) und eine dazugehörige Zahl ausgedrückt. Die Blöcke mit dem bestem Kampfwert beginnen, dann folgen die anderen Blöcke. Dabei entscheidet der besitzendes Spieler sich immer für eine der beiden möglichen Aktionen. Gibt es zwei oder mehr Blöcken verschiedener Spieler mit den gleichen Werten, dann ist der verteidigende Spieler zuerst dran. Für eine kämpfende Einheit wird mit so vielen Würfeln gewürfelt, wie dies der aktuellen Stärke der Einheit entspricht. Es wird immer dann ein Treffer erzielt, wenn ein Würfel eine Augenzahl zeigt, die gleich oder niedriger dem Kampfwert (Zahl hinter dem Buchstaben) der Einheit ist. Jeder Treffer trifft automatisch die stärkste Feindeinheit. Wenn mehrere Feindeinheiten gleich stark sind dann darf der Besitzer der Einheit entscheiden, welche Einheit es treffen soll. Für jeden Treffer wird die Stärke der Einheit um einen Punkt reduziert, wozu der Block der Einheit entsprechend gedreht wird. Wenn eine Einheit auf die Seite gedreht werden müsste, die keine Raute mehr zeigt, dann ist die Einheit besiegt und wird vom Spielfeld genommen. Anstatt zu kämpfen kann sich eine Einheit auch zurückziehen. Dabei können pro Kampfrunde maximal zwei (offenes Gelände) bzw. eine Einheit (andere Geländearten) zurückgezogen werden. Verteidigende Einheiten können sich in ein benachbartes leeres oder freundliches Feld zurückziehen, in dem keine andere Schlacht stattfindet; angreifende Einheiten müssen auf das Feld zurückgezogen werden, aus dem sie gekommen sind. Schiffe müssen sich in einen Hafen innerhalb von 4 Feldern zurückziehen, wobei es kein Limit für das Zurückziehen von Einheiten gibt. Eine Schlacht endet nach zwei Runden, wenn kein Block einer Seite mehr im Feld steht auch vorher. Befinden sich nach zwei Runden noch Einheiten des Verteidigers noch Feindeinheiten im Feld, muss der Angreifer sich zurückziehen. Dabei wird er von feindlichen Peltasten und Kavallerieeinheiten noch einmal angegriffen. Siegreiche Einheiten können sofort neu gruppiert werden, indem sie in benachbarte Felder gezogen werden.
Belagerung: Wenn der Verteidiger einer Stadt nicht eine offene Feldschlacht austragen will, dann kann er sich für eine Belagerung entscheiden. Befinden sich mehrere Einheiten des Verteidigers in der Stadt, können einige Blöcke die Feldschlacht austragen und andere sich in die Stadt zurückziehen. Bei einer Feldschlacht können sich verteidigende Einheiten dann auch in die Stadt zurückziehen. Wenn sich nur noch Einheiten in der Stadt befinden, dann kann sich der Angreifer für einen Sturmangriff oder eine Belagerung entscheiden. Bei einem Sturmangriff auf die Stadt müssen auf jede verteidigende Einheit zwei Treffer erzielt werden, bevor diese einen Punkt Kampfkraft verliert. Es können maximal 4 (Großstadt) bzw. 2 Einheiten (Stadt) eine Stadt verteidigen und maximal 4 (Großstadt) bzw. 2 Einheiten (Stadt) einen Sturmangriff machen. Bei einer Belagerung bleiben die Einheiten einfach außerhalb der Stadt und binden die Einheiten in der Stadt. Aber auch der Verteidiger hat Möglichkeiten: Er kann mit Einheiten aus anderen Feldern in seinem Zug die feindlichen Einheiten außerhalb der Stadt angreifen oder auch einen Ausfall machen: Diese Einheiten greifen dann die Einheiten des Feindes in einer normalen Schlacht an, ohne dass dafür Bewegungspunkte ausgegeben werden müssen. Allerdings verlieren die Einheiten, die am Ausfall beteiligt sind, ihren Verteidigungsbonus. Außerdem muss überprüft werden, wie viele Opfer die Belagerung fordert: Für jede Einheit wird mit einem Würfel gewürfelt. Ergebnisse die höher oder gleich der Zahl 4 sind, verursachen einen Treffer bei der stärksten Einheit. Der Verteidiger muss ebenfalls für jede Einheit würfeln; die er nicht erreichen oder überschreiten darf: Bei einer Stadt auf dem Land oder einer Hafenstadt die belagert und zur See blockiert wird, ist dies die 3, bei der Belagerung einer Stadt mit offenem Hafen oder einem blockierten Hafen mit freier Stadt ist dies die Zahl 5. Wenn der Angreifer eine Stadt annimmt erhält er so viele Produktionspunkte, wie dies dem Produktionspunktewert der Stadt entspricht. Diese Punkte müssen für siegreiche Einheiten ausgegeben werden, die sich nicht neu gruppiert haben. Wenn man eine neutrale Stadt angreift, schließt diese sich sofort der anderen Seite an und es werden dementsprechend Einheiten aufgestellt.
Seeschlacht: Diese finden statt, wenn der aktive Spieler Schiffseinheiten aus einem maximal 4 Felder entfernten Hafen in ein Feld mit feindlichen Schiffen zieht. Der Verteidiger kann sich dann entscheiden, ob er die Schlacht austragen oder sich in den Hafen (falls vorhanden) einer Stadt mit Stadtmauer zurückziehen will. Danach gelten für Schiffe die gleichen Regeln wie für Landeinheiten. Allerdings können Schiffe noch feindliche Hafenstädte blockieren: Wenn sich kein feindliches Schiff außerhalb einer Hafenstadt befindet, dann kann der Spieler die Hafenstadt mit eigenen Schiffen blockieren. Das kann zu Beginn der Kampfphase oder nach dem Rückzug aus einem Seegefecht gemacht werden. Blockierende Schiffe können mit Schiffen in einem Ausfall oder aus einem anderen Feld angegriffen werden.

Nachdem diese Aktionen durchgeführt wurden, ist die Runde eines Spielers beendet. Danach ist dann noch der andere Spieler an der Reihe. Danach folgt dann die nächste Runde, die wieder mit dem Ausspielen der Karten beginnt.

Am Ende jeder Olympiade erfolgt für beide Spieler eine Nachschubphase. Jeder Spieler zählt die Punktezahlen der von ihm kontrollierten Städte zusammen. Für einen Punkt kann er nun bei einer bereits auf dem Spielplan befindlichen Einheit (die nicht in einer Blockade oder einer Belagerung involviert sind) einen Stärkepunkt reparieren. Außerdem kann er für 1 (Peltasten und Hopliten) bzw. 2 Punkte (Kavallerie und Schiffe) Einheiten von außerhalb des Spielplans in die entsprechenden Städte zurückholen (nur wenn diese nicht vom Feind besetzt sind). Diese haben zunächst eine Stärke von 1. Jede Erhöhung kostet so viele Punkte, wie auch die Aufstellung gekostet hat. Während der Nachschubphase können Einheiten auch aufgelöst und sofort danach wieder neu gebaut werden.

Nun folgt die nächste Olympiade, die wieder mit der Verteilung der Karten beginnt. Zuvor wird allerdings überprüft, ob ein Spieler das Spiel evtl. bereits gewonnen hat.

Das Spiel endet automatisch nach der Olympiade 89 und der athenische Spieler hat gewonnen, wenn der spartanische Spieler bis dahin keine der Siegbedingungen erfüllen konnte. Die Siegbedingungen vor dieser Olympiade sind für beide Spieler gleich: Wenn ein Spieler Städte (nicht belagert und/oder blockiert) mit einer Gesamtpunktzahl von 30 oder mehr kontrolliert, dann hat er das Spiel gewonnen. Außerdem hat jeder der beiden Spieler gewonnen, wenn am Ende einer Runde eine eigene Einheit die feindliche Hauptstadt (also Athen oder Sparta) besetzen konnte.