Aargh!Tect

Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Heidelberger Spieleverlag
Autor : Walter Obert
Grafik : Jochen Eeuwyk
Spieleranzahl : 2-8 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 30-45 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Aktionsspiel



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Aargh!Tect von Heidelberger Spieleverlag

Das Spielmaterial
je 2 gelbe, grüne, blaue, rote und weiße Holzteile - 2 graue Pappsteinplatten - 2 Keulen - 2 Übersetzungshilfen - 24 Projektkarten  - 1 Spielregel

Wie wohl so ziemlich jeder weiß: In der Steinzeit waren die Menschen deutlich primitiver als heute - was die meisten aber vielleicht bisher nicht wussten: Auch in der Steinzeit gab es schon bekannte Architekten. Doch leider verfügten diese nur über recht einfache Baumaterialien - nämlich einmal Steine und zum anderen die dazu nötigen Sklavenarbeiter, die dementsprechend mit Keulen zur Arbeit motiviert werden müssen. Klingt fortschrittlich - ist aber schwierig: Denn hinsichtlich der Sprache bleibt die Primitivität erhalten und der Chefarchitekt hat leider nur Grunz- und Knacklaute zur Verfügung, um seine Arbeiter zu einer mehr oder weniger koordinierten Errichtung eines Bauwerks anzuleiten...

Vor dem Spiel  teilen sich die Spieler in zwei Teams auf und jedes Team erhält einen Satz Baumaterial, bestehend aus jeweils einem Holzteil jeder Farbe und einer Pappsteinplatte. Die Arbeiter beider Teams setzen sich auf die eine Seite des Tisches, der jeweils eine zu bestimmende Architekt des Teams auf die andere. Dazwischen wird die Übersetzungshilfe gestellt und es werden die Baumaterialien abgelegt.

Das Spiel wird in Runden gespielt. Zu Beginn der Runde nimmt sich der Architekt jedes der beiden Teams die Keule und die oberste Projektkarte, die nur er sich ansehen darf. Die Arbeiter des Teams teilen die Baumaterialien unter sich auf. Dann fangen die beiden Architekten zeitgleich an, ihren Arbeitern Anweisungen zur Errichtung des auf der Projektkarte angegebenen Bauwerks zu geben.

Die notwendigen Anweisungen gibt der Architekt durch die Verwendung von Sprache, Gestik und den Gebrauch seiner Keule. Das funktioniert folgendermaßen:
Sobald ein Architekt glaubt, dass sein Team mit Hilfe seiner Anweisungen das richtige Bauwerk errichtet hat, schreit er "Aarghtect" und schlägt mit seiner Keule drei Mal auf den Tisch. Wurde das Bauwerk korrekt errichtet, erhält das Team so viele Punkte, wie auf der Karte angegeben. Die Karte wird dann rechts neben dem Architekten abgelegt - diese Karten zählen positiv, also Pluspunkte. Ist das Gebäude falsch errichtet worden, wird die Karte links neben dem Architekten abgelegt - diese Karten zählen negativ, also Minuspunkte. In jedem Fall wird eine neue Karte gezogen und das Spiel geht weiter. Hat ein Architekt eines Teams ein Bauwerk erfolgreich errichtet (oder auch nicht), dann kann auch ein anderer Mitspieler des Teams Architekt werden.

Das Spiel endet
, wenn ein oder beide Teams 10 oder mehr Pluspunkte sammeln konnte. Das Team mit den meisten Pluspunkten hat dann das Spiel gewonnen.

(Troudi 08.01.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage vom Heidelberger Spieleverlag

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Keine Frage: Auf die Idee, riesige Gummikeulen in eine Standardbrettspielschachtel zu packen, ist bisher sicher noch niemand gekommen. Heidelberger und Walter Obert haben es gemacht und das mit gutem Grund, denn schließlich sind diese Keulen ein elementarer und spaßiger Bestandteil von "Aargh!Tect". Das Spiel ist blitzschnell erklärt und auch der letzte Steinzeitmensch hat keine Probleme, den Erklärungen zu folgen. Das Spiel danach spielt sich dann auch dementsprechend abwechslungsreich und flockig, wobei der Spielablauf geprägt ist durch schmerzverursachende und zu harte Schläge mit der Keule und durch missverständliche Kommunikation zwischen Arbeitern und Architekten: Die Arbeiter verstehen Anweisungen häufig nicht und der Architekt hat mit der Vermittlung schon Mal so seine Probleme. Und was soll man sagen: Das Ganze macht Spaß und ist äußerst unterhaltsam, so dass Sieg und Niederlage letztendlich gar nicht mehr so entscheidend sind, auch wenn ein Gewinnstreben übereifrige Architekten in unseren Testrunden schon Mal dazu trieb, vorzeitig die erfolgreiche Errichtung eines Bauwerkes zu verkünden. Gleichzeitig ist das dann aber auch alles, was man in "Aargh!Tect" so macht und daher kann man das Spiel nicht ewig oder sehr häufig hintereinander spielen, denn der Ablauf und die Erklärungen sind verdammt anstrengend und irgendwann ist dann auch der ganz große Witz weg. "Aargh!Tect" ist vor allem absolut partytauglich und kann hier auch wohl am besten eingesetzt werden. Einfach mal ausprobieren - schon alleine wegen der einmaligen Gelegenheit, den Mitspielern mal eine "überziehen" zu können. "Aargh!Tect" ist für ca. 25 Euro im Handel zu haben.

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