An den Ufern
des Nils |
Auf
einen Blick: Verlag : Abacus Autor : Hanno u. Wilfried Kuhn Grafik : Andreas Adamek Spieleranzahl : 2-5 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : 100+ min. Erscheinungsjahr : 1994 Spielart: Taktikspiel ZUR HAUPTSEITE |
Das
Spielmaterial 1 Spielplan - 30 Wüstenkärtchen - 45 Wasserkärtchen - 75 Fruchtmarker - 5 Übersichtskarten - 5 Spielfiguren - 3 Abdeckstreifen - 1 Obelisk - 1 Spielregel - 1 Markierungsstein für Ebbe und Flut - 1 Säule aus Holz für den Startspieler |
Troudi vergibt 7 von 10 Punkten: Bei An den Ufern des Nils haben wir es mit einem Spiel zu tun, das leider
etwas untergegangen ist und sich nicht allzu großer Bekanntheit
erfreut. Über die grafische Umsetzung lässt sich streiten,
die Spielidee ist jedoch wirklich überzeugend und kommt ganz ohne
Glücksfaktor aus. Man muss schon verdammt gut planen, wenn man das
Spiel überschauen und gewinnen will. Ausgehend von den sehr
einfachen Regeln hat man auch hier immer viel mehr Ideen, als man dann
tatsächlich umsetzen kann. Soll man nun mehr APs bezahlen und
dafür in ein höheres Anbaufeld eine Frucht legen, wo einen
die Flut nicht so leicht erwischen kann aber schon ein anderer Marker
liegt oder soll man doch was riskieren und weiter unten am Nil anbauen?
Gerade in der Flutphase ist für diese - eine der grundlegendsten
Entscheidungen des Spiels - eine sorgfältige Beobachtung des
nächsten Startspielers notwendig: Hat er überhaupt noch die
notwendigen Wasserkärtchen, kann man wenigstens bei einem der
beiden erkennen, dass die Gefahr für das zu bebauende Feld niedrig
ist oder nicht? Auch die richtige Auswahl der Saatgüter ist
ausschlaggebend: Hat man zwar eine reife Frucht, die aber dafür in
den meisten Marktreihen (besonders natürlich den
punkteträchtigen) bereits vorhanden ist, kann die Frucht ewig auf
dem Feld bleiben und wird dann irgendwann wieder von der Flut erwischt.
Auch die Möglichkeit der "Fäulnis" ist eine schöne Idee,
wobei die Variante mit dem Joker das Spiel natürlich spannender
macht. Das ganze Spiel hat aber auch einen Haken, der aber wirkliche
Denker und Taktiker nicht abschrecken wird: "An den Ufern des Nils"
dauert nicht nur mindestens die angegebene Zeit, sondern ist auch
relativ trocken. Interaktionskomponenten sind auf ein Minimum
beschränkt und jeder denkt und spielt für sich. Da gibt es
dann natürlich - aufgrund des eingeschränkten Spielerkreises,
für das das Spiel in Betracht kommt - einen Punktabzug. Nichts
destotrotz - ich finde das Spiel Klasse. Leider wird es schon seit
längerer Zeit nicht mehr produziert, ist aber auch bei
regulären Spielehändler immer mal wieder noch für ca. 15
Euro zu haben.
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