Adel verpflichtet

Auf einen Blick:
Verlag : F.X. Schmid
Autor : Klaus Teuber
Grafik : Cornelia von Seidlein
Spieleranzahl : 2-5
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 75 min+
Erscheinungsjahr : 1990
     (bei alea 2000 neu aufgelegt)

Spielart: Taktik- und Bluffspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1990
Deutscher Spielepreis 1990 (Platz 1)
NL Spielepreis 2004 Nominierungsliste

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Schachtel links:                           
Ausgabe von 1990 FX Schmid
 Schachtel rechts:                        
Ausgabe von 2000 alea              


Adel verpfichtet Cover

Anmerkungen:
  • Bei Alea wurde "Adel verpflichtet" 2000 mit identischem Spielmaterial (nur das Logo auf dem Spielbrett wurde ersetzt) zum 10jährigen Jubiläum neu aufgelegt
  • Für den internationalen Markt ist "Adel verpflichtet" 2004 unter dem Namen Hoity Toity bei Uberplay Entertainment erschienen.

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 5 Wappensteine - 50 Orts- und Aktionskarten - 45 Sammelkarten - 1 Spielanleitung

Die Spieler übernehmen hier die Rolle von englischen Lords, die nichts besseres zu tun hatten, als eine Wette abzuschließen, wer von ihnen wohl die wertvollsten Antiquitäten sammeln würde. Dazu ersteigern sie Antiquitäten in den Auktionshäusern und ziehen damit in Wanderausstellungen von Schloss zu Schloss, um auch ihre Sammlungen entsprechend würdigen zu lassen. Aber natürlich geht es auch bei Lords nicht immer mit rechten Dingen zu, so dass auch hier schon mal Gebrauch von Langfingern gemacht wird...........

Jeder Spieler wählt eine Farbe. Er erhält einen kompletten Satz Karten. Dieser besteht aus den beiden Ortskarten Auktionshaus und Schloss, sowie aus den Aktionskarten Scheck (4 Stück mit verschiedenen Werten), Ausstellung, Dieb (2 Karten mit unterschiedlichen Zahlen) und dem Detektiv. Jeder Spieler erhält außerdem eine Spielfigur in seiner Farbe, die er dann auf das Startfeld stellt. Außerdem erhält jeder Spieler 4 Sammelkarten, die er verdeckt auf die Hand nimmt. Die restlichen Sammelkarten werden in zwei Stapel geteilt und offen auf die beiden Felder oberhalb der Kasse gelegt.

Danach beginnt das Spiel. Alle Spieler sind gleichzeitig an der Reihe: Zuerst legt jeder Spieler verdeckt eine von den beiden Ortskarten aus, also entweder das Auktionshaus oder das Schloss. Alle Spieler drehen gleichzeitig um.

Die Spieler im Auktionshaus beginnen nun mit der Aktionsphase. Dazu legt jeder Spieler verdeckt eine Aktionskarte vor sich aus: Entweder den Scheck (der Spieler mit dem höchsten Scheck darf sich eine der beiden offenen Karten vom Kartenstapel mit den Sammelkarten nehmen, dafür legt er den Scheck in die Kasse) oder den Dieb (der Dieb mit der höchsten Zahl darf sich den obersten Scheck aus der Kasse im Auktionshaus nehmen). Der Dieb kann dann wieder auf die Hand genommen werden.

Die Spieler die das Schloss gewählt haben, haben ebenfalls wieder verschiedene Aktionskarten zur Auswahl, die ebenfalls zeitgleich aufgedeckt werden: Einmal die Ausstellung (wer eine Ausstellung spielt, muss mindestens drei zusammenhängende Karten auslegen; der Zusammenhang wird durch die Buchstaben A-F auf den Karten hergestellt; dabei  können die Karten in jeder beliebigen Kombination gespielt werden, solange die alphabetische Reihenfolge bewahrt bleibt; dies sind z. B. die Kombinationen AABBCDD oder AAB, CCC usw.; keine gültigen Ausstellungen wären z.B. ACD, BEF usw..; es müssen mindestens drei Karten aufgedeckt werden, um evtl. einen Wettbewerb zw. mehreren Ausstellern zu gewinnen, kann man aber beliebig viele Karten ausspielen; ein einzelner Aussteller legt kurz seine Ausstellung aus, und bewegt seine Spielfigur dann entsprechen der Zahl weiter, die in der oberen Hälfte des Sechsecks  oberhalb des Feldes, in dem sich die vorderste Spielfigur momentan befindet, steht; sollten mehrere Spieler eine Ausstellung zeigen, gewinnt der Spieler mit der größten Ausstellung, d.h. mit den meisten aufeinanderfolgenden Karten; liegen hier zwei Spieler gleich auf, gewinnt der Spieler mit dem älteren Gegenstand in seiner Sammlung; dann setzt der Spieler mit der besten Ausstellung seine Spielfigur entsprechend der oberen Zahl im Sechseck, der zweitbeste Spieler seine Spielfigur entsprechend der unteren Zahl im Sechseck, vor), dann den Dieb (Spieler die den Dieb gewählt haben, dürfen aus jeder ausliegenden Ausstellung im Schloss jeweils eine Karte entfernen; wurden mehrere Diebe gespielt, beginnt der Dieb mit der höchsten Zahl usw.; wird kein Detektiv eingesetzt, wird der Dieb wieder auf die Hand genommen) oder den Detektiv (der Detektiv wird nur aktiv, wenn sich gleichzeitig auch Diebe im Schloss befinden; nachdem die Diebe geklaut haben, werden sie durch den Detektiv in das Gefängnis befördert; als Belohnung für die Verhaftung darf der Spieler des Detektivs seine Spielfigur entsprechend ihrer Position auf dem Spielplan vorsetzen; Diebe kommen immer in die Zelle mit der "No. 1", wenn mehrere Diebe gefasst werden, kommt der mit der höheren Nummer zuerst in den Knast; andere Diebe die verhaftet werden, kommen ebenfalls wieder in die "No. 1", so dass die Diebe immer weiter nach links aufrücken; wenn sie über die Zelle mit der Nummer hinausgeschoben werden, die der Anzahl der Mitspieler entspricht, werden die Diebe entlassen und der Spieler darf seinen Dieb zurück auf die Hand nehmen).

Diese Rundenfolge wiederholt sich während des ganzen Spiels, ein Spieler kann nicht ausscheiden oder die Teilnahme an einer Runde verweigert. Einmal gelegte Aktionskarten müssen dann auch durchgeführt werden. Das Spiel endet, wenn ein Spieler mit seiner Figur den Tisch am Ende der Punkteleiste erreicht. Dann decken alle Spieler ihre beste Sammlung auf; der Spieler mit der größten und wertvollsten Sammlung darf seine Spielfigur nun noch einmal 8 Felder nach vorne setzen, der Spieler mit der zweitbesten Sammlun setzt seine Spielfigur immer noch 4 Felder nach vorne. Sieger des Spiels wird der Besitzer der Spielfigur, die am Tisch am weitesten vorne sitzt. Bei Gleichstand entscheidet die wertvollere Sammlung.
(Troudi 10.01.05)

Weitere Infos:
- Zur Homepage von alea

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Auch "Adel verpflichtet" ist nun schon etwas betagter, was aber der originellen Spielidee und dem hohen Wiederspielwert keinen Abschwung tut. Tatsächlich haben wir es hier mit einem hochinteressanten Mechanismus zu tun, der alle Spieler gleichzeitig ihre Aktionen durchführen lässt. Das Ganze hört sich zwar sehr glücksabhängig und zufallsbetont ab - ist es aber nicht: Man kann nach ein oder zwei Phasen schon abschätzen, was die lieben Mitspieler denn jetzt so vorhaben, nach ein oder zwei Runden weiß man auch, welche Schecks lukrativ sind und welche vielleicht nicht so. Obwohl die Schecks aller Mitspieler unterschiedlich hoch sind, ist keiner der Spieler dadurch benachteiligt. Das Gleiche gilt bei den Dieben. Das Spiel macht sehr viel Spaß und hat auch einen gewissen Ärgerfaktor, für ausreichend Interaktion ist auch gesorgt. Für "Adel verpflichtet" gilt: Je mehr Spieler desto besser - denn je mehr Spieler teilnehmen, desto mehr Aktionsmöglichkeiten hat man auch. Das Spiel ist schnell zu verstehen, die Anleitung enthält genügend Beispiele. Das ist gut so, denn nur in Schriftform klingt das Ganze noch etwas nüchtern. Auch "Adel verpflichtet" ist ein echter Dauerbrenner und ist nun von Alea erhältlich. Wer Spiele sammelt und mag sollte "Adel verpflichtet" auf jeden Fall erwerben, aber auch für Gelegenheitsspieler und Familien ist das Spiel eine echte Empfehlung.

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