Alea iacta est

Vielen Dank an alea für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : alea
Autor : Jeffrey D. Allers und Bernd Eisenstein
Graphik : C. Stephan und P. Rennwanz
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Zockerspiel



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Alea iacta est von alea

Das Spielmaterial
5 Gebäude - 19 Senatskarten - 25 Provinzkärtchen - 36 Patrizierplättchen - 30 Fortunaplättchen - 30 Repetechips - 1 Startspielermarker - 40 Würfel - 1 Spielregel

Jeder Spieler übernimmt die Rolle von Julius Cäsar und ist dabei bestrebt, möglichst viel Ruhm in Form von Siegpunkten zu ergattern. Den erhält man, wie es auch der historische Cäsar tatsächlich tat: Nämlich durch die Eroberung und Besiedlung von Provinzen und über das Gewinnen von Einfluss im Senat. Etwas unhistorischer ist vielleicht, das man dies in diesem Spiel nur mit Würfeln macht und sich durchs Zocken zum Herrscher Roms aufschwingt...

Vor dem Spiel werden die einzelnen Gebäude so ausgelegt, wie in der Spielanleitung für die entsprechende Spielerzahl abgebildet. Die Provinzkärtchen kommen als verdeckter Stapel neben das "Castrum" (unterhalb des Castrums so viele aufgedeckt hinlegen, wie Spieler teilnehmen), die Repetechips unter die "Latrina", die Patrizierplättchen verdeckt neben das "Forum Romanum" (auf den Sockel jeder Säule ein aufgedecktes Patrizierplättchen legen), die Senatskarten als verdeckter Stapel unter den "Senatus" und die Fortunaplättchen als Stapel unter den "Templum". Jeder Spieler wählt eine Farbe und nimmt sich die dementsprechenden Würfel. Der jüngste Spieler wird Startspieler und erhält dementsprechend den Startspielermarker.

Das Spiel wird in Durchgängen gespielt, wobei ein Durchgang immer aus mehreren Spielerrunden, in der Regel spielt jeder Spieler drei bis fünf, besteht. Der Spieler mit dem Startspielermarker beginnt mit dem Würfeln und danach ist immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Im ersten Wurf würfelt ein Spieler immer mit allen Würfeln, davon muss er mindestens einen oder mehrere Würfel in einem Gebäude platzieren. Dabei gelten für die einzelnen Gebäude folgende Regeln:
Der aktuelle Durchgang endet, nachdem ein Spieler alle seine Würfel platziert hat und die Runde zu Ende gespielt wurde. D.h. nach dem Spieler, der alle Würfel verbraucht hat, sind alle Spieler noch einmal an der Reihe, die zwischen ihm und dem Startspieler sitzen. Dann erfolgt die Wertung der einzelnen Gebäude und die Spieler erhalten immer ihre Würfel zurück:
Damit ist die Wertung abgeschlossen und der Durchgang beendet. Zunächst werden evtl. noch ausliegende Provinz- und Patrizierplättchen aus dem Spiel entfernt, danach werden neue Plättchen ausgelegt. Der Startspieler gibt den Startspielermarker an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn weiter, der seinerseits nun den nächsten Durchgang beginnt.

Das Spiel endet, wenn eine bestimmte Anzahl von Durchgängen gespielt wurde. Bei 4 oder 5 Spielern werden fünf, bei 2 oder 3 Spielern vier Durchgänge gespielt. Nach dem letzten Durchgang erfolgt die Wertung: Für die Fortunaplättchen und Provinzplättchen erhält man so viele Punkte, wie aufgedruckt. Man erhält außerdem die aufgedruckten Punkte für jedes Patrizierplättchen, das man in einer Provinz unterbringen konnte. Dabei kann man an jedes Provinzplättchen genau jeweils ein männliches und ein weibliches Patrizierplättchen in der Farbe der Provinz anlegen, also unterbringen. Für jeweils zwei Repetechips erhält man einen weiteren Siegpunkt. Dazu kommen dann noch die Siegpunkte für die Senatskarten. Der Spieler mit der höchsten Gesamtanzahl an Siegpunkten hat das Spiel gewonnen.

(Troudi 08.09.09)

Weitere Infos:
- Die Homepage von alea

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Zum Jubiläum serviert alea etwas leichtere Kost in Form des Würfelspiels "Alea iacta est". Oder steckt doch mehr hinter dem Spiel, was Umfang und Komplexität der Anleitung eigentlich nahelegen? Keine Frage: Inhaltsmäßig die ist umfangreich, was anhand der vielen verschiedenen Ablagemöglichkeiten nicht überraschend ist. Die Komplexität der einzelnen Regeln hält sich dann allerdings doch eher in Grenzen, wobei die einzelnen Ausführungen sehr detailliert sind - das Ganze lässt sich auch wesentlich schneller erläutern. Relativ anstrengend dagegen sind dann die Senatskarten: Die Symbole lassen zu oft wenig Rückschlüsse auf die genaue Funktion der Karte zu und auch nach mehreren Partien muss man immer wieder in der Liste nachgucken. Das nimmt dem Spiel doch etwas zu viel - eigentlich zu einem Würfelspiel gehörenden - Dynamik - da hätte man auch direkt die Texte auf die Senatskarten drucken lassen können. Ansonsten handelt es sich bei "Alea iacta est" tatsächlich um ein typisches Würfelspiel: Man muss die eigenen Würfel möglichst optimal einsetzen, d.h. sich schon überlegen, was man nach dem aktuellen Wurf machen will und wo das übergeordnete Ziel liegt. Und das ist natürlich schwierig, da man Würfelergebnisse natürlich im Vorhinein kennt und so exakte Planungen schwierig sind. Die variablen Einsatzmöglichkeiten für die einzelnen Würfel sind natürlich da, allerdings fällt hier eine genaue Planung sehr schwierig. So bleibt zum Beispiel auch bei den Provinzkärtchen noch immer das Risko übrig, dass man später keine passenden Patrizierplättchen mehr erhält - was im umgekehrten Falle natürlich noch schwerer wiegt. Ein Ausgleich dieses Glückselemt ist durch die geringe Rundenzahl nicht gegeben. Besonders bei 4 und 5 Spielern sind die Fortunaplättchen aus dem Tempel noch ein entscheidender Faktor, weshalb mir die Runden zu dritt besser gefielen. Soviel also zur Komplexität: Hier gewinnt man durch die Anleitung dann vielleicht doch eher den Eindruck eines Strategiespiels, was "Alea iacta est" im Endeffekt definitiv nicht ist. Zentral ist nun also die Frage, ob sich das Spiel als strategisches Würfelspiel versteht oder nicht: Wenn das so ist, dann schneidet "Alea iacta est" hier nicht besonder gut ab, denn dazu gibt es zu viele Glücksmomente, die nicht kontrolliert oder geplant werden können. Tut es das nicht, ist das Spiel gelungen, denn Spaß kommt beim Spielen allemal auf und auch der gewisse Ärgerfaktor, der viele Würfelspiele interessant macht, ist hier vorhanden. Und bei der kurzen Spieldauer lässt sich schnell nochmal eine weitere Runde anschließen. Dieser sich entwickelnde Spielspaß liegt nicht so sehr an der Novität der Spielmechanismen, sondern vor allem an der netten Spielatmosphäre, hervorgerufen durch die schnelle Abwicklung des Spiels und die dynamische Entwicklung, die vielen Würfelspielen gegeben ist. Auch die Wertungsmechanismen mit Provinz- und Patrizierkärtchen sind hier durchaus amüsant. Ein weiteres interessantes Element ist hier, dass die Spieler nie wissen, wie lange eine Runde dauert, denn sobald ein Spieler alle Würfel eingesetzt hat, ist mit der Runde (fast) Schluss. Aus der Perspektive betrachtet erhält man so also ein nettes Zockerspiel mit strategischen Elementen. Also am besten selber ausprobieren und eine Meinung bilden. "Alea iacta est" ist für ca. 16 Euro im Handel erhältlich.

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